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Magie der Schatten: Roman (German Edition)

Magie der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Magie der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Lisowsky
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niedergemacht.
    »Wir können ihm nicht entgehen. Die Flammen sind zu schnell. Und dann sind da auch noch die Hunde. Wir können nur hoffen. Übernimm du jetzt die Zügel.«
    Elarides zweifelte den Befehl nicht an, sondern kletterte über Kyklons Beine nach vorn, während der Söldner nach hinten rutschte. »Wohin?«, fragte Elarides.
    »Geradeaus.«
    Elarides nahm im Sattel Platz und fasste die Zügel. »Geradeaus?«
    Kyklon nickte. »Los, Prinzessin Zauberschuh.«
    Elarides drückte dem Pferd die Stiefel hart in die Flanken und packte die Zügel fester. Er wusste nicht, warum. Er wusste nur, dass . Das Tier raste los, mitten durch das Chaos aus Furcht und Flammen.
    Feuerbälle zogen fauchend an ihnen vorüber. Sie machten die Welt blendend hell, so dass Elarides die Augen zusammenkneifen musste, und die Hitze schmerzte am ganzen Körper. Er duckte sich hinter die Mähne seines Tiers, aber die Feuerbälle kamen in einem nicht enden wollenden Strom. Er konnte sich nicht ewig verstecken.
    Neben ihm durchstieß eine der durch die Luft jagenden Flammen einen Reiter und flog weiter. Kein Schrei. Das Tier des Söldners bäumte sich auf, und aus dem Sattel rieselte feine Asche über die Flanken des Pferds.
    »Na los«, sagte Kyklon. »Je schneller wir vorankommen, desto schneller bist du mich los und kannst ohne mein Gewicht weiterreiten.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Elarides. Als keine Antwort kam, richtete er sich auf und trieb das Pferd an. Die Flammen huschten links und rechts an ihm vorbei. Er kniff die Augen zusammen, wenn sie kamen, behielt die nächsten Geschosse aber durch einen schmalen Schlitz im Auge.
    Reiten konnte er. Reiten im Park, reiten auf Waldwegen und Wiesen. Das hier war nichts anderes. Die Feuerbälle waren dicht stehende Bäume, die er umgehen musste. Er musste schnell reiten, weil es schon spätabends war und er rechtzeitig daheim ankommen musste, da ihm sein Vater sonst Hausarrest verpasste. Das war alles. Darum ging es, um mehr nicht.
    Er lenkte das Pferd ruhig. Nur wenn ein Feuerball deutlich auf sie zusteuerte, lenkte er zur Seite.
    Er entging einer Flamme um einen halben Meter. Doch da war etwas, das sich im Flirren des Feuerschweifs verbarg. Ein Schatten mit glühenden Augen.
    »Flammenbeller«, rief Kyklon.
    Die Bestie schleuderte ihre brennende Höllenfratze gegen die Beine des Pferds. Kyklon riss den gepanzerten Arm hoch und ließ ihn auf den Schädel des Hundes niederkrachen. »Ruhe bewahren«, rief er. Elarides wusste nicht, zu wem.
    Er blieb still im Sattel sitzen. Das Tier bebte unter ihm, aber er arbeitete mit dem Schweigen seines Körpers dagegen. Wie durch ein Wunder lief es weiter und zog den Hund als unnachgiebigen Verfolger hinter sich her.
    Kyklon schmetterte seinen Eisenarm noch einmal auf den Hundeschädel, und durch den Schwung rutschte er selbst vom Pferd. Nicht nur seine Faust, sondern sein ganzer Körper prallte gegen die Feuerkreatur und riss sie zur Seite.
    »Raigar!«, rief Elarides und zerrte scharf an den Zügeln, um sein Pferd zu wenden.
    Bestie und Mann kugelten als Knäuel von der Straße, fauchend und ächzend und brüllend. »Du sollst allein weiterreiten, dummer Junge«, kam es aus dem Knäuel.
    Elarides schluckte. »Ich … gut, in Ordnung.«
    Kaum sah er wieder nach vorn, flogen schon die nächsten brennenden Geschosse auf ihn zu. Er zwang das Pferd im Zickzack weiter. Feuer brüllte um ihn herum wie ein wütendes Tier. Und vielleicht waren es auch die Tiere, diese schrecklichen Geschöpfe aus der Hölle, die da brüllten. Er merkte, wie sein Geist den Halt verlor.
    Ein Reiter wollte an ihm vorbeiziehen, aber drei der Flammenbiester stürzten sich auf ihn. Feuerlohen leckten an den Beinen des Pferds hoch, und das Glühen aus dem Maul der Kreaturen beleuchtete die grausame Szene. Das Pferd stürzte mit zerbissenen Beinen, und zwei der Flammenbeller packten den Reiter und rissen ihn herunter wie ein Lumpenbündel. Der letzte Flammenbeller richtete seine Feueraugen auf Elarides.
    Er trieb sein Pferd vorwärts durch die hell erleuchtete Nacht. Der dunkle Abgrund kam immer näher, und die zwei Hängebrücken, die darüberführten, tauchten im Licht der Feuer auf. In der Mitte vor den Brückenübergängen stand eine einzelne Gestalt. Sie griff in die leere Luft hinter sich und zog die Flammen aus dem Nichts hervor wie ein Bogenschütze Pfeile aus seinem Köcher. Eines nach dem anderen sandte der Mann die Geschosse aus. Elarides spürte den Blick des Zauberers

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