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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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Mitteln den Körperhaushalt so zu regeln, dass Kälte oder Hitze ihnen nichts anhaben konnte. Eine Fähigkeit, die jeder Magier bereits in der Grundausbildung erlernte. Trotzdem nahm man entsprechende Kleidung als Hilfe, denn jede Anwendung von Magie, egal wie gering, kostete Energie, die man kurzfristig dem Körper entzog.
    Tamin warf einen Blick auf das blasse Mädchen. »Sie darf nicht sterben, auf keinen Fall, der Kreis würde mir die Schuld geben.« Damit schritt er wieder durch den Raum. »Sicher bekäme ich es hin, dem Kreisführer einen großen Teil der Schuld zu geben. Schließlich war er es, der sie abseits von jeglicher Zivilisation groß werden ließ«, schimpfte er weiter. »Gegen die Stimmen des Kreises. Aber soweit will ich es gar nicht kommen lassen. Shorbo in die Pfanne zu hauen, wäre einfach, weil er es nicht gewohnt ist, sich verteidigen zu müssen. Gutmütiger alter Trottel.« Mit diesen Worten beugte er sich über Cashimaé. »Weißt du, wie oft ich das musste? Wie oft ich allen beweisen musste, dass ich kein Niemand ohne Vergangenheit bin?«, fragte er sie, wohl wissend, dass sie ihm keine Antwort geben konnte. Sein Blick fiel auf seine Handinnenflächen. Dort waren auf jeder Seite zwei tiefe Narben zu sehen, von denen er heute noch nicht wusste, woher sie kamen. »Shorbo weiß es. Weißt du, was er zu mir gesagt hat, als ich ihn nach diesen Narben fragte? Zeichen Tamin, es sind Zeichen. Trage sie mit Achtung! Einem Gaul setzt man auch Brandzeichen. Wie einen Hund hat er mich angefüttert. Es gibt viele dumme Menschen, die vielleicht nicht mit Wahrheiten leben könnten. Ich gehöre nicht zu ihnen, Cashimaé, ich nicht! Ich will wissen, warum Shorbo mich so behandelt, wie er es tut. Ehrenhaft, wo ich noch nichts Ehrenhaftes getan habe. Es gab eine Zeit, in der sich sogar der Kreisführer Liyiells um mich bemühte, aber ich verachte diesen Mann. Ich kann dir nicht sagen warum, aber wenn ich ihn nur sehe, schreit alles in mir danach, ihm ein Schwert in seine Eingeweide zu treiben. Ersticken sollen sie alle, alle mit ihren Geheimnissen.« Damit erhob er sich. »Und ihr, Barshim und du, ihr werdet mir die großen Geheimnisse verraten, damit ich an die kleinen komme. Wenn ich die Elemente verstehe, dann werden mich auch keine Kreisführer mehr von der Vergangenheit fern halten können.«
    Plötzlich hörte er ein Geräusch hinter sich. Anectis kam herein gepoltert und klopfte sich fluchend den Schnee von den Schultern. Wie einen nassen Sack ließ er den schwarzen Fellmantel neben der Tür auf den Boden fallen. »Bei dem Wetter kann ich mir die Heimreise schenken«, moserte er vor sich hin. »Welcher Teufel hat in den Elementen herum gepfuscht und uns solch ein Dreckswetter beschert?«
    Tamin runzelte missbilligend die Stirn. »Sei nicht so laut!«
    Anectis warf einige Päckchen auf den Tisch. »Sie soll ruhig wissen, dass noch Leben um sie herum ist. Hier, der ist aus Comoérta! Bei diesem beschissenen Schnee scheinen sogar die Brieftauben zu blöd zu sein, die Post frühzeitig zuzustellen.« Anectis legte mit der linken Hand eine kleine Rolle auf den Tisch und mit der rechten folgte ein blutiger Klumpen.
    Tamin griff gierig nach dem winzigen Pergament. Aus dem Augenwinkel registrierte er, dass es sich bei dem Klumpen wahrscheinlich um die Brieftaube handelte, die jetzt tot auf dem Holz lag. Tamin setze sich und zog mit den Fingernägeln das eng zusammengerollte Papier auseinander.
    Für wenige Augenblicke herrschte Stille im Raum. Tamin ließ das Schriftstück wieder zusammen schnappen, öffnete es wieder und las erneut. Ein leises Glucksen erklang, das stetig lauter wurde, bis es in lautem Gelächter endete.
    Anectis hörte auf, in der Glut des Feuers herumzustochern und starrte seinen Freund entgeistert an. »Bist du jetzt völlig durchgedreht oder hat dich am Ende auch die Krankheit der Kopfblinden erwischt?«
    Tamin konnte nicht mehr. Er wischte sich mit einer Hand die Lachtränen aus den Augen, stand auf und reichte ihm den Brief. »Lies!« Er lachte weiter und ging zum Schrank, um eine neue Flasche Wein herauszuholen.
    Anectis Augen überflogen die wenigen Worten. »Ist das der, den ich vermute?«
    »Genau der.«
    »Und was soll uns das sagen?«
    »Dass ich sowas von dumm und blind gewesen bin. Schau, sie ist krank. Und er ist auch krank.«
    Anectis trat neben ihn und schenkte sich auch einen Schluck ein. »Muss ich das jetzt verstehen?«
    »Nein, musst du nicht.« Tamin lachte wieder,

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