Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)
ein Gefühl von Sicherheit.«
Sie antwortete ihm nicht, aber er fühlte ihre Zustimmung in seinem Kopf.
Jonas schüttelte den Kopf. »Hannah, willst du mir damit sagen, dass du dich in Räumen nicht sicher fühlst? Hier? In diesem Krankenhaus?« Er fühlte wieder den Krampf in seinen Eingeweiden und dann schrillten seine Alarmglocken. Sie hatte ihn gebeten, mit ihr nach New York zu kommen. Er hatte nicht auf sie gehört, aber jetzt würde er auf sie hören, darauf konnte sie sich verlassen.
Wenn du bei mir bist.
»Hast du immer noch das Gefühl, in Gefahr zu schweben?« Das Ehepaar hatten sie. Die Tochter stellte keine Bedrohung dar. Es war ganz natürlich, versuchte er sich zu beruhigen, dass sie furchtsam war. Sie hatte einen brutalen Angriff hinter sich,
der ihr Leben grundlegend verändern würde. Wenn sie jetzt Angst hatte, dann lag das daran – und nicht an Vorahnungen. Trotzdem war sein Mund trocken und sein Herzschlag hatte sich beschleunigt.
Was soll das heißen – das Ehepaar?
Jonas fluchte tonlos. Wie konnte er bloß ein solcher Idiot sein? Er stellte sich an wie ein verdammter Stümper. Sie drehte ihren Kopf wieder zu ihm um und schlug die Augen auf. Er fühlte die enorme Wirkung dieses blauen Blickes in seinem ganzen Körper. Sie war nicht zufrieden mit ihm. Sie hatte seinen Gedanken aufgeschnappt, als hätte er ihn laut ausgesprochen. Er wusste doch, dass er sich in ihrer Gegenwart hüten musste, vor allem dann, wenn sie sich telepathisch mit ihm verständigte. Innerlich versetzte er sich einen Tritt.
Jonas. Welches Ehepaar?
Er küsste wieder ihre Fingerspitzen und wünschte, er könnte sie auf seinen Schoß ziehen und sie eng an sich drücken. »Die Frau des Mannes hat versucht, den Inhalt deines Tropfs zu manipulieren.« Ihr Blick blieb unbeirrt auf ihn gerichtet. Es war unmöglich wegzuschauen.
Hat sie gesagt, warum sie meinen Tod will?
»Sie hat gar nichts gesagt.« Wenigstens war das nicht gelogen. Sie hätte es gewusst, wenn er gelogen hätte. Sie wusste es immer. Hannah starrte ihn weiterhin an. »Um Himmels willen«, fauchte er aufgebracht. »Das ist im Moment nicht wichtig. Ich kümmere mich um alles.«
Jetzt blinzelte sie. Ihre langen Wimpern senkten sich und sandten einen weiteren Stromstoß durch seinen Körper. Himmel. Wie leicht sie das bei ihm bewerkstelligte. Es war schon immer so gewesen. Selbst wenn sie eingewickelt war wie eine Mumie, konnte sie jede Zelle seines Körpers elektrisieren.
Ich habe physische Verletzungen, Jonas, aber ich bin nicht geistig behindert. Sag mir, was los ist. Ich habe ein Recht darauf,
es zu erfahren, und ich bin keine zarte Blume, die verwelken oder zerdrückt werden wird, also sag es mir.
Zart war genau das, was sie war. Er berührte ihr Gesicht mit seinen Fingerspitzen und strich über ihre Haarsträhnen. »Ich glaube, es ist mein Recht, dich zu beschützen, Hannah. Du hast mich etwa zehn Jahre meines Lebens gekostet. Ich verberge nichts vor dir. Die Frau ist tot. Wir haben keine Ahnung, was ihr Motiv war, aber wir befassen uns damit. In der Zwischenzeit bleibe ich hier bei dir. Du hast keinen Grund, dich zu fürchten.«
Er hoffte, dass er Recht hatte. Er betete, dass er Recht hatte.
Es muss einen Grund geben, Jonas. Habe ich die beiden gekannt? Hatte ich sie in irgendeiner Weise gekränkt? Vielleicht dachten sie, ich sei ihnen gegenüber unverschämt gewesen. Manchmal versuchen Leute, mit mir zu reden, wenn ich auf dem Weg zum Wagen bin, und da ich nicht reden kann, ohne zu stottern, lächele ich einfach nur und winke.
Es tat ihm in der Seele weh. Er beugte sich vor und seine Haltung war die eines liebevollen Beschützers. Es war ihm vollkommen egal, wenn alle Welt erfuhr, dass sie sein Inneres nach außen kehrte. »Es war nicht deine Schuld. Gib den Versuch auf, es verstehen zu wollen. Da gibt es nichts zu verstehen, Hannah.« Er strich ihr mit dem Daumen über die Stirn. »Ich liebe dich, Hannah. Das weißt du doch, oder nicht? Du weißt, dass ich dich liebe.«
Er spürte, wie sie sich von ihm zurückzog. Plötzlich war sie auf der Hut. Du brauchst das nicht zu sagen, Jonas. Ich will nicht, dass du es sagst, nicht jetzt, wenn ich nicht einmal weiß, wie ich aussehe.
»Also, jetzt reicht es mir wirklich, Hannah. Glaubst du etwa, du sprichst mit diesem kleinen Nagetier, mit diesem Simpson? Warum zum Teufel hast du ihn als deinen Agenten behalten?«
Hannah blinzelte verwirrt. Er besitzt in der Modewelt ein
ganz erstaunliches Geschick.
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