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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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nein, sie sollte doch lieber bei der Wahrheit bleiben! Eigentlich war sie vor Knight und seinem völlig abwegigen Heiratsangebot geflohen. Was sollte sie nur tun? Heiraten kam für sie nicht in Frage, denn einem Mann, der sie so gering schätzte, konnte sie nicht ihr Jawort geben. Natürlich konnte sie ihm von ihrem Leben erzählen, aber das würde er ihr ohnehin nicht glauben.
    Also, was blieb ihr übrig? Eigentlich saß sie in derselben Falle wie damals bei Tris. Sie konnte die Kinder nicht verlassen, doch das bedeutete, daß sie den Vormund der Kleinen heiraten mußte. Aber trotzdem war es nicht dasselbe, dachte sie kopfschüttelnd, denn Knight liebte sie nicht. Aber trotzdem verlangte es sie nach ihm. Dieses Gefühl konnte sie sich zwar nicht erklären, aber zu leugnen war es auch nicht. Ob er sie wirklich vor die Tür setzen würde, wenn sie sein Angebot ablehnte? Wahrscheinlich ja.
    Mühsam versuchte Lily, diese Gedanken von sich zu schieben und sich statt dessen lieber auf die wunderschöne Umgebung zu konzentrieren. Es war nicht mehr weit bis zum verwunschenen Eichenwald, in dem vor vielen hundert Jahren einmal Druiden gehaust haben sollten. Bereits am zweiten Tag ihres Aufenthalts in Castle Rosse hatte sie den Wald entdeckt, und so oft es ihre Zeit gestattet hatte, war sie wieder und wieder zurückgekehrt. Es war ein abgeschiedenes, friedliches Fleckchen Erde, und falls die Geister tatsächlich noch existierten, waren sie bestimmt friedvoll und sanft.
    Als sie neben einer dicken Eiche abstieg, nahm sie sich vor, den erstbesten Geist, der ihr über den Weg laufen sollte, nach den verschwundenen Juwelen zu fragen. Gewissenhaft hatte sie jedes einzelne von Theos Büchern um und um gedreht, aber nichts gefunden. Wo sie sonst noch suchen sollte, war ihr absolut ein Rätsel. Gedankenvoll ließ sie sich gegen den Baumstamm sinken und starrte auf ihre Reitstiefel hinunter.
    »Guten Morgen, Lily!« begrüßte sie Knight, der sich fast unhörbar genähert hatte.
    Voller Entsetzen hob Lily die Hände, als ob sie ihn abwehren wollte, doch Knight lächelte nur. Als er allerdings die Unsicherheit in ihren Augen bemerkte, sagte er rasch: »Lauf nicht weg, Lily! Ich habe keine Lust, dich schon wieder einfangen zu müssen.«
    »Weshalb sind Sie dann nicht nach Hause geritten?« klagte sie. »Gehen Sie doch endlich wieder zu Ihrer Geliebten nach London! Lassen Sie uns einfach in Ruhe! Wenn Sie nicht da sind, gibt es auch kein Gerede.«
    »Ich kann nicht fort.« Er blieb ganz knapp vor ihr stehen.
    »Wieso? Das Wetter ist doch traumhaft schön!«
    »Das stimmt schon, aber wir werden beide hierbleiben, bis wir geheiratet haben. Danach machen wir eine Hochzeitsreise. Wohin möchtest du fahren?«
    »Knight, hören Sie doch mit diesem Unsinn auf!«
    »Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich über diesen wunderschönen Tag freue. Stell dir vor, es ist schon November, und ich schwitze wie im Sommer!« Er lächelte so liebevoll auf sie hinunter, daß ihr plötzlich ganz heiß wurde. »Soll ich dir verraten, was ich jetzt tun werde, Lily?«
    »Ich glaube nicht, daß ich tatsächlich wählen kann. Sie werden es mir ohnehin sagen!«
    »Zuerst werde ich dich noch einmal fragen: Willst du mir den Gefallen tun und mich heiraten?«
    »Nein.«
    »Also gut«, erwiderte er daraufhin voller Freundlichkeit und Zuneigung. Dabei schlüpfte er aus seiner Jacke, dann nahm er die Krawatte ab und warf sie auf den Boden.
    »Was tun Sie da?«
    »Ich ziehe mich aus. Und als nächstes werde ich dich ausziehen, mein Schatz, und dann werde ich dich hier unter diesem wunderschönen, alten Eichenbaum lieben!«

16. Kapitel
    Fassungslos starrte Lily Knight an, doch der fuhr ungerührt fort, ihr einen Vortrag über die Geschichte des Waldes zu halten, während er sich sein Hemd aufknöpfte. Das konnte er doch unmöglich ernst meinen! Nein, es war doch heller Tag! Andererseits war er auch einfach in ihr Schlafzimmer eingedrungen, hatte ihr Nachthemd zerrissen, sie betastet, geküßt und ihr Wonnen bereitet, von denen sie bisher nichts geahnt hatte. Oje! Sie mußte irgend etwas tun!
    »Nein! Um Himmels willen, hören Sie auf damit!« Lily raffte hastig ihre Röcke und machte auf dem Absatz kehrt.
    »Nicht schon wieder! Ich habe keine Lust, Nachlaufen zu spielen!«
    Bestimmt hätte er sie mit Leichtigkeit erwischt, wenn sie nicht in diesem verwunschenen Wald gewesen wären. So schlüpfte Lily rasch hinter einen Baumstamm, und Knight mußte innehalten, weil er

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