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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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achtzehnten Geburtstag ganz allein bestimmen kann, und über Laura Beth bis zu ihrem achtzehnten Geburtstag oder bis zum Tag ihrer Hochzeit.«
    Lily schwieg betroffen. Beim Gedanken an eine vierjährige, daumenlutschende Braut mußte sie lächeln, doch schon kurz darauf wurde ihr die Bedeutung von Knights Aussage bewußt. Nervös fummelte und zupfte sie an ihrem Musselinrock.
    Knight beobachtete sie sehr genau. Wahrscheinlich behagte ihr nichts von dem, was er vorgeschlagen hatte, doch sie schwieg trotzdem, denn schließlich besaß er die Macht, sie jederzeit wieder auf die Straße zu setzen. Schuldbewußtsein überkam Knight und insgeheim verfluchte er die ganze Situation. »Wahrscheinlich hätten Sie am liebsten einen großen Haufen Geld, um gar nicht auf mich angewiesen zu sein!«
    »Das stimmt allerdings«, erwiderte Lily unverändert sanft, doch gleichzeitig reckte sie ihr kleines Kinn steil in die Höhe. Ganz wie Sam, dachte Knight, während Lily mit flammenden Wangen aufsprang. Na endlich, dachte Knight angesichts ihrer Wut, endlich hat sie einmal ihre Lage außer acht gelassen. »Ich weiß eigentlich nicht, weshalb ich einverstanden sein soll, Mylord. Von Ihnen weiß ich nur, daß Sie Tristans Vetter sind. Sie können ein Heiliger sein, aber genausogut auch der Teufel persönlich! Nein, ich werde Ihnen mein Einverständnis nicht geben!«
    »Nehmen Sie sich ein wenig zusammen, Mrs. Winthrop. Sie sind noch sehr jung und haben wenig Lebenserfahrung.«
    Dieser Anflug von männlicher Überheblichkeit war zuviel für Lily. »Ha! Wie Sie wissen, war mein Vater ein Spieler. Er hat selbst noch auf seinem Sterbebett mit dem Arzt gewettet, ob er weitere vierundzwanzig Stunden schaffen würde. Es ging um die Behandlungskosten, und mein Vater hat den vereinbarten Zeitpunkt tatsächlich um eine geschlagene Stunde überlebt! Ich habe mich um meinen Vater gekümmert, ihn vor unehrenhaften Halsabschneidern beschützt und habe dabei wahrscheinlich mehr Elend gesehen als Sie in Ihren fortgeschrittenen Jahren.«
    »Ich bin lediglich vier Jahre älter als Sie«, bemerkte Knight in mildem Ton.
    »Mit Sicherheit sind Sie älter als dreiundzwanzig!« Lily hatte den Satz noch nicht ganz beendet, als sie nach Luft schnappte und unwillkürlich einen Schritt zurücktrat. Dabei stieß sie heftig gegen einen Stuhl und verlor die Balance. Sie ruderte zwar noch einige Male vergeblich durch die Luft, doch es nützte nichts. Sekunden später landete sie auf dem Boden.
    »Lily, um Gottes willen!« Rasch kam Knight um den Schreibtisch herum, doch als er ihren wütenden Gesichtsausdruck, ihre hochgerutschten Röcke und die hübschen Fesseln sah, mußte er trotz aller guter Vorsätze lachen. »Lassen Sie mich Ihnen helfen!« Mit diesen Worten streckte er ihr die Hand entgegen und zog Lily hoch. Da er jedoch zuviel Schwung aufgewendet hatte, stolperte sie gegen ihn, und für einige Augenblicke fühlte er, wie sich ihr Körper an seinen drückte. Sofort durchfuhr ihn eine heiße Welle der Erregung, was er anfangs gar nicht wahrhaben wollte. Es konnte einfach nicht sein, daß eine Frau ihn derart erschüttern konnte - aber trotzdem empfand er Sehnsucht nach Berührung.
    »Was machen Sie mit Mama?«
    Blitzartig wandte Knight sich um, und augenblicklich erstarben seine Gefühle. Als er Sam erblickte, ließ er Lily los. Der kleine Junge hatte die Fäuste geballt, und die Muskeln seines Körpers waren angespannt.
    »Du schleichst so leise herum wie Duckett!« seufzte Knight. »Ich habe deiner Mutter nichts getan. Sie ist gestolpert und hingefallen, und ich habe ihr lediglich aufgeholfen. Was möchtest du?«
    Lily wich einige Schritte zurück und strich ihren Rock glatt. Die Situation hatte sie so sehr verunsichert, daß sie sich Luft schaffen mußte, und sie fiel mit lauter Stimme über Sam her. »Wirklich, Sam, jetzt reicht es aber! Geh sofort zurück in dein Zimmer! Wo sind Theo und Laura Beth?«
    »Wir haben gelost«, gestand Sam verlegen, wobei er den Blick eisern auf seine Schuhspitzen gerichtet hielt. »Ich habe gewonnen.«
    »Nachdem du dich nun überzeugt hast, daß alles in Ordnung ist, kannst du wieder verschwinden. Ich muß noch einiges mit deiner Mutter besprechen.«
    Stur wie ein Esel blieb Sam stehen.
    Nachdem Lily sich wieder beruhigt hatte, begriff sie, daß sie ungerecht gewesen war, und schlug einen sanfteren Ton an. »Geh bitte wieder, mein Schatz. Wir sind noch nicht fertig.«
    Doch Sam bewegte sich keinen Zentimeter und sah sie nur

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