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Magie des Mondes - Vollmond

Magie des Mondes - Vollmond

Titel: Magie des Mondes - Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.K. Schoenme
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hat der Rat auf diese Tradition verzichtet. Du hast daher bis zum ersten Vollmond nach deinem Geburtstag Zeit, dir klar zu werden, ob du mich als Gefährten willst oder nicht…“
„Wie macht man das?... jemanden annehmen?“, fragte ich tonlos.
„Kurz bevor der Vollmond seinen Zenit erreicht hat … mit einem Kuss.“
Äußerst skeptisch starrte ich ihn an. „Hört sich irgendwie fast wie ein Heiratsantrag an, das mit dem Familien und dem Rat.“
„Ist es in gewisser Art und Weise auch!“, antwortete er ernst. „Es ist wie eine Verlobung, der Mond besiegelt den Bund dann nur; es ist sozusagen wie eine ungesetzliche Hochzeit.“
Schockiert von der Erkenntnis erstarrte ich, während mein skeptischer Blick einem entgeisterten wich. „Das ist so grotesk! Ist das alles?“
Lässig zuckte er mit den Schultern. „Naja… die meisten Paare heiraten danach auch früher oder später; um sich auch auf gesetzliche und menschliche Weise zu binden.“
„Nein das meinte ich nicht – ich meinte, ob das alles ist oder ob jetzt noch etwas kommt?!“
Erneut sah er mich mit unergründlicher Miene an. „Das ist alles!“
„Ok…“, sagte ich mechanisch. Ich fühlte mich leer und gerädert. Die Welt, wie ich sie kannte, hatte aufgehört zu existieren und wurde nun durch eine komplett andere ersetzt.
„Komm, wir gehen noch ein bisschen spazieren. Ich zeig dir einen besonderen Ort, an dem man schwierige Dinge besser sacken lassen kann!“, schlug er vor.
Ich überlegte kurz, nickte dann aber schließlich zustimmend.
Als ich aufstand, fühlten meine Beine sich an wie Wackelpudding, so als würden sie nicht zu mir gehören. Trotzdem bewegten sie sich aus der Tür heraus, den Flur entlang, die Treppen hinunter und durchquerten neben Julian die Eingangshalle.
Er öffnete die Tür und wir traten hinaus in die Abendsonne.
Im Haus war es tatsächlich viel kühler als hier draußen. Ich genoss das warme Gefühl auf der Haut, die das Vitamin B in den Poren aufzusaugen schien, und folgte ihm einen schmalen Pfad entlang, der ein Stück in den Wald hineinführte, bis zu einer Scheune.
„Das soll ein besonderer Ort sein?“, fragte ich spöttisch.
„Die Scheune an sich nicht. Aber warte ab!“
Ich folgte ihm hinter die Scheune und konnte meine Überraschung nicht verhehlen. Dahinter lag ein wunderschöner Rosengarten mit einem Minibiotop und einer Bank in einem Rosenbogen. Diesen hübschen und romantischen Ort hätte ich sicher nicht hinter einer alten Scheune vermutet.
„Wohl doch ein bezaubernder Ort wie?“, fragte er rechthaberisch, als er mein verblüfftes Gesicht bemerkte.
„Ok ich gebe es zu, du hattest recht.“, seufzte ich.
Wir setzten uns auf die Bank und schwiegen eine Weile.
Still starrte ich auf das kleine Biotop und versuchte alles zu verarbeiten, was ich in der letzten Stunde erfahren hatte.
Auch wenn das hier ein wirklich schöner und beruhigender Ort war, fiel es mir nicht wirklich leichter. Wie sollte man akzeptieren, dass die Welt viel märchenhafter und geheimnisvoller war, als man immer gedacht hatte?
Wie sollte ich akzeptieren, dass ich mich in knapp zwei Wochen in ein Monster verwandeln würde?
Aus dem Augenwinkel bekam ich mit, wie Julian neben mir zusammen zuckte. „Wir sind keine Monster, Lucy, wir nehmen nur eine andere Gestalt an, aber sind innerlich immer wir selbst – das menschliche Ich bleibt dir erhalten.“
„Soll das heißen, man denkt dann nicht wie ein Wolf?“
„Keine Ahnung, ich weiß nicht wie ein Wolf denkt!“, grinste er schelmisch. Nicht zu fassen! Er hatte tatsächlich auch so etwas wie Humor, auch wenn der Moment denkbar ungünstig war.
Durch meinen mahnenden Blick wurde er jedoch wieder ernst. „Du denkst auch in Wolfsform überwiegend als Mensch; wenn auch etwas wilder.“
Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe. „Man frisst dann also nicht alles, was einem vor die Nase läuft?“
„Das ist nur einer dieser idiotischen Hollywood-Mythen.“
„Kirche und Weihwasser?“
„Es tut mir in diesem Fall nicht wirklich leid, wenn ich alle deine Vorurteile über den Haufen werfe, aber die meisten davon sind lächerlicher als ein Schweizer Käse! Viele von uns sind gläubig und gehen in Gotteshäuser, vertragen Weihwasser, Kräuter, Mondsteine und wir können auch Silber anfassen.“ Bevor er fortfuhr, wurde seine Miene allerdings sehr ernst. „Das einzige, womit die Hollywood-Leute zufällig Recht haben, ist, dass Wunden, die durch Silbermesser oder andere Silberteile zugefügt wurden,

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