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Magie der Schatten: Roman (German Edition)

Magie der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Magie der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Lisowsky
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Nichts. Als er die Klinge losließ, brannte die Waffe von der Parierstange bis zur Spitze.
    Raigar zog Axt und Schwert. Was hätte er antworten sollen? Es war zu spät für Worte.
    Brakas wartete. Er drehte das Schwert in der Hand und wirbelte mit den Flammen durch die Luft.
    »Vorsicht.« Mihikos Stimme. Sie kauerte hinter den purpurnen Vorhängen der Bühne. Einer der Flammenbeller sprang aus vollem Lauf auf einen der Tische, räumte die Humpen ab und sprang mit dem nächsten Satz Richtung Bühne, auf Raigar zu.
    Wie am Waldrand in den Sommerfeldern. Aber jetzt sah er die Bestie kommen, und er wusste, wie sie sich bewegte. Er sprang zur Seite, und die Vorderläufe verfehlten seine Brust um Haaresbreite. Er ließ die Axt von unten kommen und spaltete der Bestie das Maul. Blut spritzte, und Knochen leuchteten weiß. Der Aufprall zerrte an seinem Arm. Er ging mit dem Schwung und stieß mit dem Schwert zu wie mit einem Dolch. Die Klinge durchdrang den Schädel und nagelte das Tier an den Boden. Wimmernd hauchte es sein Leben aus.
    Ein Teil von ihm litt mit dem Tier, ein anderer Teil befreite das Schwert und brachte es zusammen mit der Axt in Verteidigungsposition.
    Aber Brakas war zu schnell. Ein Stiefeltritt schmetterte in Raigars Bauch, und als er sich krümmte, traf ihn ein weiterer Tritt an der Brust. Er taumelte nach hinten und versuchte, festen Stand zu gewinnen, aber der Boden glitt ihm unter den Füßen weg. Der Vorhang. Er stürzte nach hinten, und mit einem Ratschen riss die Seide und segelte auf ihn herab.
    Er rollte herum wie ein wildes Tier und schlug mit seinen Waffen um sich. Stoff riss und zog sich noch fester um ihn. Ein purpurner Schleier, hinter dem Schreie und Gebrüll waren. Schließlich konnte er seinen Kopf befreien.
    Brakas stand am Rand der Bühne. Söldner kamen von zwei Seiten, und er ballte eine Faust vor der Brust. Jäh schien seine Gestalt in Flammen zu explodieren. Holzsplitter flogen durch den ganzen Raum. Das Feuer verlosch, und drei noch schwelende, schwarz verbrannte Körper taumelten durch die Gaststube und stürzten zu Boden.
    An einer Bank neben der Bühne hockte Vicold. Ein Flammenbeller preschte zwischen den Tischbeinen hindurch auf ihn zu. Ein Wurfmesser traf den Hund knapp unter dem Auge, das nächste ritzte seinen Hals, aber er rannte ungebremst weiter und stieß einen Stuhl um.
    Während Vicold nach weiteren Messern tastete, warf sich Elarides mit einem Speer dem Hund schreiend in die Seite.
    »Deine Freunde kämpfen um ihr Leben«, sagte Brakas. Er war nur noch wenige Schritte von Raigar entfernt. »Jetzt bist du dran.«
    Raigar schlitzte sich aus dem Vorhang frei und trat ihm entgegen. »Die Tage in der Wüste sind wohl endgültig vorbei.«
    Statt zu antworten, öffnete Brakas seine freie Hand. Feuer flackerte auf der Innenfläche. Raigar schwang die Axt, Brakas fing sie mit der Hand ab. Blut floss ihm über das Handgelenk, gleichzeitig begann die Axt rot zu glühen. Die Schneide zerfloss und fiel in silbernen Tropfen zu Boden.
    Raigar ließ die Axt fallen, packte das Schwert beidhändig und schlug zu. Brakas brachte seine Flammenwaffe dazwischen. Raigar drückte die Klinge weiter zurück, aber die Flammen leckten nach seinen Händen, und die Hitze brannte sich in seine Haut. Er biss die Zähne zusammen, dann wich er zurück.
    Brakas lächelte. »Gut zu sehen, dass du dich nicht mehr zurücknimmst.« Danach zu urteilen, wie er die Waffe hielt – beidhändig –, schien ihm die Wunde an seiner Hand keine Probleme zu bereiten.
    Als er sich umsah, verschwand sein Lächeln.
    Schwarze Hundekadaver bedeckten den Boden, und ihr dunkelrotes Blut färbte das Holz. Die letzten beiden Flammenbeller standen je einem halben Dutzend Söldner gegenüber und hinkten schon.
    »Du wirst nicht aufgeben, nicht wahr?«, fragte Raigar.
    Schweigend hob Brakas das Schwert. Die Flammen loderten auf.
    Diesmal würde es anders enden.
    Brakas führte einen Streich schräg nach unten. Raigar trat dem Angriff entgegen, und die Flammen zogen heiß an seinem Gesicht vorbei. Er schmetterte Brakas eine Faust ins Gesicht und legte sein ganzes Körpergewicht hinein. Etwas knackte, und Brakas stolperte nach hinten. Das Flammenschwert fauchte heran, um Raigar die Beine zu durchtrennen, aber er blockierte es mit seiner eigenen Waffe und trat Brakas in die Kniekehle.
    Der Zauberer sackte zusammen. Noch im Fallen ballte er die Faust und dämpfte seinen Schmerzensschrei zu einem Flüstern. Magische Worte.
    Raigars

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