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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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mit einem Krug heißer Kräuter aus dem Haus.
    »Barshim! Ich habe dir etwas Warmes mitgebracht.«
    Er antwortete nicht, sondern arbeitete resolut weiter, als habe er sie gar nicht bemerkt. Sie wischte mit einer Hand den Schnee vom Tisch. Er war in der vergangen Nacht gefallen und nun schien hell und klar die Sonne. Es war ein wundervoller Anblick. Alles glitzerte und funkelte wie in einer neuen reinen Welt. Die Priesterin liebte diese Tage, diesen Frieden und die Ruhe, die von ihnen ausgingen.
    Sie kam langsam näher. Barshim stand mit freiem Oberkörper da. Perlen von Schweiß glitzerten auf der sonnenverwöhnten Haut und zeichneten kleine Rinnsale darauf.
    »Barshim?«, fragte sie energischer. In den letzten Monaten hatte Mineshka gelernt, mit den Launen des Magiers umzugehen, doch heute war etwas anders. Erst, als sie eine Hand auf seine Schulter legte, ließ er die Axt sinken. Er sah sie an. Barshim wirkte weit fort und seine Augen leuchteten in einem intensiven Gelb. Die Überraschung war ihr deutlich anzumerken.
    Er zog seinen Arm unter ihrer Berührung zurück. »Ist schon okay, geh wieder rein!«
    Doch nichts war gut. Das konnte die Priesterin sehen und fühlen. Sie hatte schon immer ein besonderes Gespür für die Gesundheit der anderen besessen. Nicht umsonst war Mineshka eine Priesterin Liyiells, die sich auf die Heilkunst verstand. Sie nahm ihm die Axt aus der Hand und ließ sie in den Schnee fallen. »Du hast Fieber, aber wieso?«
    »Geh weg.«, schrie er sie plötzlich an. Es klang eher verzweifelt, denn richtig wütend. »Misch dich nicht immer in Dinge ein, die dich nichts angehen!« Genau das war es, immer versuchte sich die Priesterin als Wohltäterin aufzuspielen. Weil Barshim sich immer mehr im Unterricht zurück zog und sich Mineshka berufen fühlte, sich um ihn zu kümmern, hatte sie vorgeschlagen, ihn hier draußen in der Hütte privat zu unterrichten. Ihn einfach weg geholt vom Kreisführer und dem Stab, ohne zu wissen, wie sehr es ihn danach hungerte.
    Mineshka wich einen Schritt zurück. »Nein.« Und damit kam sie wieder näher und griff ihm beherzt unter die Arme und half ihm, ins Haus zu kommen. Nur mit Mühe konnte er stehen, obwohl er immer wieder sagte, dass nichts wäre und es gleich wieder ginge.
    Sie verfrachtete ihn auf die Bank vor dem Feuer und als sie mit einer heißen Tasse Kräuter zurückkam, war er schon fast eingeschlafen. Mineshka holte eine Decke für ihn und legte dann das Feuerholz nach. »Sag mir, was ich für dich tun kann!«
    Barshim wandte ihr den Rücken zu. So sah er auch nicht ihr verärgertes Gesicht, er spürte jedoch ihren Blick wie kleine Nadelspitzen in seinem Rücken. Doch das war jetzt nicht relevant. Sein Geist war weit fort in einer Welt voller Nebel. In einer Welt, in der er all seine Energien brauchte, die ihm nun in der realen Welt fehlten, um seinen Körper zu schützen.
    Cashimaé brauchte ihn, sein kleiner Engel mit dem braunen Haar und den Regenbogenaugen. Sie war es, die zählte.
    Er konnte die Hand fühlen, die sich auf seine Schulter legte und das leise Seufzen, als sich die Priesterin neben ihm nieder ließ.
    Sein Geist formte einen Weg durch die Schatten über das Meer und die Stadt Comoérta. Hinaus in die Ebene der roten Wüste. Und es war, als würde sie sich vor ihm manifestieren, während die Sonne an ihrer Grenze stand, weder auf noch unter ging. Hier gab es keine Zeit. Hier existierten keine Räume, die nicht der eigenen Vorstellung entsprachen.
    Barshim breitete in seinem Traum die Arme weit aus. Ihre Energien waren hier so nah. Zerrissen, aber nah. »Temané, breda.« So verletzlich, so angreifbar, ein kleines Vögelchen, das er in die Hand nehmen und beschützen wollte. Er sammelte seine Ströme und leitete sie dorthin, wo er diese Unruhe und Angst fühlen konnte. Alles würde er ihr geben, denn er hatte ihr geraten, die Zeit abzuwarten und ihr Schicksal anzunehmen. Er war schuld, dass er Kratzer auf ihrer Seele fühlen konnte. Behutsam flüsterten seine Lippen Worte, als stände sie direkt vor ihm und er hauchte sie in ihr Ohr.
    »Wir sind unendlich.«

Kapitel 16.
    Cashimaé lag vor dem Feuer auf dem Boden. Tamin betrachtete das Mädchen, das völlig weggetreten schien. Ihre Augen rollten sich, als nähme sie ihre Umgebung nur im Unterbewusstsein wahr.
    Er lief im Raum auf und ab und verfluchte sich selber. Er hatte völlig vergessen, dass Cashimaé ohne Magie auch keinen Schutz gegen die Kälte aufbauen konnte. Mit minimalen

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