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Magie der Sehnsucht - Roman

Magie der Sehnsucht - Roman

Titel: Magie der Sehnsucht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Sieg über die Makedonier rächen. Vor lauter Angst gab Scipio seinen Kriegsdienst in Makedonien auf und meldete sich freiwillig für die Kämpfe in Spanien.« Ben schüttelte den Kopf.
»Aber bevor Julian seine Drohung wahrmachen konnte, verschwand er. Seine Familie wurde ermordet in seinem Haus gefunden. Da gibt es einige Ungereimtheiten. Den makedonischen Berichten zufolge hat Livius ihn auf dem Schlachtfeld tödlich verwundet. Von höllischen Schmerzen geplagt, ritt Julian nach Hause und tötete seine Familie, um ihr die Sklaverei in der Gewalt des römischen Feindes zu ersparen. Aber laut der römischen Version befahl Scipio einigen Soldaten, Julian mitten in der Nacht anzugreifen. Sie töteten ihn ebenso wie seine Frau und die Kinder, zerstückelten ihn und versteckten die Leichenteile.«
    »Unsinn!«, protestierte Julian verächtlich. »Scipio war ein Feigling und ein primitiver Rabauke. Niemals hätte er es gewagt, gegen mi…«
    »Ist das nicht ein herrliches Wetter?«, fiel Grace ihm ins Wort, bevor er sich verraten konnte.
    »Oh nein, er war kein Feigling«, widersprach Ben. »Das darf nach seinen Erfolgen in Spanien niemand behaupten.«
    Grace sah wilden Hass in Julians Augen glitzern.
    Aber das bemerkte der Lehrer nicht. »Junger Mann, dieser Ring stellt einen unschätzbaren Wert dar. Nur zu gern wüsste ich, wie er in jene Privatsammlung gelangt ist – und welches Schicksal dem ursprünglichen Eigentümer beschieden war.«
    Unbehaglich wechselte Grace einen Blick mit Selena, und Julian lächelte ironisch. »Er zog sich den Zorn der Götter zu und wurde für seinen Hochmut bestraft.«
    »Also eine weitere Theorie …« In diesem Moment ertönte ein Piepser in Bens Tasche. »Verdammt, ich muss meine Frau abholen!« Resignierend reichte er Julian die Hand. »Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt – Ben Lewis.«

    »Julian.« Höflich schüttelte der Makedonier die Hand des Engländers.
    Ben lachte, bis er merkte, dass dies kein Scherz wahr. »Tatsächlich?«
    »Nun, man könnte sagen, ich bin nach dem berühmten General genannt worden.«
    »Dann muss Ihr Vater die Griechen ebenso geliebt haben wie meiner.«
    »Eigentlich fühlte er sich eher mit Sparta verbunden.«
    Nun lachte Ben noch lauter und wandte sich zu Selena. »Bringen Sie Ihren Freund doch zur nächsten Versammlung unseres Sokratesclubs mit. Ich würde ihn gern unseren Freunden vorstellen. Nur ganz selten lerne ich jemanden kennen, der fast so viel über die Geschichte des Altertums weiß wie ich.« Er drehte sich wieder zu Julian um. »War mir ein Vergnügen.«
    Nachdem er in der Menschenmenge untergetaucht war, verkündete Selena: »Soeben haben Sie eine fantastische Leistung vollbracht, Julian, und einen der führenden Altertumskundler dieses Landes beeindruckt.«
    Darauf schien sich Julian nichts einzubilden. Aber Grace war hellauf begeistert. »Glaubst du, Lanie, Julian könnte eine Professur bekommen, wenn er den Fluch besiegt hat? Ich dachte, er …«
    »Vergiss es, Grace«, unterbrach er sie.
    »Irgendetwas musst du doch tun.«
    »Nein, ich bleibe nicht hier.« In seinen Augen erschien wieder jener kalte, emotionslose Ausdruck, der sie am ersten Abend erschreckt hatte. Eine böse Ahnung stieg in ihr auf. »Was meinst du?«
    »Athene hat mir die Heimkehr angeboten«, erwiderte er und wich ihrem Blick aus. »Wenn der Fluch bezwungen ist, schickt sie mich nach Makedonien zurück.«

    »Oh, ach so«, sagte sie in beiläufigem Ton, obwohl irgendetwas in ihrem Innern zu sterben begann. »Du wirst meinen Körper benutzen – und dann verschwinden.« Schmerzhaft verengte sich ihre Kehle.
    Julian zuckte zusammen, als hätte sie ihn geschlagen. »Was willst du eigentlich von mir, Grace? Warum soll ich hierbleiben?«
    Welche Antwort konnte sie ihm geben? Nur eins wusste sie – dass sie ihn nicht verlieren wollte. Aber wenn er sich für die Heimkehr nach Makedonien entschied, würde sie ihn nicht daran hindern. »Um ehrlich zu sein – ich lege gar keinen Wert auf deine Anwesenheit. Warum ziehst du nicht für ein paar Tage zu Selena? Würde dir das was ausmachen, Lanie?«
    Wie ein Fisch, der nach Luft schnappte, öffnete und schloss Selena den Mund.
    Julian streckte eine Hand aus. »Bitte, Grace …«
    »Rühr mich nicht an!«, fauchte sie und wich vor ihm zurück. »Sonst kriege ich eine Gänsehaut!«
    »Was ist denn los mit dir, Grace?«, fragte Selena erbost. »Ich fasse es einfach nicht …«
    »Schon gut.« Julians Stimme klang hart und

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