Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
Vom Netzwerk:
als er sie alle wieder ansah. »Mögen eure Ernten für den Winter viele Früchte tragen und euch das ersetzen, was zerstört wurde.«
    Mit diesen Worten hörte der Nieselregen auf und die Wolkendecke brach auf. Die ersten Sonnenstrahlen trafen auf den Boden, wärmend und heilend.
    Sie wendeten die Pferde und ritten in die Wälder hinein. Was die Zukunft bringen mochte, konnte niemand vorhersagen.

Kapitel 33
    Stundenlang ritten sie durch dichte Fichtenwälder schweigend nebeneinander her. Cashimaé war es schließlich, die das Schweigen brach. »Man könnte meinen, Tamin habe den Kreis auf seine Seite gebracht. Wie sonst konnte er deinen Weg zurückverfolgen? Und seit wann beherrscht er eine solche Magie?« Barshim stimmte ihr nachdenklich zu. Genau diese Frage beschäftigte ihn schon eine geraume Zeit. Diese Form der Magie übertraf bei weitem die der normalen Magier und ihm war bisher nicht bekannt, dass Tamin so viel davon besaß. Er kannte überhaupt nur zwei Magier, denen er diese Macht zutraute und das waren sie selber. Cashimaé natürlich erst dann, wenn sie ihre Magie zurück erlangen würde. Die Ströme jedoch sprachen eindeutig von dem verhassten Mann. Barshim musste sich eingestehen, Tamin unterschätzt zu haben. »Er wird nicht eher Ruhe geben, bis er hat, was er will, oder bis er selbst vernichtet wird.«
    »Das denke ich auch, Barshim. Er will uns lebend, deswegen spielt er mit uns. Soll er nur! Aber wehe, wehe ich bekomme meine Magie zurück, dann werde ich ihn persönlich kastrieren!«
    Bei den Worten der jungen Frau grinste Barshim. »Solche Worte von einem so hübschen Wesen wie dir. Und da soll noch einmal einer fragen, ob wir wirklich eine Einheit sind.« Es war mehr eine Feststellung. Aber als Cashimaé ihn ansah, konnte sie ein wenig von seinem Kampfgeist und von dem alten Schalk wieder erkennen. Und er machte weiter: »Eines schwöre ich bei den Kräften der hiesigen Elemente: Ich werde keine Magie mehr anwenden, die ihm die Möglichkeit gibt, uns anzugreifen. Vier Monate noch, Cashimaé, dann wird er uns kennenlernen.« Es war eine stille Übereinkunft, die sie nun trafen, über das Blut hinaus.
    Spät in der Nacht suchten sie sich einen Lagerplatz im Schutze einer dichten Schonung. Es war kalt und nass auf dem Boden, doch sie schenkten sich gegenseitig Wärme. Weit nach Mitternacht wurde Barshim wach. Seine Sinne schliefen fast nie. Es war sein eigenes Alarmsystem und auch lebenswichtig gegenüber allem, was mit Magie zu tun hatte. Doch darum ging es jetzt nicht.
    Vorsichtig entzog er sich Cashimaés Umarmung und huschte in die Schatten der Nacht hinein. Erneut hörte man das Rascheln von Blättern und ein Zweig, der unter dem Gewicht eines Fußes zerbrach. Es war nicht hell genug, denn es ging auf Neumond zu. Auf einmal ertönte ein erstickter Schrei, das Rascheln wurde lauter und brach dann ganz ab.
    Cashimaé fuhr hoch und griff automatisch zu dem Stab, den sie als Waffe mitgenommen hatten.
    »Lass mich gefälligst los, du Idiot«, hörte sie aus dem Busch rufen. Die Stimme kam ihr allzu bekannt vor. »Barshim, lass los! Du brichst ihm ja die Hand.« Das war eindeutig Mariellas Stimme. Waren die beiden ihnen gefolgt? Machten sie gar Jagd auf sie?
    Ilias kam durch das Dickicht auf die kleine Lichtung gestolpert, dicht gefolgt von Mariella und am Ende Barshim. »Schau, Breda, sie dachten, sie könnten uns mal besuchen«, lachte er spöttisch und warf seinen eigenen Stab achtlos an die Seite des Lagerfeuers. Er trat zu ihr, ging in die Hocke und legte einige Scheite nach. Das Feuer begann rasch, aufs Neue zu lodern.
    »So, so«, kommentierte Cashimaé.
    Mariella trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Entschuldigt, wir wollten … also…« Sie stieß Ilias in die Rippen. »Aua!«
    »Sag doch auch was«, forderte sie ihn auf.
    »Tz.« Er trat einen Schritt vor und konnte gar nicht so schnell gucken, wie er die Spitze von Cashimaés Stab am Hals spürte.
    Barshim sah nicht einmal hoch. »Ich würde mir das überlegen. Was wollt ihr hier?«
    »Du bist ein Idiot, Ilias.« Damit trat Mariella ans Feuer. »Mach mal Platz, Barshim. Du bist aufgewärmt, aber wir sind seit Stunden im Wald unterwegs und wären auch schon lange da, wenn ein gewisser Herr nicht fünfmal den falschen Weg eingeschlagen hätte.«
    Und so hockte sie sich hin, um die kalten Hände wieder aufzuwärmen. Barshim grinste und reichte ihr eine Schale mit Wasser. »Und ich werde die Ruhe der letzten Stunde vermissen.«

Weitere Kostenlose Bücher