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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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anscheinend nach einem jungen Mann geschickt hatte, dem er versprochen hatte, ihn als Meisterschüler anzunehmen, sobald der Junge das entsprechende Alter für den Beginn einer Ausbildung erreicht hatte. Der Meisterschüler würde mit einer Gruppe von Magiern reisen, die sich erboten hatten, bei der Suche zu helfen.
    Das allabendliche Ritual der höheren Magie machte klar, wie sehr Magier und Meisterschüler voneinander abhängig waren. Einer war ohne den anderen verletzbar. Es war für Tessia auf seltsame Weise tröstlich zu wissen, dass sie, obwohl sie ansonsten unerfahren und für die Gruppe kaum von Nutzen war, dennoch einen Beitrag zu ihrem eigenen Schutz und dem von Lord Dakon lieferte. Und zu Jayans Schutz. Und selbst zum Schutz ganz Kyralias. Das Ritual hatte noch einen anderen Vorteil. Es sorgte dafür, dass Tessia trotz ihrer Furcht und ihrer Trauer gut schlief, und obwohl die Angst an ihr nagte, dass sie keine Chance hatten, eine feindliche Armee zurückzuschlagen, wenn die kyralischen Magier es schon nicht fertigbrachten, eine Handvoll Sachakaner aufzuspüren und in ihr Land zurückzujagen.

22
    E ine kleine Anstrengung von Willenskraft und Magie ließ die Temperatur im Raum ansteigen, und ein wenig Bewegung in der Luft half, Jayans Haut zu trocknen. Eine weitere Bö künstlichen Windes vertrieb die Feuchtigkeit aus seinen Kleidern, und er zog sich schnell an, damit der nächste Meisterschüler den Raum benutzen konnte.
    Er war eine willkommene Entdeckung gewesen, dieser Raum. Er gehörte zu einer Mühle am Rand von Lord Ardalens Lehen und beherbergte einen großen Bottich. Jemand hatte eine einfallsreiche Vorrichtung ersonnen: Durch bloßes Umlegen eines Hebels konnte der Bottich über verschiedene Rinnen und Rohre mit Wasser aus dem Fluss gefüllt werden. Ein weiterer Hebel öffnete einen Abfluss, durch den das Wasser den Bottich wieder verlassen konnte - vermutlich, um zurück in den Fluss zu fließen.
    Ohne dass dafür längere Diskussionen vonnöten gewesen wären, wechselten sich alle Magier und Meisterschüler der Gruppe darin ab, sich und ihre Kleider zu waschen. Nur die Diener wuschen sich im Fluss.
    Jayan griff nach seinen Ersatzkleidern, die jetzt ebenfalls frisch gewaschen und getrocknet waren, und trug sie aus dem Raum. Ein kurzer Flur führte hinaus, wo Zelte aufgebaut worden waren. Obwohl sie in der Mühle selbst hätten Zuflucht suchen können, zogen sowohl Magier als auch Meisterschüler es vor, gemeinsam im Freien zu lagern und stets nach Angreifern Ausschau zu halten.
    Die Mühle war bei ihrer Ankunft verlassen gewesen. Auch eine sorgfältige Untersuchung hatte nur leere Schränke und,
zu ihrer Erleichterung, keine Leichen ergeben. Die Bewohner mussten Ardalens Nachricht erhalten und sich nach Süden in Sicherheit gebracht haben. Es gab jedoch Zeichen einer Plünderung. In einen Lagerraum war eingebrochen worden. Eine verschlossene Truhe war gewaltsam geöffnet worden, und der Inhalt, der keinen Diebstahl lohnte - größtenteils Kleidung -, lag überall verstreut. Es ließ sich unmöglich feststellen, ob es sich bei den Plünderern um Sachakaner oder um gewöhnliche Diebe gehandelt hatte. Inzwischen hatten sie nämlich auch Nachrichten über die Plünderung verlassener Dörfer durch Einheimische selbst erreicht.
    Das war wohl unvermeidlich, dachte Jayan. Die Narren verstehen oder interessieren sich wahrscheinlich nicht dafür, dass ihr Leben, wenn sie von Sachakanern gefangen werden, den Feind stärken wird.
    Jayan hielt in der Dunkelheit des Flures inne und blickte hinaus. Tessia war, wie er feststellte, nicht bei den übrigen Meisterschülern. Die anderen vier jungen Männer waren zwischen fünfzehn und zweiundzwanzig Jahre alt. Mikken, den zweitältesten nach Jayan, schlank und selbstbewusst, schätzte er als den attraktivsten von ihnen ein. Leoran war ein wachsamer Typ, der sein ruhiges Wesen dadurch wettmachte, dass er stets eine witzige Bemerkung oder ein Wortspiel anzubieten hatte. Der leicht zu begeisternde Refan stimmte stets allem zu, was die anderen sagten oder dachten. Und Aken, der jüngste, musste noch die Gewohnheit ablegen, seine Gedanken laut auszusprechen, ohne vorher zu überlegen, ob sie jemanden kränken oder ihn als Narren dastehen lassen würden.
    Meistenteils neigten sie dazu, Tessia zu ignorieren, doch wenn sie sprach, hörten sie durchaus zu und gaben höflich Antwort. Er wusste, dass sie sich unsicher waren, wie sie sich in ihrer Nähe verhalten sollten. Die

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