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Magie der Sehnsucht - Roman

Magie der Sehnsucht - Roman

Titel: Magie der Sehnsucht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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und tötete seine Liebe zu Penelope. Und mit einem goldenen Pfeil erweckte er ihre Liebe zu mir …«
    Ganz sanft wiegte sie ihn in ihren Armen hin und her, bis er die richtigen Worte fand, um seinen Bericht fortzusetzen.
    »Zwei Jahre dauerte es, bis ihr Vater endlich bereit war,
Penelope mit einem enterbten Bastard ohne familiären Einfluss zu verheiraten. Inzwischen war ich berühmt und befördert worden – und reich genug, um ihr ein luxuriöses Leben zu bieten. Ich scheute keine Kosten. Alles, was sie sich wünschte, gab ich ihr – ein schönes Haus, gepflegte Gärten, Sklaven. Und ich gewährte ihr Freiheiten, die keine andere Frau in jener Zeit genoss.«
    »Genügte das nicht?«
    »Irgendetwas fehlte – ich spürte, dass sie nicht glücklich war. Bevor Eros eingegriffen hatte, war sie sehr gefühlvoll gewesen. Hemmungslos klammerte sie sich an Iason, auf eine Art und Weise, die ehrbaren Spartanerinnen nicht gestattet wurde. Einmal, als er auf dem Schachtfeld eine geringfügige Wunde erlitten hatte, ließ sie vor lauter Verzweiflung ihren Kopf kahl scheren. Später, von Eros’ Pfeil getroffen, geriet sie oft in helle Wut. Oder sie versank in tiefer Trauer. Unentwegt versuchte ich sie glücklich zu machen. Sie beteuerte, sie würde mich lieben. Aber ich wusste, dass ich ihr nicht so viel bedeutete wie ihr einstiger Verlobter. Obwohl sie sich willig hingab, erkannte ich keine echte Leidenschaft in ihren Liebkosungen. Das spürte ich schon beim ersten Kuss. Ich redete mir ein, es sei nicht so wichtig. In jenen Zeiten lernten nur wenige Ehemänner die wahre Liebe kennen. Außerdem war ich oft monatelang unterwegs, während ich mein Heer befehligte. Aber ich hatte wohl zu viel von meiner Mutter geerbt, denn ich wünschte mir etwas mehr.«
    Von einer bösen Ahnung erfasst, streichelte Grace sein Haar.
    »Und dann kam der Tag, an dem auch Eros mich verriet.«
    »Wie denn?«, fragte sie beklommen. Nun würde sie endlich erfahren, warum er verflucht worden war.

    »In der Nacht, nachdem ich Livius getötet hatte, betrank sich der Liebesgott zusammen mit Priapos. In seinem Rausch erzählte Eros, was er für mich getan hatte. Und da beschloss Priapos, Rache an mir zu üben. Er eilte in die Unterwelt, füllte einen Becher mit Wasser aus dem See der Erinnerung und gab ihn Iason zu trinken. Sobald der erste Tropfen Iasons Lippen benetzte, erinnerte er sich an seine Liebe. Priapos erklärte ihm, warum das geschah. Und dann brachte er ihm einen zweiten Becher für Penelope.«
    Julian fühlte, wie sich seine Lippen bewegten, aber er nahm die Worte, die er aussprach, nicht mehr wahr. Mit geschlossenen Augen erlebte er jenen grausigen Tag noch einmal.
    Aus den Stallungen zurückgekehrt, hatte er Penelope und Iason im Atrium angetroffen. In leidenschaftlicher Umarmung küssten sie sich.
    Wie gelähmt hielt er inne. Seine Kehle schnürte sich zu.
    Dann hob sein Freund und Bruder den Kopf und sah ihn in der Tür stehen.
    Sobald sich ihre Blicke trafen, kräuselte Iason sarkastisch die Lippen. »Abscheulicher Dieb! Priapos hat mir von deinem Verrat erzählt. Wie konntest du das nur tun?«
    Das Gesicht von wildem Hass verzerrt, stürmte Penelope zu Julian und ohrfeigte ihn. »Verdammter Bastard! Am liebsten würde ich dich umbringen!«
    »Und ich werde dich tatsächlich töten, um dein Verbrechen zu ahnden!« Entschlossen zog Iason sein Schwert aus der Scheide.
    Julian wollte Penelope aus dem Weg stoßen. Aber sie wich nicht von der Stelle. »Bei allen Göttern … Und ich
habe dir Kinder geboren!« Wütend versuchte sie, seine Wangen zu zerkratzen.
    »Bitte, Penelope …«, begann er und umfasste ihre Handgelenke.
    »Rühr mich nicht an!«, zischte sie und riss sich los. »Mir graut vor dir! Meinst du, eine ehrbare Frau würde sich im hellen Tageslicht mit dir einlassen? Oh, du widerwärtiger Abschaum!« Mit aller Kraft schob sie ihn in Iasons Richtung. »Schneid ihm das Herz aus dem Leib! Ich will in seinem Blut baden, bis sein Gestank nicht mehr an mir haftet!«
    Iason schwang sein Schwert, und Julian sprang blitzschnell zur Seite. Instinktiv griff er nach seiner eigenen Waffe, dann besann er sich eines Besseren. Diesen Mann zu töten – nein, das wäre das Letzte, was er wünschte. »Ich möchte nicht gegen dich kämpfen.«
    »Oh, wirklich nicht?«, fauchte Iason. »Du hast meine Frau geschändet und Kinder mit ihr gezeugt, die von mir stammen müssten! Stets hieß ich dich willkommen, sogar in meinem Elternhaus. Ich gab dir

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