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Magie der Sehnsucht - Roman

Magie der Sehnsucht - Roman

Titel: Magie der Sehnsucht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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herabdrang. »Ja?«
    »Es ist halb zwölf. Solltest du nicht heraufkommen?«
    Stöhnend blickte er auf die Wölbung in seiner Jeans hinab. Ja, es war an der Zeit, den Zweck seiner Erektion zu erfüllen.
    Nun müsste er sich freuen. Was jetzt geschehen würde, war sein Wunsch gewesen, seit er Grace zum ersten Mal gesehen hatte. Aber aus irgendwelchen Gründen schreckte er davor zurück.
    Wenigstens werde ich ihr nicht wehtun.
    Oder?
    Hatte Paul ihr auch nur halb so schlimme Qualen bereitet, wie er sie ihr zufügen würde?
    »Julian?«
    »Ich komme!«, rief er und zwang sich, aufzustehen. In der Tür schaute er sich ein letztes Mal um und glaubte, Grace vor der Couch liegen zu sehen, die Brüste mit Schokoladencreme bedeckt, die er langsam ableckte. Und er stellte sich vor, ihr Gelächter zu hören, den Glanz ihrer Augen zu genießen, wenn er sie zum Gipfel der Lust geführt hatte.
    »Verlass mich nicht, Julian.« Jene geflüsterten Worte in der letzten Nacht, als sie vermutet hatte, er würde schlafen … Stattdessen war er hellwach gewesen, ein Opfer maßloser Verzweiflung.

    »Julian?«
    Zögernd ging er zu den Stufen. Ein letztes Mal würde er diese Treppe hinaufsteigen, ein letztes Mal den Flur entlanggehen, zum Schlafzimmer.
    Und ein allerletztes Mal würde er sie in ihrem Bett sehen. Er konnte kaum atmen.
    Warum musste es so sein? Er lachte bitter. Wie oft hatte er sich diese Frage gestellt?
    Auf der Schwelle blieb er stehen. Sanftes Kerzenlicht erfüllte den Raum. Und Grace trug das rote Négligé, das Selena gekauft hatte.
    Wie hinreißend sie aussah …
    »Also willst du es mir nicht leicht machen«, warf er ihr vor.
    Da lächelte sie kokett. »Sollte ich?«
    Wie gelähmt stand er da, als sie zu ihm ging. »Hast du nicht ein bisschen zu viel an?«, flüsterte sie.
    Ehe er antworten konnte, ergriff sie sein Hemd und zog es über seinen Kopf. Dann warf sie es zu Boden und berührte seine Brust, direkt über dem Herzen. In diesem Moment war sie die schönste Frau von der Welt. Sogar seine Mutter würde neben ihr verblassen.
    Während ihre Hände über seine Haut glitten, rührte er sich nicht. In der Tat, sie würde es ihm nicht leicht machen.
    »Bitte, Grace …« Beklommen schob er ihre Hand beiseite, die zum Reißverschluss seiner Jeans griff.
    »Was ist denn los?«, wisperte sie.
    »Nichts.«
    Abrupt kehrte sie ihm den Rücken zu und stieg ins Bett. Durch den dünnen Stoff des roten Négligés sah er die Konturen ihres Körpers. Anmutig legte sie sich auf die Seite und erwiderte seinen Blick.

    So schnell wie nur möglich schlüpfte er aus seiner Hose, strecke sich neben ihr aus und drehte sie auf den Rücken. Dabei öffnete sich das Négligé und entblößte eine Brust.
    »Oh Julian …«, hauchte Grace und begann zu zittern, als seine Zunge mit der harten Knospe spielte. Sein Körper schien zu brennen und verlangte gebieterisch nach ihrem.
    Aber Julian begehrte nicht nur ihren Körper. Sie wollte er für sich gewinnen, ganz und gar, und die Trennung würde ihn vernichten. Eine Ewigkeit hatte er auf diese Nacht gewartet – auf diese Frau. Zärtlich strich er über ihr Gesicht und prägte sich jeden einzelnen ihrer Züge ein. Seine kostbare Grace … Niemals würde er sie vergessen.
    Behutsam spreizte er ihre Schenkel, erhob sich und sank auf sie hinab. Was er ihr jetzt antun würde, ließ seine Seele weinen. Wie wundervoll sie sich unter ihm anfühlte, die nackte Haut an seine gepresst … Und dann beging er den Fehler, in ihre Augen zu schauen, den Kummer darin zu lesen.
    Nichts, was du in deinem ganzen Leben besessen hast, war dein Eigentum … Alles hast du gestohlen … In seinem Gehirn dröhnte Iasons Stimme. Dieser Frau, die ihm so viel gegeben hatte, etwas zu nehmen – nein, dies war das Letzte, was er wollte.
    Wie kann ich ihr das antun?
    »Worauf wartest du?«, fragte sie.
    Das wusste er nicht. Nur eins wusste er – von ihren traurigen grauen Augen vermochte er seinen Blick nicht loszureißen.
    Wenn er Grace benutzt und verlassen hatte, würden Tränen aus diesen Augen fließen. Wenn er bei ihr bliebe, würde sie Freudentränen vergießen. Doch die Götter würden sie ins Unglück stürzen.

    Und da erkannte er, was er tun musste.
    Grace schlang ihre Beine um seine Hüften. »Beeil dich, Julian, die Zeit wird knapp.«
    Schweigend nickte er, denn er wagte nicht zu sprechen – vor lauter Angst, sonst könnte er sich anders besinnen. Im Lauf der Jahrhunderte hatte er viele verschiedene Gestalten

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