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Magie der Schatten: Roman (German Edition)

Magie der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Magie der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Lisowsky
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können, und lockerte seine Finger. »Wer ist nun arrogant? Ich erinnere mich gut daran, wie unsere letzte Begegnung ausgegangen ist. Lasst mich nachdenken … Da wart Ihr … ach ja, Ihr lagt auf dem Boden, zitternd.«
    »Nicht vor dir, Junge.«
    Nairod stutzte. Wusste Ariman etwas über die Schatten? Er kam nicht mehr zu einer Entgegnung.
    »Diesmal bin ich vorbereitet. Deine Bedenkzeit ist um.« Ariman nahm seine Hände aus den Taschen und mit ihnen einen Regenbogen aus Farben. Kristalle in allen Formen und Farben funkelten in der Helligkeit des Schnees. Lange, nadeldünne Gewächse aus Smaragd, faustgroße Kugeln aus dunklem Opal, vieleckige Steine wie aus gegossenem Purpur … Sie türmten sich hoch und purzelten zwischen Arimans Fingern hindurch.
    Erstarrt blickte Nairod auf das Schauspiel.
    Der Magier schloss die Augen, und der erste Kristall – ein flacher, blauer – zersplitterte. Klirrend folgten ihm die grünen, die schwarzen, die goldgelben. Sie zerbarsten in seinen Händen zu glitzerndem Staub. Der Mantel spannte sich um seinen Brustkorb, die Nähte an den Schultern rissen.
    Nairod setzte einen Fuß auf die zerstörte Hauswand. Wenn er den Zauber aufhalten wollte, dann jetzt .
    Neben ihm stob plötzlich der Schnee auf und schmolz unter zuckenden Blitzen. Eine eiserne Klaue krallte sich dort in die weiße Decke. Aus dem Eingang einer Häuserruine einige Meter weiter sprang das silberne Glitzern einer Rüstung. Nairod stieß sich von der Ruinenkante in die Richtung ab, aus der er gekommen war, und rannte. Dicht hinter ihm zog sich die Gloriengarde mit den Blitzsträngen ihres Arms voran. Sie pflügte durch das Weiß hindurch und schob den Schnee links und rechts zu Wällen auf.
    Nairod lief in die Deckung eines zerfallenen Tempels. Teile der Wände standen noch, und es existierte auch noch ein Teil der Decke. Stümpfe von Säulen erhoben sich in regelmäßigen Abständen. Sie warfen schwache Schatten, aber in den Ecken des Raums breiteten sich auch tiefere aus.
    Hinter ihm knirschte es.
    Er verlangsamte seinen Lauf und drehte sich um.
    Die eiserne Klaue griff über eine zerfallene Wand hinweg und zog einen Körper nach, der nur aus Eisen bestand – durchlöchertem, verbogenem Eisen. Eine zweite Klaue warf sich in den Raum hinein und griff in den Stein einer der Säulen. Die Gloriengarde zog sich hinterher und krallte beide Hände in die Säule. Wie ein Tier ließ sie sich hinabgleiten, und das Eisen der Krallen schabte kreischend Rillen in die Säulen. Sie schlich sich näher an ihn heran, langsam und lauernd, während ihre Klauenhände Spuren durch den schattigen Schnee zogen.
    Schatten. Vielleicht seine einzige Chance.
    Er sandte einen magischen Energieschub auf die von der Säule überschattete Klauenhand.
    Statt die Verbindung der Klaue zum Körper zu unterbrechen, konzentrierte der Zauber die Schatten. Sie sammelten sich zu einer schwarzen, schlangenähnlichen Form, die sich um die Krallen der Gloriengarde wand.
    Die Kreatur bewegte sich weiter auf ihn zu, und Nairod ließ die Schatten angreifen. Sie rankten sich wie unglaublich rasch wachsende Pflanze um die Klaue und packten zu.
    Jetzt hielt die Gloriengarde an. Sie drehte ihren metallenen Schädel zu dem festgewachsenen Glied und betrachtete es beinahe fasziniert. Genau wie Nairod. Dann wandte sie sich blitzartig um und schleuderte ihm die andere Klaue entgegen. Nairod warf Magie auch auf sie. Die Klaue raste auf ihn zu, aber da schoss der verfinsterte Schatten der Gloriengarde selbst herauf und umschlang die Klaue mit dunklen Peitschensträngen. Die Pranke hing vor ihm in der Luft und zitterte vor Anstrengung. Dann zogen die Schatten sie nach unten in den Schnee.
    An beiden Armen gefesselt, wand und drehte sich die Wächterkreatur hilflos.
    Nairod gab Leben in die Schatten in einer dunklen Ecke der Ruine. In armdicken Stricken wucherte die Finsternis hervor, tastete sich über den Schnee und packte den Körper der Gloriengarde mit dunklen Tentakeln.
    Nairod sah dem bizarren Schauspiel zu, bis Arimans Wesen völlig von den schwarzen Gliedern umschlungen war. Er sandte einen letzten Stoß Magie. Die Tentakel strafften sich, das Metall kreischte und ächzte. Die Krallen einer Hand wurden nach innen gebogen, durch die Handfläche. Die Schulterteile der Rüstung brachen ein, und der eiserne Schädel wurde zwischen die Schultern gepresst.
    Es knackte und quietschte, und Stück um Stück wurde die Rüstung zusammengedrückt. Schließlich verschwand

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