Magie
außerhalb der Gruppe nicht gehört werden konnten. Jayan blickte zu den Spähern und Dienern hinüber, die Wache hielten, die Laternen in Händen, mit denen sie Zeichen geben sollten, falls sie etwas Verdächtiges sahen oder hörten.
Jayan schaute Dakon an, der wissend lächelte. »Sag nichts, es sei denn, du wirst dazu aufgefordert«, murmelte Dakon.
Jayan nickte und unterdrückte einen flüchtigen Ärger. Normalerweise hatte er Gelegenheit, mit Dakon zu reden, bevor die Magier zusammenkamen. Dakon fragte stets, ob Jayan einen Vorschlag habe oder eine Bemerkung machen wolle. Aber heute war dazu keine Zeit gewesen.
Lord Werrin begann, indem er die Ereignisse des Tages
durchging, wobei er die blutigen Einzelheiten noch mehr schönte, als Jayan es Tessia gegenüber getan hatte. Einmal mehr bekannte Lord Hakkin sich zu seiner Verantwortung für das Geschehen, denn er hatte Lord Sudin ermutigt, sich allein hinauszuwagen. Anschließend versuchten alle Anwesenden vergeblich zu erraten, welchen Plan der Magier gehabt haben mochte.
Als sie die Gründe und Konsequenzen ausgiebig erörtert hatten, seufzte Werrin und richtete sich auf.
»Sudins Tod ändert vieles. Ein Magier ist getötet worden. Das gibt uns die Freiheit, Strategien zu erwägen, die zum Tod von Sachakanern führen könnten. Aber zuerst müssen wir uns mit dem König beraten.«
»Jetzt wird er uns gewiss nicht mehr daran hindern, sie zu töten«, bemerkte Prinan.
»Das nehme ich auch an, aber er wird dennoch eine gewisse Zurückhaltung von uns erwarten«, erwiderte Werrin. »Jeder Sachakaner, den wir töten, hat eine Familie, die sich verpflichtet fühlen könnte, Rache oder Entschädigung zu verlangen, ob der Tod des Betreffenden nun gerechtfertigt war oder nicht. Je mehr Sachakaner wir töten, umso mehr sachakanische Familien werden sich verpflichtet fühlen, gemeinsam zurückzuschlagen. Wenn sie sich zusammentun... dies könnte sich zu einem Krieg auswachsen.«
»Aber wir können uns aus Angst vor einem Krieg nicht zurücklehnen und zulassen, dass diese Eindringlinge töten und plündern«, protestierte Lord Ardalen.
»Wenn wir die Wahl haben, noch einmal von den Sachakanern erobert zu werden oder einen Krieg führen zu müssen, würde ich mich jederzeit für den Krieg entscheiden«, sagte Lord Bolvin energisch.
»Aber würden wir siegen?«, fragte Narvelan.
Die Magier sahen einander stirnrunzelnd an. Mutlosigkeit machte sich in Jayan breit. Sie sind sich nicht sicher. Er schauderte. Wir gegen die ganze Macht des sachakanischen Reiches. Hat Kyralia auch nur die geringste Hoffnung, die nächsten Jahre zu überleben?
»Würden die Elyner uns helfen?«, fragte Prinan.
Hakkin verzog das Gesicht. »Sie würden sich nicht zu einem Ziel machen wollen.«
»Aber sie würden begreifen, dass sie im Falle einer Eroberung Kyralias durch Sachaka die Nächsten sein würden«, warf Magier Genfel ein. »Und dass die Wahrscheinlichkeit einer Niederlage Sachakas größer wäre, wenn es gegen beide Reiche kämpfen müsste.«
»Am besten, wir vermeiden es, sie überhaupt zu fragen«, sagte Bolvin. »Wir müssen dieser Invasion jetzt Einhalt gebieten. Die Sachakaner vertreiben. Klarmachen, dass wir uns gegen eine nochmalige Eroberung zur Wehr setzen werden. Wir können zu vermeiden versuchen, zu viele Sachakaner dabei zu töten, aber es ist wichtiger zu demonstrieren, dass wir diese Übergriffe nicht dulden werden. Und diese Morde.«
Die anderen nickten, und Jayan sah die gleiche Entschlossenheit auf ihrer aller Gesichter.
»Trotzdem«, ergriff Genfel wieder das Wort. »Wenn wir zu lange warten, bevor wir um Hilfe bitten, wird diese Hilfe vielleicht nicht rechtzeitig eintreffen. Irgendjemand muss Elyne zumindest das Versprechen abnehmen, dass sie uns unterstützen werden.« Er hielt inne. »Ich habe Freunde in anderen Ländern, die vielleicht in der Lage wären, Magier in ihren Heimatländern dazu zu bringen, sich uns anzuschließen, sollten wir selbst keinen Erfolg bei der Vertreibung der Eindringlinge haben.«
»Wenn Takado herausfindet, dass andere Länder bereit sind, sich uns anzuschließen, wird er seine Pläne vielleicht noch einmal überdenken«, sagte Narvelan bedächtig. »Und es würde möglicherweise andere Sachakaner davon abhalten, sich ihm anzuschließen.«
Werrin sah Genfel an. »Ihr werdet die Billigung des Königs brauchen.«
Genfel zuckte die Achseln. »Natürlich.«
»Wenn ich etwas sagen dürfte?« Hakkin blickte Werrin an, der erheitert
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