Magie der Leidenschaft
so nah bei ihr, dass die Hitze ihres Körpers wie eine Urgewalt durch den Samt ihres Morgenmantels zu dringen schien. »Wir hätten nicht einen einzigen Kuss geteilt, wenn es nicht so wäre, Connal.« Wenn ich dich nicht so sehr liebte, fügte sie stumm hinzu.
»Ich will mehr mit dir teilen. Gibt es eine Hürde, die ich nehmen muss?«
Sie zeigte mit ausgestreckter Hand auf das Bett. »Mir scheint, eine derartige Hürde hast du schon genommen, PenDragon.« Ja, dachte sie bei sich. Hast sie mit einem einzigen
Blick umgestoßen, mit dem gleichen Blick wie jetzt. »Du tust das, um mich abzulenken, das weiß ich«, erklärte sie scharf, um ihren Zorn zu schüren. »Ich will dein Vertrauen, und du willst... spielen.«
Er legte eine Hand um ihre Taille, zog sie an sich und sah in ihre kristallklaren blauen Augen. »Ich will mehr, als nur mit dir im Bett spielen, Sinead. Ich will deine Leidenschaft entfachen, deine Schreie trinken« ... Er beugte sich vor und raunte ihr ins Ohr: »Und dich mit meinen Lippen schmecken.«
Ihr stockte der Atem. Die Bilder, die seine Worte heraufbeschworen, ließen ihr Herz schneller schlagen.
»Ich will alles von dir.«
Er war ihr so nah, dass sein Atem ihre Schläfen streifte, seine Lippen über ihr Haar strichen. Sie brauchte nur den Kopf zu wenden und dem Sturm freien Lauf zu lassen. Dann wäre sie verloren. Und würde sterben. »Mit dir zu schlafen, um als Gegenleistung dein Vertrauen zu bekommen also?«
Er wurde wütend, und seine Miene verfinsterte sich. »Nein. Guter Gott, Mädchen, hältst du mich für so kaltblütig, dass ...«
Sie legte ihre Hände an seine Brust. »Ich glaube, du hast Angst davor, was deine dunkelsten Geheimnisse aus dem, was wir gerade aufbauen, machen könnten, Connal«, entgegnete sie und sah ihn forschend an. Er war lange allein gewesen, und das hatte tiefe Wunden bei ihm geschlagen, sodass er sich verkroch wie ein verletztes Tier, das aus Angst vor weiteren Schmerzen keine Fürsorge duldet. »Du hast meine Liebe jetzt schon unzählige Male zurückgewiesen.« Er wollte etwas erwidern, aber sie legte einen Finger an seine Lippen. »Und trotzdem wage ich es immer noch, dir mein Herz anzubieten.«
Ihre Erklärung traf ihn mit voller Wucht. Er bot ihr nichts, doch sie war dennoch bereit zu geben. Er bekam etwas, während sie Opfer brachte. Vertrauen war kein geringer Preis, gestand er sieh ein, und wenn er zurückdachte, hatte sie ihm ihres geschenkt, seit sie im Burghof von Croi an Banrion ihren Eid geleistet hatte. Sie verdiente Besseres, und er wünschte sich nichts sehnlicher, als die Worte aussprechen zu können, die tief in seiner Seele ruhten, Worte, die nur sie hören konnte. »Du hast Recht. Ich habe Angst.« Er atmete tief auf und schlang seine Arme um sie. »Wir sind so weit gekommen, Liebste, und bald wirst du mich wieder voller Verachtung ansehen. Das kann ich nicht ertragen.«
»Du musst mehr Vertrauen zu mir haben«, erwiderte sie und legte ihren Kopf an seine Brust. »Denn ich habe Vertrauen zu dir.« Sie schloss die Augen und drückte ihn an sich.
»Ich war ein Dummkopf.«
Ein langsames Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. »Erwähnte ich das nicht bereits?«
Connal lachte leise. »Ja, das hast du, und ich bin sicher, du wirst es wieder tun ... O mein Gott!«
Sie runzelte die Stirn, und er stupste sie an und zeigte hinter sie. Sinead wandte den Kopf und schaute zum hinteren Ende des Raumes in die Nähe des Fensters.
In der Dunkelheit glitzerten helle grüne und blaue Lichtkreise, die auf und ab tanzten. Einen Moment später erschienen wie das Aufflackern von Feuer zwei Elfen.
Sinead lächelte. »Galwyn! Kiarae!«
Der Elfenprinz, der in der Luft schwebte, starrte finster von einem zum anderen, bis sein Blick auf Connal verharrte. »Nun, Mylord PenDragon, was glaubt Ihr mitten in der Nacht bei meiner Prinzessin verloren zu haben?« Er reckte sich herausfordernd in seiner Tunika aus grünen Blättern und legte eine Hand auf das Heft seines winzigen Schwertes.
»Was gehts dich an?«, knurrte Connal.
Sinead warf ihm einen tadelnden Blick zu. »Sei nicht so grob.«
»Sie machen nichts als Ärger.« Connal hatte keine Elfe mehr gesehen, seit er ein Junge gewesen war, und angenommen, sie kämen nur noch in Märchen und Träumen vor.
»Sie sind meine Freunde, also benimm dich.«
Connal blickte sie erstaunt an.
»Ich hatte als Kind nicht viele Spielgefährten«, erklärte sie. Sie winkte Galwyn näher heran, deshalb entging ihr sein
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