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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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Seite. Die Klinge hatte ihn zwar getroffen, doch nicht dort, wo Tamin es wollte. Sie war an den Rippen abgeprallt und hatte einen tiefen Schnitt hinterlassen, der stark blutete.
    Was aber schlimmer war: Die Verbindung zu Cashimaé war zerbrochen. Er hatte keine Kraft mehr, eine neue aufzubauen. Zudem hätte Barshim gerne mehr aus Tamin heraus bekommen. Er hatte den Eindruck gewonnen, dass Tamin mehr über sie beide wusste. ‚Nur zusammen bildeten sie die Einheit‘, waren Tamins Worte gewesen. Was meinte er damit? Sicher, er empfand für Cashimaé alles. War mit ihr so intensiv verbunden, wie mit niemandem zuvor. Doch das konnte Tamin nicht wissen.
    Barshim hatte seine Reserven fast aufgebraucht. Jetzt konnte er nur hoffen, dass das Schlimmste hinter Cashimaé lag. Ein Gedanke beruhigte ihn: Tamin würde sie nicht sterben lassen.
    - Du bist so leicht zu durchschauen Tamin, so leicht -
    »Redest du jetzt mal mit mir?«, fuhr ihn Mineshka an.
    »Es ist alles gut, Mineshka. Alles.«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. Er erhob sich, holte ein Tuch und begann vorsichtig, die Wunde zu reinigen.
    »Das sehe ich nicht so«, rief Mineshka. »Erst liegst du tagelang im Fieber, ohne, dass ich etwas tun kann, und dann wachst du mit einer Verletzung auf, als habest du mit einem Messer gespielt, und bist ansonsten wieder völlig gesund?« Er schwieg und suchte nach einem weiteren Tuch. Sie stöhnte genervt. »Setz dich da hin!« Sie wies energisch auf einen Stuhl und holte einen geflochtenen Weidenkorb aus der Ecke des Raumes.
    »Ich mach das schon…«, sagte er.
    »Finger weg!«, fuhr sie ihn an und ihre Locken wippten dabei über ihren Augen. Beschwichtigend hob er die Hände. Mit verärgertem Gesicht legte sie erst das Tuch auf die Wunde und dann ihre Hände. Nach einer Weile zog sie sie zurück und wischte die letzten Blutreste ab. Von dem Schnitt war nichts mehr zu sehen.
    »Wäre nicht nötig gewesen«, meinte er sanft.
    »Dann mach es das nächste Mal selber und stell dich nicht an wie ein Baby.« Er lachte, packte sie auf einmal im Nacken, zog sie nach vorne und gab ihr einen Kuss.
    Als er sie wieder losließ starrte sie ihn mit weit aufgerissenen Augen an. »Du, du…« Sie holte aus und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. »Wage es nie wieder!« Sie rauschte wutentbrannt hinaus.
    Barshim hob die Hand und strich über die Wange. »Autsch!« Eine temperamentvolle Frau.
    *
    Tamin erhob sich selbstgefällig.
    "Und?« Anectis wartete gespannt auf die Antwort.
    »Die erste Runde ging an uns. Nun kümmere dich um sie, damit sie schnell wieder auf die Füße kommt.«
    »Ich bin doch nicht dein Hausmädchen.«
    Tamin blickte zum Fenster hinaus. Der Schnee fiel noch immer in dichten Flocken und ließ alles unwirklich erscheinen.
    »Hm, da es nicht so aussieht, als würdest du in den nächsten Tagen abreisen, sollten wir uns die Arbeit teilen.«

Kapitel 17
    Cashimaé begann, sich zu erholen. Als sie das erste Mal erwachte, war Tamin an ihrer Seite und gab ihr Wasser. »Ruh dich aus, Breda.«
    Sie schlief wieder ein, was ihrem Körper half, Kräfte zu sammeln.
    Nach einigen Tagen hörte es auf zu schneien. Anectis hatte sich auf die beschwerliche Heimreise, zurück in die Tendaren-Ebene, gemacht. Als Cashimaé wieder aufstehen konnte, kümmerte Tamin sich weiter um den Haushalt. Er nahm zwar wieder seine kühle abweisende Haltung an, behandelte sie aber fair. Den Vorfall in seinem Büro erwähnte er mit keinem Wort.
    Cashimaé glaubte, dass irgendetwas in ihren Träumen geschehen war, doch eine genaue Erinnerung daran fehlte. Rauchfetzen im Nirgendwo konnte man nicht anfassen.
    Tamin gab ihr ein paar Bücher zu lesen, die Grundregeln Natriells. Trockener Stoff, der sie zwar langweilte, jedoch eine willkommene Abwechslung zu dem bisher sehr eintönigen Leben hier darstellte und Cashimaé zum ersten Mal das Gefühl gab, hier zu sein, um wirklich etwas zu lernen. Auf der anderen Seite konnte sie nur schwer ihre Gedanken auf die Inhalte der Lehren konzentrieren. Zu müde und erschöpft fühlte sie sich.
    Eines Abends fand sie auf ihrer Schlafstätte dicke wollene Wäsche, einen neuen Mantel und eine Gugel aus weichem Kaninchenfell. Der nächste Tag brachte Sonne und glücklich spazierte das Mädchen zum See. Die neuen Wildlederstiefel umschmeichelten ihre Füße. Sie fühlte sich so wohl wie lange nicht. Aber noch immer musste sie auf ihre Gesundheit achten. Ihre Schritte waren bedacht und langsam. Am See angekommen erfreute

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