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Magie der Schatten: Roman (German Edition)

Magie der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Magie der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Lisowsky
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auf sich. Seine Hand gebar eine weitere Flamme und warf sie. Als gleißender Ball flog sie direkt auf Elarides zu.
    Er bremste das Pferd so abrupt wie möglich. Als die tödliche Kugel nur noch wenige Meter entfernt war, sprang er. Die Flammen segelten über ihn hinweg, und kleine Funken spritzten über ihn.
    Er bemerkte den Aufprall auf den Boden kaum. Nur einen Schlag in seinen Knien, einen kurzen Taumel. Er stolperte und rannte. Rannte auf eine der Brücken zu, die über die Schlucht führten. Er zog an dem Flammenzauberer vorbei, während der damit beschäftigt war, das nächste Feuergeschoss zu erschaffen. Für einen Augenblick zielte er auf Elarides, dann wandte er sich ab.
    Er musste die Lichter der Stadt gesehen haben. Den Menschen dort durfte kein Leid geschehen. Die Grenze. Auch der Flammenbeller, der ihn verfolgt hatte, setzte nur eine Pfote auf die Hängebrücke, dann machte er kehrt.
    Elarides balancierte über die aneinandergespannten Bretter der Brücke. Das Holz schwankte gefährlich. Er sah sich nach hinten um. Noch war er der Einzige auf den Brücken. Nur eine Gestalt näherte sich, doch sie hielt direkt auf den Zauberer zu. Sie war groß, zu groß, um irgendjemand anders zu sein als Kyklon. Elarides hielt an, um zuzusehen. Der Zauberer widmete seine ganze Aufmerksamkeit nun dem Riesen. Eine Flamme schlug direkt vor ihm in den Boden ein und sprengte Stein und Erde zur Seite. Kyklon warf sich durch den Schauer aus Funken und Dreck, breitete die Arme aus und packte den Magier um die Taille. Mit einem mächtigen Schwung stieß er sich selbst samt dem Gegner über die Kante des Abgrunds. Elarides öffnete den Mund. Zwei Flammenstrahlen schossen wie Feuerwerk aus der Finsternis unter ihm hoch, jagten zwischen den Brücken hindurch und verglühten am Himmel.
    Elarides spähte nach unten, aber schon nach wenigen Metern herrschte dort nur noch Schwärze.
    »Weiter, Mann! Weiter«, rief jemand von hinten. Die ersten Söldner drängten über die Brücken.
    Er gab dem Befehl nach und hangelte sich weiter. Doch seine Augen waren nicht nach vorn gerichtet, sondern in die stumme Dunkelheit unter ihm.

Kapitel 14:
DAS LABYRINTH
    »Ich habe es doch gewusst. Schon, als ich dich im Laden gesehen habe.«
    Das kleine Wesen ließ seine Beinchen über die Kante der Parkbank baumeln.
    Der kleine Park auf der Hügelspitze war beinahe leer zu der späten Stunde. Nur noch ein Pärchen schlenderte Hand in Hand durch das Laternenlicht, und Spatzen hüpften auf dem Rand einer Vogeltränke umher und stießen ihre kleinen Schnäbel ins Wasser.
    »Dass du weißt, was Eikyuuno ist«, begann Nairod, »macht dich nicht zu etwas Besonderem. Es könnten viele davon wissen.«
    »Nur wenige wissen davon, das versichere ich dir.« Der Zwerg nickte, und sein Gewand aus Haaren wellte sich bei der Bewegung. »Wenige nehmen es ernst. Sonst hätten die Magier von Wolkenfels es längst zum Gegenstand ihrer akademischen Studien gemacht.«
    »Sie hatten es in ihrer verbotenen Bibliothek. Nun ja, zumindest einen kleinen Teil davon. Nicht dass das dem Buch ein besonderes Geheimnis verleihen würde. In der verbotenen Bibliothek stehen auch ältere Ausgaben von Lehrbüchern, die wegen unangemessener Wortwahl aussortiert wurden.«
    »Unangemessene Wortwahl ist aber nicht der Grund, wieso dieses Buch weggeschlossen wurde, nicht wahr?«
    Nairod ging in Gedanken zurück zu den Nächten der Reise. Wie in eine wohlig warme Höhle hatte er sich in die Seiten des Buchs verkrochen. Sie hatten die Kälte erstickt, den Fahrtwind und überhaupt alles, das sich außerhalb des Buchs abgespielt hatte.
    Er erschauderte und saß wieder auf einer Parkbank neben dem Wicht.
    »Woher weißt du so viel darüber? Du kannst das Buch unmöglich gelesen haben.« Nairod wollte nach seinem Rucksack greifen, um das Buch herauszuholen. Seine Finger trafen auf die von Lenia, die ihm die eingewickelten Seiten hinhielt. Fast hätte er sie vergessen. Sie sagte nichts, sondern saß nur neben ihm und dem Zwerg.
    Er wickelte das Buch aus und hielt die zerfledderten Seiten hoch. »Hier. Ich habe die eine Hälfte. Die kannst du nicht gelesen haben.«
    Lenia warf ihm einen kurzen Blick zu. »Es sei denn, er hat sie lange vor dir gelesen.«
    Sax legte den Kopf in den Nacken, um das Buch zu betrachten. »Ich habe nur von dem Buch erfahren, weil es in dieser Stadt jemanden gibt, der die andere Hälfte besitzt.«
    »Ariman«, sagte Nairod sofort. »Das wissen wir. Und ich mache keinen Hehl

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