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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Straßengabelung mit einem Wegweiser. Rechts ging es nach Crawley, und die Entfernung betrug fünfzehn Kilometer. Crawley. Du lieber Himmel! Plötzlich war Knight ganz aufgeregt. In der Nähe von Crawley wohnte Burke Drummond! Demnach befanden sie sich ganz in der Nähe von Ravensworth Abbey! Knight war so erleichtert, daß er am liebsten laut geschrien hätte. Monk und Boy hatten sie also in einem großen Bogen nach London zurückbringen wollen!
    »Lily«, flüsterte er, »wir haben es gleich geschafft! Ein weiterer Beweis dafür, daß Gott auf seiten der Narren ist. Und auf der der närrischen Viscounts offenbar auch!«
    Obwohl es jetzt rasch dunkel wurde und dicke Schneewolken die Sterne verdunkelten, konnte Knight den Verlauf der Straße gut erkennen. Vor lauter Aufregung wäre er sogar fast am Wegweiser nach Ravensworth vorbeigeritten. Wie spät es war, hätte er nicht sagen können. Es schneite wieder, doch der Wind war eingeschlafen. Dafür war es kälter als je zuvor. Als er schließlich das schmiedeeiserne Tor von Ravensworth vor sich sah, schickte er ein inniges Dankgebet zum Himmel.
    Noch nie war ihm die Auffahrt dermaßen lang vorgekommen. Die Ungeduld trieb ihn vorwärts, und erst als er das hellerleuchtete Haus vor sich liegen sah, ließ seine Anspannung ein wenig nach. Zum Glück waren der Earl und die Countess anwesend! Während er sein müdes Pferd zur Eingangstreppe dirigierte, kündigte er seine Ankunft durch lautes Rufen an.
    Wenige Augenblicke später öffnete sich die Tür, und der Butler Montague steckte den Kopf heraus.
    »Schnell, Mann!« rief Knight, während er abstieg. »Jemand soll sich um mein Pferd kümmern!« Sekunden später hatte er Lily bereits über die Schwelle ins Haus getragen.
    Burke Drummond, der Earl of Ravensworth, war durch den Lärm aufmerksam geworden und trat im selben Augenblick aus der Bibliothek in die Halle. Er war sehr überrascht, als er Knight Winthrop erkannte, und rätselte daran herum, weshalb sein Freund eine ohnmächtige Frau auf den Armen trug. »Guten Abend, Knight! Können Sie mir vielleicht erklären, was hier vor sich geht?«
    Knight eilte unbeirrt weiter. »Burke, bitte lassen Sie einen Arzt holen! Und zwar schnell! Sie ist angeschossen worden und in keiner guten Verfassung.«
    Burke zögerte keine Sekunde. Nachdem er alles Erforderliche in die Wege geleitet hatte, stieß er die Tür zur Bibliothek auf.
    Die Countess of Ravensworth stand neben einem Stuhl und blickte ihnen entgegen. »Knight! Was ist geschehen? Wer ist das?«
    »Helfen Sie mir, Arielle! Sie ist angeschossen worden und braucht dringend trockene Sachen.«
    »Und Sie offensichtlich auch!« ergänzte der Earl.
    »Sofort«, sagte Arielle nur und eilte aus dem Zimmer.
    Vorsichtig bettete Knight Lily auf eine schmale Sitzbank und zog sie näher ans wärmende Feuer. Nachdem er seinen Mantel beiseite geworfen hatte, schälte er Lily fürsorglich aus ihrer warmen Hülle, in der ein häßliches, schwarzes Loch klaffte. Auch der Hermelinbesatz war mit Blut beschmiert.
    Das Kleid und der Verband waren feucht geworden. Während Knight die zahllosen, winzigen Knöpfchen öffnete, wandte er sich an seinen Gastgeber. »Sobald ich sie versorgt habe, werde ich Ihnen alles erzählen.«
    »Hier, trinken Sie zwischendurch einen Schluck Brandy!«
    »Ja, gleich.«
    Fasziniert beobachtete Burke, wie sein Freund vorsichtig das Mieder bis zur Taille hinunterzog, doch als er den blutdurchtränkten Verband erblickte, zuckte er zusammen. Das sah nicht sehr gut aus! Knight sprach in einem fort beruhigend auf die junge Frau ein.
    »Gleich hast du es überstanden, Lily! Es wird alles gut werden. Der Arzt kommt in wenigen Minuten.«
    Mit angehaltenem Atem wickelte Knight den Verband ab und entfernte ihn von der Wunde. Die Blutung hatte wieder begonnen. In diesem Augenblick fühlte er Burkes Hand auf seiner Schulter.
    »Doktor Brody muß gleich hier sein, Knight. Trinken Sie jetzt einen Schluck! Sie haben ihn sich redlich verdient.«
    Rasch stürzte Knight den Inhalt des Glases hinunter »Vielen Dank, Burke. Oh, Himmel, es ist alles meine Schuld! Sie hat mir das Leben gerettet, indem sie sich dazwischengeworfen hat, als Boy auf mich geschossen hat. Ich...«
    Burke bewahrte die Ruhe. »Hier kommt Arielle mit frischen Kleidern. Sie kann sich jetzt um die Dame kümmern.«
    »Nein, kommt nicht in Frage! Das ist meine Aufgabe.«
    Burke begriff nichts mehr und starrte seinen Freund nur verständnislos an. Dann wandte er sich

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