Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)

Und das Gefühl, akzeptiert zu werden.«
    Hannah schmiegte ihr Gesicht einen Moment lang an Jonas’ Brust, um ihre Tränen der Rührung abzuwischen. Elle war so still und sprach nur selten über sich oder ihre Gefühle, und wenn sie es tat, fühlte Hannah sich privilegiert. »Es ist so schön, dass du das sagst, Elle. Ich danke dir.«
    »Es ist die Wahrheit«, erwiderte Elle schlicht.
    Sämtliche Köpfe nickten. »Sie hat Recht, Hannah. Und da Elle es jetzt angesprochen hat – du verkörperst für uns alle das Zuhause und die Familie«, stimmte Sarah ihr zu.
    Hannah brachte kein Wort heraus, und daher las sie stattdessen den Brief.
    Hannah,
     
    he, Goldlöckchen, ich bin zwar keine Schriftstellerin wie Kate und ich habe auch bestimmt nicht Joleys unverwechselbare
Note, aber ich kann keinen weiteren Tag verstreichen lassen, ohne dir zu sagen, wie lieb ich dich habe. Und was du für mein Leben bedeutet hast.
    Wusstest du eigentlich, dass eine meiner frühesten Erinnerungen die ist, wie ich in meinem Kinderbettchen auf und ab hüpfe, dabei »Hann, Hann, Hann« rufe und genau weiß, dass du schleunigst zu mir laufen wirst? Dann hast du mich über die Gitterstäbe aus dem Bettchen gehoben, mich eng an dich gedrückt und bist mit mir durch das Zimmer getanzt. Wenn ich geweint habe, hast du mich gekitzelt und mich zum Lachen gebracht. He, den klitzekleinen Pinguin, den du mir geschenkt hast, als ich fünf war, habe ich heute noch. Ich hüte ihn wie einen Schatz und bewahre ihn in meiner Handtasche auf. Ich hole ihn immer dann raus, wenn ich mich ein bisschen einsam fühle oder traurig bin und daran erinnert werden muss, wie sehr ich geliebt werde. Wer könnte jemals unser Pinguinwatscheln vergessen, über das wir gelacht haben, bis uns die Tränen kamen? Und den College-Ball … als ich mir das Kleid ruiniert habe und Joley mein Haar angekokelt hat … erinnerst du dich noch daran, wie du mich in den Armen gehalten und mir versichert hast, dass alles wieder gut wird? Wie immer hast du meine Tränen getrocknet und alles wieder so hingekriegt, dass es besser als vorher war. Du hast mich herausgeputzt wie eine Märchenprinzessin – obwohl mein Tanzpartner sich als ein Frosch und nicht etwa als Märchenprinz erwiesen hat. Irgendwie hast du es sogar fertig gebracht, dass ich über diese Katastrophe lachen konnte. Ich stelle mir dich immer auf dem Laufsteg vor, wie du dich im Wind und im Regen und unter dem Nachthimmel drehst … du warst diejenige, die mir die Sterne gezeigt hat.
    Hannah, ich habe immer gewusst, dass du für mich da warst und, was noch wichtiger ist, dass du verstehen würdest, wie mir zumute war. In all diesen Jahren warst du mir eine große Hilfe und hast dazu beigetragen, die Last leichter zu machen, wenn
ich den Druck gefühlt habe, den es mit sich bringt, die Siebente von sieben zu sein. Du hast mich geneckt und mich zum Lachen gebracht und mich daran erinnert, dass wir alle zusammenhalten … für alle Zeiten Schwestern. Wusstest du, dass dein bezauberndes Lächeln immer einer der Lichtblicke in meinem Leben gewesen ist? Du bist tapfer und mutig und so aufopferungsvoll wie kaum ein Mensch, den ich jemals kennen lernen durfte. Vielleicht ist dir das nie bewusst gewesen – es tut mir leid, dass ich dir noch nie gesagt habe, wie sehr ich immer zu dir aufgeblickt habe (in jeder Hinsicht – sämtliche Wortspiele inbegriffen) und wie sehr mir deine schelmische Art echte Freude bereitet und mich in einer Welt, die manchmal ziemlich traurig ist, laut lachen lässt. Du bist immer für uns da gewesen und warst das, was wir im jeweiligen Moment brauchten, und du hast uns viel Freude und Glück bereitet. Jetzt bist du an der Reihe. Bitte, sei diesmal einfach für dich selbst tapfer und stark. Du hast alles Gute und Wunderbare verdient. Ich hänge sehr an dir.
     
    Von Herzen
deine kleine Schwester Elle
    Jetzt weinte Hannah hemmungslos. »Elle, ich habe dich ja so lieb. Ich danke euch allen. Das war ganz reizend von euch und etwas Rücksichtsvolleres hättet ihr euch gar nicht einfallen lassen können. Ich werde diese Seiten für den Rest meines Lebens hüten wie einen Schatz.« Sie presste das Album eng an sich.
    »Du bist noch nicht fertig«, sagte Jonas. »Ich habe auch eine Seite für dich gemacht. In diesem Buch geht es darum, was wir an dir lieben. Keine Sorge, ich habe keine Bilder reingeklebt, die dir peinlich sein könnten, weil ich gar keine hatte.«
    »Du hast mir wirklich etwas in das Album