Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
Vom Netzwerk:
hatte sie bis ins Innerste verletzt und ihr genommen, was ihr am liebsten war. Gab es nicht das Recht, Gleiches mit Gleichem zu vergelten? Was immer die Priesterin dem verhassten Magier vorwarf, war sie denn besser, wenn sie diesen Weg weiter beschritt?
    Ihre Hand ruhte nun auf ihrem Bauch, der eine kleine Wölbung aufwies. Wie hoch musste der Preis noch werden? Lügen, eine Welt aus Lügen und Misstrauen. Tief in Gedanken versunken verließ Mineshka die Halle. Sie musste den Weg zu sich selber finden, um neue Entscheidungen fällen zu können. Hinter ihr tanzte ein Funke auf dem Samt des Buches, um am Rande wieder im Nichts zu verschwinden.
    - Nuavera -
    *
    Margarit hob den Becher erneut an. »Ihr müsst mehr trinken, ihr seht immer noch sehr blass aus.« Savinama, der Kreisführer Liyiells, schob die Hand der Magistratera zur Seite. »Es ist alles in Ordnung.« Er holte tief Luft und erhob sich schließlich von dem Stuhl, auf dem er seit einer halben Stunde saß. Zugegeben, ihm war noch immer schwindelig, aber die besorgten Blicke der Kreismitglieder und Lehrer, die im Raum saßen, gefielen ihm noch viel weniger.
    »Ihr habt euch wohl überarbeitet, ehrenwerter Kreisführer, wir können die Besprechung auch gern ohne euch weiter führen.« Es klang eher zynisch als ehrlich, doch Savinama kannte Pevore, den Magistratero der Geschichte, schon zu viele Jahre, als dass er es noch als Ärgernis aufnahm. Im Gegenteil, in diesem Moment empfand er es eher erleichternd. »Ich danke euch«, sprach Savinama, »bitte macht weiter, ich kehre etwas später zurück.« Damit verbeugte sich der Magier und während die anderen seinen Gruß erwiderten, verließ er den Raum.
    In seinem Arbeitszimmer warf er die Tür ins Schloss, lockerte die Verschlüsse des langen weißen Mantels und ließ sich schwer in den großen Sessel hinter seinem Schreibtisch fallen. Er machte sich Sorgen. Das war das zweite Mal gewesen, dass ihn für wenige Sekunden seine Sinne verlassen hatten. Das erste Mal hatte es keiner mitbekommen. Doch dieses Mal war es vor den Lehrern und Kreismitgliedern der Alten Welt geschehen. Ihm war die Sorge in den Gesichtern nicht entgangen und wenn er eines nicht mochte, dann war es, dass man sich Gedanken um ihn machte.
    Aus einer Karaffe goss er Wasser in einen Becher und nahm einen tiefen Schluck. Vielleicht war er tatsächlich überarbeitet. Vom Flur erklang lautes Gezeter. »Drei, zwei, eins«, zählte er laut mit und mit der Eins ging die Tür auf. Ein Lächeln stahl sich in sein Gesicht, als seine alte Bedienstete herein stürmte.
    »Ich sage euch schon die ganze Zeit«, quäkte sie ihn an, »zu wenig Schlaf ist ungesund!«
    *
    Tiefe Nacht lag über dem Land. Cashimaé betrachte den sternenklaren Himmel. Wie sehr wünschte sie sich in diesem Moment, einer der Sterne dort oben zu sein. Weit fort von allem Irdischen. Warum konnte es nicht endlich Frieden geben?
    Sie sah zu Mariella, die neben ihr lag und eingeschlafen war. Die Wachleute hatten sie zusammen angekettet, an einen Pflock vor einem der Zelte.
    Cashimaé spürte, dass es Barshim einigermaßen besser ging, doch nicht ein einziges Mal suchte er im Geiste den Kontakt zu ihr.
    Cashimaé wusste, warum. Tamin würde auch diesen Verstoß ausnutzen und die Grenze zwischen der Alten Welt und die der Menschen war sehr empfindlich. Sie legte den Kopf auf die angezogenen Knie.
    Es blieb keine Wahl. Egal wie, aber sie mussten Liyfaniell zurückbringen und das hieß unweigerlich, vor der Zeit zurückzukehren.
    »Lass ein wenig Frieden einkehren, wenigstens für kurze Zeit«, flüsterte sie, rollte sich schließlich zusammen und schlief augenblicklich ein.
    *
    Mariella wachte am nächsten Morgen extrem schlecht gelaunt auf. »Mein Rücken tut weh, ich habe Durst und mir geht alles gewaltig auf die Nerven.«
    Sie schaute sich prüfend die Ketten an. Es musste doch möglich sein, diese blöden Dinger abzubekommen. Die beiden Wachen sahen ihr belustigt bei den kläglichen Versuchen zu.
    »Mariella!«, ermahnte Cashimaé die Freundin.
    »Ach, ich will hier weg.«
    »Meinst du, das wird dir möglich sein, wenn du dir die Handgelenke brichst?«
    Cashimaé drehte sich um. Namaste stand vor ihnen. »Wirklich, man sollte solche Schönheiten nicht so behandeln. Was haltet ihr von einem Bad, von frischen Sachen und etwas zu essen?«
    Mariella ließ die Kette los. »Ach, und was müssen wir dafür tun?«
    Er lächelte. »Nun, nicht viel. Nur mit mir zusammenarbeiten.«
    Er war

Weitere Kostenlose Bücher