Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)
Seite«, sagte Kate mit einem Anflug von Schüchternheit. »Denk bitte daran, Hannah, Romane
liegen mir mehr als die Realität. Es fällt mir so schwer, mich auszudrücken.«
»Außer bei Matt«, sagte Jonas. » Von ihm kannst du die Finger nicht lassen.«
Kate gab ihm einen Klaps auf den Arm, während Hannah sich die Fotos ansah. Sie stammten von einem von Hannahs Fototerminen. Auf den ersten Bildern sah sie in verschiedenen eleganten Gewändern umwerfend aus und dann trug sie ihre Jeans und einen Pullover, hatte das Haar auf ihrem Kopf aufgesteckt, lachte und schnitt ihnen Grimassen. »Ich liebe diese Fotos, weil sie zeigen, wie echt der Mensch ist, der hinter all diesem Glamour steckt.«
Hannah holte tief Atem, damit sie lesen konnte, was Kate für sie geschrieben hatte.
Liebste Hannah,
wenn ich an Liebe und Familie und auch daran denke, wie Schwestern sein sollten, dann denke ich an dich. Wenn ich an Mut und an unglaubliche menschliche Kraft denke, sehe ich dein Gesicht vor mir. Möglicherweise ist es dir nie klar geworden, aber du bist die Stärkste und die Mutigste von uns allen.
Ich weiß, was du durchmachst, wenn du in der Öffentlichkeit auftrittst. Wir beide sind uns in der Hinsicht so ähnlich. Von Fremden umgeben zu sein, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen und zu fühlen, wie Empfindungen auf einen einstürmen … Das könnte ich nie. Ich habe mich immer an die Schatten geklammert, die Sicherheit, die mir die Einsamkeit bietet, aber du hast das nie getan. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich dich immer dafür bewundert habe.
Jetzt wird mir klar, dass du immer nur um unsertwillen tapfer warst und nicht dir selbst zuliebe, und das muss aufhören. Ich habe dich sehr lieb, Hannah. Ich wünsche dir das, was ich dir schon immer gewünscht habe: dein Glück. Sei also um
deinetwillen und nicht uns zuliebe tapfer. Lebe dein Leben so, wie du es dir wünschst, und spüre das Glück auf, das dich erwartet. Und lass uns die Schwester lieben, die du bist, und nicht die Schwester, von der du meinst, wir wünschten sie uns.
Ich wünsche dir alles Liebe
Kate
»Danke, Katie«, sagte Hannah schlicht und einfach und beugte sich vor, um ihr einen Kuss zu geben. »Ich weiß nicht, was ich ohne euch alle täte. Ich weiß es wirklich nicht.«
»Zum Glück brauchen wir das nicht herauszufinden«, stimmte Kate ihr zu. »Du hast uns allen einen Schrecken eingejagt, Hannah. Einen riesigen Schrecken. Als du zu Boden gegangen bist, hast du uns alle mit dir gerissen und einen entsetzlichen Moment lang wussten wir, wie ein Leben ohne dich wäre.« Sie warf einen Blick auf Joley. »Ich weiß, dass Prakenskij gefährlich ist. Wir alle haben seinen Geist berührt und wir konnten gelegentlich einen Blick auf diesen unheimlichen Mann werfen, aber ich werde ihm immer dankbar für seine Hilfe sein, ungeachtet seiner Motive. Er hat dir das Leben gerettet. Er hat dich für uns am Leben erhalten und das hat ihm viel abverlangt. Er wusste, dass er sich dadurch für unsere Magie angreifbar macht. Ich bete jeden Tag für seine Gesundheit und sein Glück.«
»Bete für seine Gesundheit, Kate, aber lass das mit dem Glück weg«, murrte Joley.
Jonas schlang brüderlich einen Arm um sie. » Wenn er dein Mann wäre, bräuchte ich mir nicht mehr so große Sorgen um dich zu machen. Er würde alle verjagen. Vielleicht sollte ich ihn bestechen.«
Joley kniff ihn fest und stopfte ihm ein Plätzchen in den Mund. »Du bist ein solcher Witzbold, Jonas. Ha, ha, ha. Sehr komisch.«
Hannah lehnte sich an Jonas und seine Arme schlangen sich augenblicklich um sie. Sein Kinn schmiegte sich auf ihren Scheitel.
» Was kommt jetzt in dem Album dran?«, fragte er.
»Meine Seite«, sagte Elle und ihre Stimme klang schüchtern. »Die ersten Fotos sind von dir, wie du den Wind lenkst. Ich liebe es, die Kraft in dir zu sehen, wenn dein Haar weht und deine Arme zum Himmel emporgestreckt sind. Dann leuchtest du, Hannah, und du siehst so feminin aus. Nichts erfüllt mich mit größerem Stolz, als dich so zu sehen. Und die anderen Fotos zeigen dich in der Küche. Wenn ich nach Hause komme und so müde bin und …« Sie unterbrach sich, sah ihren Schwestern ins Gesicht und blickte dann auf ihre Hände hinunter. » Wenn ich mich so ausgelaugt fühle, dass ich glaube, ich schaffe es einfach nicht mehr, dann bist du da. Sowie ich dich sehe, weiß ich, dass ich zu Hause bin. Das stellst du für mich dar, Hannah. Mein Zuhause. Geborgenheit. Liebe.
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