Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)
Mann, um ein Gefühl von Dringlichkeit und Kameradschaft zu erzeugen. »Komm rein und sprich auf der anderen Seite des Zauns mit mir, wo dich keiner außer mir hören kann.« Er hielt das Tor auf und beobachtete, wie der Stolz Rudys Brust schwellte, als er das Grundstück der Drakes betrat. »Du willst ihr doch helfen, nicht wahr?«
»Sie ist so nett. Sie lächelt mich immer an. Alle anderen behandeln mich wie Luft, aber sie sieht mich und sie lächelt.«
»Ich finde sie auch nett«, sagte Jonas. »Es ist nett von dir, dass du ihr Blumen gebracht hast.« Überall am Zaun lagen Sträuße von Fans aus aller Welt, aber Jonas heuchelte Interesse an diesem einen Blumenstrauß. »Sie liebt Blumen.«
So viele Menschen schickten ihr Blumen und Jonas war immer noch nicht auf den Gedanken gekommen, ihr Blumen mitzubringen. Er wollte sie einfach nur in seinen Armen halten. Ihre Haut fühlen. Sie berühren. Wissen, dass sie in Sicherheit war. Ein Mann wie Rudy Venturi kannte sich gut genug
aus, um ihr Blumen zu bringen, nur Jonas war nicht auf die Idee gekommen.
»Rudy, du musst ihr jetzt helfen. Versuche dich in allen Einzelheiten an den Mann zu erinnern, mit dem Hannahs Angreifer geredet hat.«
»Ich habe kein neues signiertes Foto von ihr. Sie gibt mir immer eins, aber diesmal in New York hat sie mir keines gegeben. «
»Hannah gibt dir ein Foto?« Er würde sie schütteln, bis ihre Zähne klapperten, wenn das der Wahrheit entsprach. Sie wusste ganz genau, dass sie nicht zu nah an die Absperrung kommen durfte. Er hatte sie schon vor einem Jahr gewarnt und ihr gesagt, sie solle keine Autogramme mehr geben.
»Für mich persönlich signiert«, fuhr Rudy fort. »Darauf steht: ›Mit den besten Wünschen, Hannah.‹ Zu jeder Modenschau bringt sie mir ein neues mit, nur diesmal nicht.«
Jonas biss die Zähne zusammen und schluckte einen Fluch hinunter. Das sah Hannah mal wieder ähnlich. Sie lächelte und nickte, wenn er mit ihr über Sicherheitsvorkehrungen redete, und dann tat sie doch, was sie wollte. »Wahrscheinlich hatte sie es bei sich und konnte es dir nicht geben, weil sie angegriffen wurde«, gelang es ihm mit ruhiger Stimme hervorzuheben.
Rudy nickte und runzelte die Stirn. »Aber wenn ich Ihnen sage, wie er aussieht, dann besorgen Sie mir doch ihre signierte Fotografie? Es muss draufstehen: ›Mit den besten Wünschen, Hannah.‹ Das muss unbedingt draufstehen, wie sonst auch.«
Er würde sich nicht darauf beschränken, sie zu schütteln. Was zum Teufel dachte sie sich dabei? Rudy mochte zwar harmlos wirken, aber wenn sie ihm das Gefühl geben wollte, etwas Besonderes zu sein, dann hätte sie es einem Sicherheitswächter überlassen sollen, ihm das Foto zu geben. Jonas zwang sich zu einem Lächeln. »Ich werde dafür sorgen, dass es signiert ist, Rudy. Und jetzt erzähl mir, woran du dich erinnerst.«
Rudy kniff sein Gesicht zusammen und gab leise Geräusche von sich wie ein Computer, der den Zugang zu Informationen zu finden versucht, obwohl er alt und überanstrengt ist. »Er war groß und kräftig.«
Jonas wartete, aber Rudy schien mit sich zufrieden zu sein. »Groß und kräftig. Okay. Das habe ich kapiert. Welche Haarfarbe hatte er? War sein Haar kurz oder lang?«
»Blond und kurz. Sehr kurz. Und er hat fies ausgesehen. Er hat gelächelt, aber das Lächeln war nicht echt. Es war so ein Lächeln wie Ihres.«
Jonas erstarrte. Rudy mochte sich zwar bei dem Unfall einen Dachschaden zugezogen haben und kindlich wirken, aber er besaß immer noch eine scharfe Beobachtungsgabe. Oder er konnte wie ein Kind die Wahrheit leichter erkennen als ein Erwachsener. »Tut mir leid. Das, was der Mann Hannah angetan hat, setzt mir zu.«
Rudy nickte. »Mir auch.« Er zog die Augenbrauen zusammen und sah Jonas prüfend ins Gesicht. »Ich kenne Sie. Sie haben schon mal mit mir geredet. Sie waren gar nicht nett.«
Jonas seufzte. Er hatte gefürchtet, Rudy würde ihn früher oder später erkennen. Nein, er war gar nicht nett gewesen. Er hatte Rudy grob ins Verhör genommen und ihn gnadenlos bearbeitet, obwohl sich die Verwirrung und die Aufregung des Mannes immer mehr gesteigert hatten. »Ich bin auf Hannahs Sicherheit bedacht und sie hat Drohbriefe bekommen. «
Rudy ließ den Kopf hängen. »Ich habe ihr geschrieben.«
»Ja, ich habe die Briefe gelesen. Du hast etliche geschrieben. « Rudy hatte sie mit einigen Schimpfwörtern bedacht und die Drohung war eher verdeckt gewesen. Jonas hatte über den Tisch springen und
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