Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
Vom Netzwerk:
zugewandt. Drachen gibt es nicht, es darf sie nicht geben!« Dunkle Worte eines Mannes mit blondem Haar, der vor wenigen Tagen noch einen Becher Wein mit Barshim getrunken hatte.
    »Du bist die Hure des Todes«, peitschten die Worte einer alten Frau gegen Cashimaé. Flüsternde Stimmen, leise wie kleine Nadelstiche, die mit dem Anschwellen der Worte Schwerter gegen die Seele wurden. »Bastard, Teufel, Mörder!«
    Die beiden schwiegen, sagten kein Wort, doch Cashimaé konnte spüren, dass er zu zittern begann. Wie lange geschah das schon? Wie lange gab man ihm an allem die Schuld?
    »Geh!«, vernahm sie seine Stimme, kurz und knapp.
    Sie drehte sich um und sah ihn direkt an. »Nein!«
    Er lächelte gequält. »Sie sind wütend und verletzt und das kann ich verstehen. Sie hassen nicht dich. Geh!«
    Er schaute Hilfe suchend zu Mariella. Sein Blick flehte sie an. Ilias ergriff schließlich die Initiative, allerdings anders, als Barshim erwartete. Der Krieger stellte sich vor die beiden und stemmte die Unterseite seines Speeres fest auf den Boden. »Wer versucht, meinem Freund auch nur ein Haar zu krümmen, muss es erst mit mir aufnehmen.« Er setze das grimmigste Gesicht auf, das er nur zustande bringen konnte.
    »Du schützt ihn?«, schaltete sich wieder der blonde Mann ein und kam einen Schritt näher. »Ilias, er hat Menschen, die wir lieben, auf dem Gewissen, sogar einige unserer Kinder!«
    »Wir kennen nicht die Hintergründe«, versuchte sich Ilias mit energischem, lautem Ton Gehör zu verschaffen, »Glaubst du wirklich, Barshim würde sein eigenes Leben aufs Spiel setzen, um UNSER Lager zu zerstören? Falls es dir nicht aufgefallen ist: Sie haben dir deinen gottverdammten Arsch gerettet.«
    »Aber ohne sie, wäre das gar nicht passiert!«, erwiderte der Angesprochene.
    Die Rufe wurden lauter. Mariella stürmte dazu und schaltete sich ein: »Das mag sein, aber dann wären wir schon lange tot oder Unterdrückte von Torben.«
    Barshim wirkte überrascht. Noch niemals hatten sich andere für ihn eingesetzt, ausgenommen Cashimaé. Zudem waren es Menschen. Menschen, die sich von Gefühlen der Angst leiten ließen. Doch jetzt standen zwei dieser niederen Kopfblinden vor ihnen und standen für sie ein. Der Magier wusste, welches Risiko das für sie bedeutete. Denn es war bekannt, was Menschen mit allem taten, was ihrer Meinung nach mit Hexerei zu tun hatte. Er hatte sich längst darauf eingestellt, kämpfen zu müssen. Er wollte ihnen weiteres Leid ersparen, doch nicht um jeden Preis. Deswegen sollte Cashimaé weg. Sie sollte nicht sehen, was geschehen würde und nun nahm es eine ganz andere Wendung. Denn Ilias packte seinen Speer noch fester. »Denkt doch mal nach«, rief er seinen eigenen Leuten entgegen. »Wenn er wirklich so mächtig ist, glaubt ihr wirklich, ihr könnt ihn am nächsten Baum einfach so aufhängen?«
    Barshim ließ Cashimaé los. Sanft, aber bestimmt, schob er Ilias zur Seite. »Wenn es das ist, was ihr wollt, bitte.« Er wollte nicht zusehen, wie Mariella und Ilias mit hineingezogen würden.
    Der blonde Mann starrte ihn an.
    »Es ist richtig«, sprach Barshim weiter. »Der Drache war nicht auf der Suche nach euch. Wir werden euer Lager verlassen, wenn es euer Wunsch ist.«
    Sie tuschelten miteinander und am Ende nickte der Mann zustimmend und wandte sich wieder an Barshim. »Wir vergessen nicht, was du für uns getan hast, doch wir haben Frauen und Kinder zu beschützen. Zieht weiter und…«, er zögerte kurz, »…möge Gott euch beschützen.«
    Barshim tat etwas, was er nur sehr, sehr selten machte: Er verneigte sich mit der Achtung, wie man sie einem anderem Magier erwies. Er legte die Hände übereinander und verbeugte sich. Der Mann kannte dies nicht, doch er spürte, dass es eine Art der Ehrerbietung war und nickte.
    *
    Barshim und Cashimaé bekamen zwei der übrig gebliebenen Pferde und sammelten die wenigen Habseligkeiten ein, die nicht den Flammen zum Opfer gefallen waren. Darunter befand sich ein langer Gegenstand, der in ein seidenes Tuch eingewickelt war. Barshim befestigte ein Seil daran und trug es wie ein Schwert auf dem Rücken. Sie saßen auf. Noch einmal suchten ihre Blicke die Menschen, die für kurze Zeit ihr Zuhause gewesen waren. Eine Frau trat vor und drückte ihnen die Hände. »Euer Weg mag eine Heimat für euch finden.«
    »Der eure auch«, erwiderte Barshim. Er sah zum Himmel hoch und hob die Hand. Kurz schloss er die Augen und ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen,

Weitere Kostenlose Bücher