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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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Musik, alle drehten sich blitzartig um und erstarrten. Von den Kuppen der Berge stieg ein riesiger Drache auf. Seine Flügelspitzen zerteilten die Lichtblitze des Gewitters und sein Feuer vermischte sich mit dem Donnern, das durch die Täler hallte. Für einen Atemzug lang verharrte er in der Luft, ehe sich der Kopf der Erde zuwandte. Der massige Körper folgte. Das Wesen schoss geradewegs auf das Lager zu und wie auf ein stummes Kommando herrschte heilloses Chaos. Die Menschen begannen zu schreien und zu rennen. Barshim erkannte in diesem Tier den Drachen, den er selber gerufen hatte, doch dieses Mal war er das Werkzeug eines anderen.
    Niemand nahm mehr Rücksicht. Die Menschen rannten weg. Es ging nur noch ums nackte Überleben. Barshim starrte um sich, unfähig zu handeln.
    Als erstes gingen die Zelte in der Mitte der Lichtung in Flammen auf, als der Drache wie ein Sturm über sie hinweg schoss und heiß seinen Atem auf die Erde spie. Die Schmerzensschreie Verbrennender holten den Magier zurück aus seiner Erstarrung. »Los Ilias! Bring sie alle zum Fluss hinunter, dort seid ihr in Sicherheit.« Ilias fragte nicht. Er rannte zu seiner Frau und rief den anderen zu, welchen Weg sie nehmen sollten.
    Der Drache hatte bereits gewendet und kam zurück. Sein Schwanz zerschmetterte die umstehenden Bäume wie Streichhölzer, unter deren umknickenden Stämmen die Flüchtenden begraben wurden. Barshim warf sich auf die Erde und schaffte es, unter einem Holzstapel in Deckung zu gehen, bevor dieser selber in Flammen aufging.
    »Barshim!« Cashimaé rief sich die Seele aus dem Leib. Sie stand mitten unter den laufenden Menschen und suchte ihn. Doch in diesem Durcheinander war es unmöglich, zu ihm zu gelangen. Immer wieder hob sie schützend die Arme, auch wenn es sinnlos war und die Hitze ihr ins Gesicht schlug. Einmal konnte sie sehen, wie Barshim einer Frau den brennenden Umhang vom Leib riss und ihr half, wieder auf die Füße zu kommen. Cashimaé lief durch die Flammen und versuchte zu helfen, wo es ging.
    Der dritte Angriff vernichtete sämtliche Stallungen und die Schreie der Tiere, die gegen den Tod kämpften, vermischten sich mit denen der Menschen und dem Brüllen des Magiewesens, das auf einem alles vernichtenden Kreuzzug war.
    Endlich entdeckte Cashimaé den Magier wieder und kämpfte sich Stück für Stück zu ihm durch. Er kniete inmitten dieser Hölle aus Feuer und Rauch.
    »Barshim«, schrie sie, »verdammt noch mal, wir müssen hier weg!«
    Er sah sie an und sein Blick war voller Schmerz. In den Armen hielt er ein kleines Mädchen, das den Flammen nicht entkommen war.
    »Kinder sind heilig«, flüsterte er, »nicht einmal ich habe ihnen solches Leid angetan, auch wenn Torben dies behauptet. Nicht einmal ich.«
    »Barshim.« Sie kniete sich hin und nahm ihn fest in den Arm. »Dies ist nicht der Ort und nicht die Zeit zum Trauern. Wir müssen zu den anderen.«
    Sein Blick blieb leer. Auf einmal drangen erneute Hilferufe zu ihnen. Er legte behutsam das Kind auf den Boden und stand auf.
    Der Drache hatte den Menschen den Weg zum Fluss abgeschnitten. Er war gekommen, um alles zu vernichten, das in diesem Lager lebte. Barshim ging an den zerstörten Zelten, den Flammen und dem Tod vorbei. Auf einem der wenigen freien Plätze blieb er stehen. Sah, wie sich der Drache erneut bereit machte.
    »Ich bin hier, du elende Missgeburt, wenn du mich suchst, ich bin hier!« Seine Stimme überschlug sich. Cashimaé wusste instinktiv, dass der Magier nicht das Wesen vor ihnen meinte, sondern den, der ihn leitete. Die Augen des Drachen glommen auf und der Kopf fuhr herum. Er ließ tatsächlich von den Menschen vor ihm ab.
    »Barshim, bitte!«, flehte die junge Frau ängstlich. Er sah sie liebevoll an.
    »Hilf mir!«, sprach er leise. Sein Gesicht wies Schrammen auf, von Ruß geschwärzt. Cashimaé liebte diesen Mann über alles und wenn es hieß, dass sie gehen mussten, dann nur zusammen. Sie drehte sich um und sah dem riesigen Tier entgegen. »Ich kenne ihn«, stellte sie auf einmal nüchtern fest.
    Barshim zog sie mit dem Rücken an sich und nahm links und rechts ihre Hände in die seinen. »Lass uns eine Einheit sein«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Sie sah, wie der Drache zum Himmel hinauf stieg, zum widerholten Male seine Anwesenheit laut und deutlich verkündete und dann mit tödlicher Gewissheit direkt auf sie zuflog.
    Das Mädchen schloss die Augen, öffnete ihren Geist und fühlte deutlich Barshims Nähe, seinen

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