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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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gemeint!« Arnold hätte diesen verfluchten Viscount am liebsten zum Teufel gewünscht. Mühsam versuchte er, sich zu beruhigen. Das Recht war schließlich auf seiner Seite. Doch sobald er Lily ansah, konnte er keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen. Sie sah noch verführerischer aus, als er sie in Erinnerung hatte! Obwohl ihr aprikosenfarbenes Seidenkleid fast ein wenig altmodisch war, sah sie darin wie eine Königin aus. Das Haar hatte sie zu einem dicken Zopf geflochten und hochgesteckt, doch im Nacken und an den Schläfen kringelten sich zauberhafte Löckchen.
    »Aha. Was haben Sie dann gemeint, Sir?«
    Er fühlte ihren ruhigen, intensiven Blick auf sich ruhen. »Ich wollte sagen, daß Sie und die Kinder...«
    »Das Essen ist angerichtet, Mylord«, meldete Duckett in diesem Augenblick.
    Arnold fluchte halblaut, doch Knight hatte es gehört und mußte sich das Lachen verkneifen. »Vielen Dank, Duckett! Mr. Damson, würden Sie bitte Mrs. Winthrop zu Tisch führen?«
    Lily hatte zwar nicht die geringste Sehnsucht nach Ugly Arnolds Nähe, doch sie hielt ihm höflich lächelnd den Arm hin. Als sie spürte, daß er ein wenig zitterte, wunderte sie sich sehr, denn zuallererst hätte wohl sie Grund dazu gehabt. Als Duckett ihr den Stuhl unterschieben wollte, konnte sie sich nicht setzen, weil Arnold immer noch ihren Arm umklammert hielt. Lily zerrte, doch Arnold gab nicht nach.
    »Mr. Damson, bitte!«
    »Oh!« schreckte Arnold auf und ließ Lilys Arm los.
    Angesichts solch unentschuldbaren Benehmens zog Knight tadelnd die Augenbrauen hoch, worauf Arnold errötete und Lily insgeheim ein Stoßgebet zum Himmel schickte, daß Arnold den Mund halten sollte.
    Knight begann, das Spiel zu genießen, und beschloß, es zumindest noch ein Weilchen fortzusetzen. Nachdem alle Platz genommen hatten, sagte er zu Duckett: »Sie können jetzt servieren.«
    »Sehr wohl, Mylord.«
    Schon beim ersten Gang kam Arnold wieder zum Thema. »Ich möchte morgen früh zeitig aufbrechen, Lily. Bitte richten Sie alles her und halten Sie sich und die Kinder bereit.«
    Jetzt oder nie, dachte Lily, während ihre Gabel auf halbem Weg zwischen Mund und Teller in der Luft schwebte. »Es tut mir leid, Arnold, aber wir werden nirgendwohin mit Ihnen gehen. Wir bleiben hier.«

4. Kapitel
    Damson Farm Harrowgate,
    England
    »Ja, wir sind alte Freunde von Lily Tremaine, der kleinen Freundin Ihres Bruders. Es tut uns furchtbar leid, daß der alte Tris erstochen worden ist. Wir würden gern seine Kleine sprechen.«
    Gertrude Damson hatte alle Mühe zu begreifen, was die beiden finsteren Gestalten von sich gegeben hatten. Doch was sie gehört hatte, trug nicht dazu bei, ihre Furcht vor ihnen zu vermindern. Der große, bullige Mann sah so kalt und hinterhältig aus, daß man sich ohne weiteres vorstellen konnte, daß er ohne die geringste Hemmung die Kirchenkollekte raubte und anschließend womöglich noch den Pfarrer umbrachte. Sein wieselflinker, kleiner Kumpan schien der geborene Handlanger zu sein. Schließlich riß Gertrude sich energisch zusammen. Die beiden wollten Lily sprechen. Ob sie tatsächlich Freunde von ihr waren? Nicht sehr wahrscheinlich, doch Gertrude konnte es gleichgültig sein. Ihre Augen suchten nach Beem, doch den hatte offenbar der Erdboden verschluckt. Wie hatte er diese Kreaturen nur ins Haus lassen können!
    Beem war zwar um fünf Pfund reicher, aber trotzdem machte er sich Sorgen. Er stand draußen vor der Tür des Wohnraums und hoffte, daß die Männer seine Herrin am Leben ließen.
    Gertrude hätte bestimmt um Hilfe gerufen, wenn die Männer nach irgend jemand anderem gefragt hätten als ausgerechnet nach diesem kleinen Luder Lily Tremaine. Insgeheim litt sie unter Arnolds Gier nach dieser Schlampe. Er wollte doch tatsächlich die Kinder zurückholen! Gerade er, der sich kaum um seinen eigenen Nachwuchs gekümmert hatte, wollte plötzlich Vater spielen? Gertrude hätte ihn am liebsten angespuckt, wenn nicht alles so klar auf der Hand gelegen hätte. Doch glücklicherweise hatte Lily eines schönen Tages die Kinder gepackt und war verschwunden. Gertrude konnte sich zwar denken, was der Grund für diese überstürzte Flucht gewesen war, doch sie wollte sich das nicht eingestehen.
    Statt dessen lächelte sie die beiden unheimlichen Gestalten an, die sich zu ihrem Wohnzimmer Zutritt verschafft hatten. »Lily Tremaine ist in London. Soviel ich weiß, lebt sie im Haus von Viscount Castlerosse. Er ist der Vetter meines Bruders, aber seine

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