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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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Stab, um den sich eine aus Gold geschmiedete Schlange aus Schrift emporwand, wie es keiner von ihnen jemals gesehen hatte. An deren Ende befand sich ein Kristall, der leicht pulsierte. Doch es waren nicht die Gravuren: Es war das, was dieser Stab angerichtet hatte. Wie aus dem Nichts hatte er eine Macht entfesselt, die sogar den fremden Krieger von den Füßen gerissen hatte. Das dumme daran war, dass auch Torbens schwarzer Magier kurzfristig umgekippt war.
    *
    Die Wache kehrte zum Zelt zurück und war entsetzt über das, was seine Augen sahen. Die dunkelhaarige Frau hatte so sehr an den Fesseln gezerrt, dass ihre Handgelenke blutige Striemen trugen, dort, wo das raue Seil in die Haut geschnitten hatte. Cashimaé spürte noch immer diese kleine Flamme, hielt sie fest und ließ sie nicht los.
    »Mach mich los, du verdammter Bastard!«, schrie sie ihn an.
    »Du hast ein Benehmen, schlimmer als jede Stallmagd. Unser Anführer will dich sehen, und wehe das hier ist ein Spielchen von dir.« Er holte ein Messer heraus und schnitt das Seil vom Pfahl ab. Sie fiel gegen ihn, konnte kaum auf den Füßen bleiben. Doch sie taumelte sofort aus dem Zelt und schaute sich verwirrt um.
    »Da lang!« Er wies nach rechts und hatte nicht einmal Zeit, ihr die Fesseln von den Händen zu lösen. Sie lief, folgte der Flamme, die ihr den Weg wies.
    »Halte durch«, keuchte sie, selber kaum fähig Luft zu holen, weil der Schmerz immer noch in ihr tobte. Cashimaé sah den Platz. Barshim lag dort neben Torben und Namaste. Einige Männer beobachteten das Ganze aus sicherer Entfernung.
    Cashimaés Blick fiel auf Namastes Hände. Ihr Herz blieb stehen.
    - Das konnte nur Liyfaniell sein -
    Bei Gott, er hatte den Stab aktiviert. Das war die einzige Erklärung. Magie konnte nur mit Magie bekämpft werden, aber in den Händen eines Unwissenden war es eine tödliche Waffe. Sie spürte ein leichtes Ziehen in der Brust, ein Streifen, ein Flüstern. Die Magie war noch immer anwesend, hatte den Rhythmus der Elemente durcheinander gebracht und mitten drin…
    »Barshim!«, rief sie, rannte vorwärts und kniete sich neben ihn. Er lebte noch, doch er war jenseits von allem, was man fassen konnte. Kurz vor den Grenzen, die niemand überschreiten durfte, ohne den Weg zurück zu verlieren. »Lass mich nicht alleine, hörst du?« Sie zog ihn herum und nahm ihn fest in ihre Arme. Zärtlich strich sie ihm über die Lippen.
    »Macht diese blöden Fesseln ab, sofort!« Sie sah in die Runde. Torben blickte ihr direkt in die Augen und konnte die Tränen darin sehen.
    »Na, tu ihr den Gefallen, ich will ja kein Unmensch sein«, befahl er. Der Mann, der sie bewacht hatte, tat wie geheißen.
    Sie umfasste Barshims Kopf, beugte sich herab und küsste ihn sanft. »Ich lass dich nicht gehen, niemals. Wir haben uns geschworen, zusammen zu bleiben. Du brichst dein Wort nicht, nicht du!«
    Namaste kam näher. Stolz hielt er Liyfaniell in den Händen. »War wohl doch nicht so mächtig, wie er sagte.« Sie ignorierte ihn. Ihr Inneres brannte. Sie hustete erneut und spuckte Blut. Es war nicht so schlimm, es würde heilen. Barshim hatte fast alles von ihr abgeleitet. Sie waren eins. Wie sehr wünschte sich Cashimaé ihre Magie zurück. Es würde alles leichter machen. Sie hielt ihn fest und schloss die Augen. Fand wieder den Hauch seines Geistes und folgte ihm.
    - Ich kann es –
, dachte sie fest.
- Oh, ihr heiligen Elemente, lasst nicht zu, dass getrennt wird, was nicht getrennt werden darf -
    Auf einmal sah sie ein Bild in ihrem Inneren, sie selber, als sie damals fast ertrunken wäre. Shorbo und Barshim, sie hatten sie gerettet, hatten ihren Geist zurückgeleitet. Auch ihnen war der Preis egal gewesen. Für Shorbo war er sehr hoch. Sie konnte seine ruhige freundliche Stimme hören. »Vertraue deinem Inneren!«
    Und Cashimaé vertraute, denn sie liebte. Mit den starken Gefühlen, die ein Mensch nur empfinden konnte und jenen, die die Magier miteinander verband.
    Nun war sie es, die die Grenzen senkte und gegen jede Regel verstieß. Nicht fragend, wie es ihr als Mensch möglich war. »Temané, Barshim«, flüsterte sie.
    Namaste und Torben begriffen zu spät, dass nicht allein Barshim über große Macht verfügte, sondern dass sie einen weiteren mächtigen Feind hatten: eine unscheinbare Frau.
    »Sie!«, fauchte Torben.
    Cashimaé senkte den Kopf und als sich erneut ihre Lippen berührten, schoss ein blaues Licht durch Barshims Körper, seine Hand schnellte nach oben und er griff

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