Magie der Leidenschaft
sein Blick zu den Wäldern schweifte. Durch das Dickicht und den Schnee konnte er nichts als Dunkelheit sehen. Sie war schon eine ganze Weile weg, länger, als für ihr Vorhaben nötig gewesen wäre. Connal stopfte sich das letzte Stück Brot in den Mund, stand auf und ging in den Wald.
Er rief leise ihren Namen, weil er sie nicht erschrecken und auch nicht jemanden aufmerksam machen wollte, der sich vielleicht in der Gegend herumtrieb. Das Schwert griffbereit, schob er sich unter kahlen Ästen und Ranken hindurch. Ein mattes Licht schimmerte in der Ferne, aber er wusste, dass sie keine Fackel mitgenommen hatte. Dann hörte er das Plätschern von Wasser. Mein Gott, mitten im Winter?
Er ging weiter, und das Licht wurde heller. Als er um eine Baumgruppe herumging, blieb er abrupt stehen. Sein Herz begann, laut zu klopfen.
Inmitten von schneebedecktem Fels und Moos stand Sinead in einem stillen Teich. Nackt. Ihr Rücken war ihm zugekehrt, und ihr langes Haar wogte über ihre Schultern bis auf die Wasseroberfläche hinunter. Dampf stieg aus den Tiefen des Teichs, bildete einen frostigen Dunst in der Luft und umhüllte sie wie ein feiner Nebelschleier, der in der Dunkelheit glitzerte, als schiene der Mond allein für sie. Der Wasserfall hinter ihr war gefroren, zu einem anmutigen Gebilde aus Eis erstarrt.
Und es waren mindestens ein halbes Dutzend Elfen da, die um sie herumflatterten und ihre Herrin wie Zofen des Waldes bedienten.
Connal verharrte mit der Hand auf dem Schwertgriff und beobachtete, wie die Elfen zu kleinen Kelchen geformte Blätter voll Wasser brachten, um ihr Haar zu spülen. Er hatte noch nie Elfen gesehen, hatte geglaubt, sie existierten nur in Geschichten für kleine Kinder.
Der Anblick war erschütternd. Eine unglaubliche Reinheit lag in ihrer Macht, dachte er bei sich, während sein Blick über ihren nackten Rücken und weiter nach unten wanderte. Wasser rieselte über ihre Haut in den seichten Teich, als die Elfen ihr beim Baden behilflich waren. Sie flüsterte ihnen etwas zu, aber er konnte die Worte nicht verstehen. Dann wandte sie sich ein wenig um und gab den Blick auf ihre Brust, die sanfte Rundung ihrer Hüften frei, doch es war das erfreute Lächeln auf ihrem Gesicht, das etwas Totes in seiner Brust weckte.
Er wollte sie, wünschte sich nichts mehr, als sie in seine Arme zu nehmen, sie lächelnd und atemlos vor Glück unter sich zu sehen.
Zu fühlen, wie sie ihn in sich aufnahm und ihn wieder ganz machte.
Sein Körper reagierte auf diese erregenden Gedanken, und Connal wich vorsichtig zurück und stahl sich davon. Sein Herz hämmerte bei der Vorstellung, ihre Haut zu berühren, sie zu kosten, und während er auf sie wartete, unterdrückte er gewaltsam das Verlangen, das ihn erfüllte, und dachte an sein Treffen mit König Rory und das mit DeCourcy. An seine Pflicht.
Dann tauchte sie vor ihm auf wie ein Lichtstrahl im Dunkeln. Sie trug ein frisches Kleid aus tiefrotem Wollstoff, und ihr Haar war trocken und ringelte sich um ihre Schultern. Ohne ihn anzuschauen, setzte sie sich und flocht die wogende Fülle zu einem dicken Zopf.
Er legte sich auf die Seite und schälte tote Rinde von einem Zweig.
Sie bereitete sich ein Nachtlager.
»Nein, komm her«, bat er, als sie Anstalten machte, sich ihm gegenüber niederzulegen. Er klopfte auf den Platz zwischen sich und dem Lagerfeuer. »Hier ist es wärmer.«
Sinead musterte ihn, und er streckte in stummer Herausforderung eine Hand aus. Sie kam zu ihm. Connal legte sich hinter sie, um sie vor dem Wind zu schützen, und zog sie eng an sich.
Sie wehrte sich einen Moment lang.
»Scht«, murmelte er. »Ganz ruhig.«
»Du fühlst dich an wie ein Felsklotz.«
Er lachte in sich hinein. »Wenn du weiter so zappelst«, raunte er ihr ins Ohr, »werde ich noch härter.«
Sie sog die Luft ein und wandte den Kopf. Ihr Blick war forschend. »Du hast mich im Teich gesehen.«
Er lächelte und warf einen Blick auf den Wald. »Werden deine Freunde zurückkehren?«
»Es war ungehörig von dir, dich nicht bemerkbar zu machen.«
»Um ein so köstliches Bild zu zerstören?«
»PenDragon!«
»Connal«, ermahnte er sie, während er mit einem Finger über ihre Schläfe fuhr und ihr frisch gewaschenes Haar zurückstrich. »Du bist sehr schön.« Er machte eine Pause. »Besonders, wenn du nackt bist.«
Sie errötete. »Du ... du bist ein Schuft!«
»Weil ich haben will, was mir gehört?«
Sie starrte ihn empört an. »Was mir gehört», äffte sie ihn
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