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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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ritt in langsamen Trott weiter, ohne ihr einen Deut an Beachtung zu schenken.
    Cashimaé starrte auf das Bündel und dann zurück in die Richtung, aus der sie kamen. Irgendwo dort lag die Stadt. Hinter ihr der Hafen, von dem eines der Schiffe sie nach Liyiell bringen konnte. Zu Barshim. Eine Strähne ihres Haares wehte im lauen Abendwind zur Seite, der eine frische Brise mit sich brachte, während sie den Kopf wandte und Tamin nach sah. Der Herbst stand vor der Tür und die Luft war erfüllt vom Duft des Mooses und der ersten sterbenden Blätter.
    Cashimaé dachte wieder an Barshim. Er war freiwillig mit dem Kreisführer Liyiells gegangen, um zu erfahren, was man vor ihnen verbarg. Wäre sie ihm jetzt nachgereist, würde sie alles kaputtmachen.
    Cashimaé ließ die Schultern hängen, bückte sich und hob das Bündel auf. Es war so schwer, dass sie es mit beiden Händen fassen musste. Sie setzte einen Fuß vor den anderen und folgte mit gesenktem Kopf den Spuren der Pferde, fort von dem Traum, wieder mit ihm, Barshim, verbunden zu sein.
    *
    Barshim saß auf ein paar Kisten am Bug des Schiffes. Die Wellen schlugen leicht gegen das Holz und der Wind hielt die Segel straff.
    Die Füße auf einem Fass abgelegt, schnitt er mit einem Messer kleine Stücke von einem Apfel, die er genüsslich kaute.
    »Ich hätte nie gedacht, einem solch ungehobelten Kerl wie euch so schnell wieder zu begegnen«, erklang eine melodische Stimme direkt neben ihm.
    Barshim brachte etwas zustande, das den Hauch eines Lächelns besaß. Mineshka, die Priesterin aus der Halle, war neben ihm aufgetaucht. Mit einer Hand hielt sie die Kapuze ihres dunkelblauen Mantels fest, die ihr fast vom Haupt geweht wäre, während sie mit der anderen das Haar zurückhielt.
    Barshim drehte sich zu ihr, schnupperte wieder, kehrte in die alte Position und schnitt erneut ein Stück ab. »Immer noch nett. Mögt ihr?« Er bot ihr ein Stück Apfel an. Ungläubig schüttelte sie den Kopf und schritt energisch davon.
    Als Barshim ihr nach sah, trat jemand anderes in sein Blickfeld. »Meint ihr, euer Benehmen ist auch nur ansatzweise hilfreich, Barshim? Es interessiert uns nicht, ob ihr die Legende eines brüchigen Pergamentes seid oder einfach nur ein sturer Esel, der der Welt beweisen will, was für ein toller Mann er ist.« Erschrocken sprang der Magier auf die Füße, legte die Hände übereinander und verbeugte sich. Vor ihm stand groß, im weißen Mantel der Kreisführer Liyiells. Die bernsteinfarbenen Augen schienen Barshim zu durchbohren und auf den Grund seiner Seele zu blicken. Strenge, Stolz, Ehre, aber auch Freundlichkeit und Wärme, all diese Worte kamen Barshim in dieser einen Sekunde in den Sinn. »Ihr nennt euch Elementarmagier«, fuhr Savinama streng fort. »Sehr wagemutig, Barshim. Vielleicht leidet ihr unter Größenwahn?« Savinama musterte ihn ein letztes Mal von unten nach oben, ohne dass es abfällig wirkte, und drehte sich wieder, um zu gehen. Dabei hob er wie beiläufig die Hand. »Wir werden sehen.« Kaum ausgesprochen, fegte der Wind durch Barshims Haar, brachte ihn fast zu Fall, stob hinauf und griff tief in die Segel des Schiffes hinter ihm, um es mit einem heftigen Ruck voranzutreiben. Die Wellen schlugen schäumend gegen den Bug.
    Barshims Mund klappte nach unten. Er konnte sich nicht daran erinnern, je gesehen zu haben wie ein Magier ohne scheinbare Mühe in eines der Elemente eingriff. Für ihn war es ein Wink des Schicksals. Hier konnte er mehr lernen, als nur die Vergangenheit zu erforschen. Seine Augen folgten dem Kreisführer, der eben die Priesterin passierte. Barshims Gedanken blieben an ihr hängen. Er beobachtete, wie sie sich vor dem Kreisführer verbeugte und ihm dann lachend folgte. »…Viel mehr.«
    *
    Drei Tage und Nächte befanden sie sich bereits auf der Reise. In der dritten Nacht saß Cashimaé an einem kleinen Bach und kühlte ihre von Blasen überzogenen, müden Füße. Ihr Zopf hatte sich mittlerweile fast aufgelöst und das Haar fiel strohig in das vom Straßenstaub bedeckte Gesicht. Kraftlos strichen ihre Finger durch das gurgelnde Nass, ehe sie den Kopf in den Nacken legte und zum Himmel hinaufschaute. Hell leuchteten die Sterne und funkelten um die Wette. Cashimaé zog ihren Wollmantel fester um die Schultern. Die Nächte waren empfindlich kühl. Sie spürte jede Zelle ihres geschundenen Körpers. Wie konnte es der Mensch ertragen, so verletzbar zu sein, sich selbst nicht heilen zu können und mit Schmerz und Pein

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