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Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)

Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)

Titel: Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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hoch.
    Hannah wich vor ihm zurück, bevor er sie küssen konnte.
Es war ihr unerträglich, dass er in ihr zerstörtes Gesicht sah. Der Gedanke, er könnte ihren Körper noch einmal sehen, war ihr mindestens ebenso unerträglich. Warum hatte sie sich nicht für schön gehalten, als sie noch die Chance dazu gehabt hatte? Sie hatte immer Diät gehalten und fleißig trainiert, weil sie den perfekten Körper für den Laufsteg angestrebt hatte, statt sich an dem zu erfreuen, was ihr von Natur aus gegeben war. Nie hatte sie sich selbst gefallen. Nie. Seit dem Moment nicht mehr, als sie begriffen hatte, dass sie in der Öffentlichkeit nicht reden konnte und in größeren Menschenansammlungen in Panik geriet. Und als sie begriffen hatte, dass sie sich an ihren wunderschönen tüchtigen Schwestern nicht messen konnte.
    »Was ist los, Hannah?«
    Sie ließ sich wieder auf den Stuhl sinken. Sie dachte gar nicht daran, ihm zu sagen, sie hätte sich gerade überlegt, dass er sie nie mehr schön finden würde. Würde sie jemals aufhören, still und leise zu jammern? Sie stellte ihren eigenen, ganz persönlichen Kummer zur Seite und suchte nach etwas Wesentlichem, etwas real Vorhandenem, worum sie sich Sorgen machen konnte. Nach etwas Echtem, damit er nicht erfuhr, wie seicht sie war.
    Sie zwang sich, ihm in die Augen zu sehen, und fasste eine Sorge in Worte, die sie seit der Party in New York nicht mehr losgelassen hatte. »Ich mache mir Sorgen darüber, was Prakenskij mit Joley vorhaben könnte. Er und Nikitin haben sie beide erwähnt, direkt bevor … es … passiert ist. Und Prakenskij hat mich gefragt, ob sie Bannsängerin ist.«
    Jonas blinzelte. Er war nicht ganz sicher, was eine Bannsängerin war. Joley hatte eine Stimme, die einem Erzengel oder einem Teufel hätte gehören können. Wie dem auch sei – sie konnte Menschenmassen damit hypnotisieren. Aber Hannah machte sich Sorgen; es war nicht allzu schwierig, sie zu »lesen«.
    Sie presste sich eine Hand auf den Kopf. »Ich bin vor ihm davongelaufen. Ich habe mich schrecklich bedroht gefühlt. Ich
habe mir immer wieder gesagt, wenn ich ins Freie gelange, wird alles gut sein. Ich erinnere mich daran, dass ich Angst um Joley hatte.«
    »Atme, Schätzchen. Hole tief Atem und atme dann wieder aus. Libby hat gesagt, deine Erinnerung könnte allmählich zurückkehren, aber wenn sie nicht zurückkehrt, macht das auch nichts. Wir kommen schon noch dahinter, wie es sich abgespielt hat. Gib mir einen Anhaltspunkt zum Thema Bannsingen. Was bedeutet das?«
    »Sergej Nikitin versucht schon seit langer Zeit alles, um Joley vorgestellt zu werden. Er folgt ihr um die halbe Welt und bemüht sich, an sie heranzukommen.«
    »Er hat ihr den einen oder anderen Brief geschrieben, aber ihr Manager hat die Briefe abgefangen. Zum Glück übergibt er die Briefe immer dem Sicherheitspersonal, obwohl Nikitin eine Art Berühmtheitsstatus erlangt hat und sich als anständiger Geschäftsmann ausgibt. Er treibt sich gern mit allem rum, was ›in‹ ist, und Joley ist ganz entschieden ›in‹. Über jeden, der mit ihr gesehen wird, schreibt jedes Schundblatt auf der ganzen Welt. Sie macht Schlagzeilen, Baby, und Nikitin hat es gern mit Berühmtheiten zu tun. Er glaubt, auf diese Weise kann er verbergen, was er wirklich ist.«
    »Bisher ist es ihm gelungen«, hob Hannah hervor. »Ich glaube aber, dass mehr dahintersteckt, denn weshalb sollte Prakenskij mich sonst fragen, ob sie Bannsängerin ist?«
    »Du hast mir noch nicht erklärt, was das ist.«
    »Das ist etwas sehr Gefährliches, Jonas. Klang kann großen Schaden anrichten und sogar töten. Joley ist dazu in der Lage, ganz zu schweigen davon, dass sie einen Saal voller Menschen, ein großes Stadion voller Menschen, dazu bringen kann zu tun, was sie will.«
    Jonas war fassungslos. Er hatte immer als selbstverständlich vorausgesetzt, dass die Dinge, zu denen die Drakes in der Lage waren, Gutes bewirkten. Selbst als Hannah den Wind zu seiner
Hilfe gesandt hatte, war es darum gegangen, ihm das Leben zu retten. Er hatte sich nicht allzu viele Gedanken über die anderen gemacht, die weniger glücklich dran waren als er, diejenigen, gegen die sich ihre Wut gerichtet hatte.
    »Joley ist zu stark, um sich derart missbrauchen zu lassen.«
    »Ist sie das, Jonas? Ich weiß es nicht, aber Prakenskij war in der Lage, mich vor dem Tod zu bewahren, und es wäre eigentlich ein sicherer Tod gewesen. Libby hätte es vielleicht schaffen können, mich ohne Beistand über

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