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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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jedoch nicht nahe genug herangekommen, um bestätigen zu können, ob in der Halle noch Menschen waren. Aber sie berichteten, dass sie andernorts keine Spur von Dorfbewohnern entdeckt hatten. Die sachakanischen Sklaven hielten Wache oder plünderten die Häuser, um Nahrung oder Getränke zu finden.
    Werrin blickte von links nach rechts und nickte dann zum
Zeichen, dass sie alle ihre Positionen einnehmen sollten. Sie teilten sich in zwei Gruppen auf. Eine solche Einteilung in kleinere, schwächere Truppen war ein Risiko, aber kein großes. Sie würden einander nicht lange aus den Augen lassen, und sie würden zu jeder Zeit in Hörweite sein.
    »Wir sind acht, und sie sind vier«, hatte Werrin am vergangenen Abend gesagt, als er die Situation zusammengefasst hatte. »Zahlenmäßig sind wir ihnen überlegen. Wir wissen jedoch nicht, wie stark sie sind, daher müssen wir jederzeit bereit zum Rückzug sein.«
    Sie hatten drei Reaktionen von Seiten der Sachakaner vorausgesehen: Dass sie angesichts eines zahlenmäßig überlegenen Feindes fliehen würden; dass sie sich zerstreuen und versuchen würden, die kyralischen Magier in einen Hinterhalt zu locken; oder dass sie zusammenbleiben und sie direkt angreifen würden. Die Idee, sich in zwei Gruppen aufzuteilen, sollte die erste Möglichkeit verhindern. Niemand wollte, dass die Sachakaner entkamen.
    Ich fürchte, es will sie auch niemand am Leben lassen.
    Er war sich nicht sicher, wie er dazu stand. Aber er musste Werrin recht geben. Bis der Pass wieder unter kyralischer Kontrolle war, würden sie jeden Sachakaner, den sie nur gefangen nahmen und nicht töteten, unter Beanspruchung ihrer Kräfte und Vorräte bei sich behalten müssen. Das würde gefährlich sein, und sie konnten es sich angesichts ihrer geringen Zahl einfach nicht leisten.
    Als Narvelan seine Gruppe aus dem Wald und auf das Dorf zuführte, wurde Dakon bewusst, dass sein Herz raste. Dennoch war seine Angst nicht so groß, wie er es erwartet hatte. Stattdessen verspürte er einen vorsichtigen Eifer. Wir verfolgen sie schon zu lange. Es ist gut, endlich etwas tun zu können. Aber ich hoffe, die aufgestaute Wut verleitet uns nicht zu Fehlern.
    Sie näherten sich dem ersten Haus. Kein Lebenszeichen. Nicht einmal eine Sklavenpatrouille. Alles war still. Als Dakon sich in die Dunkelheit zwischen zwei Häusern schob, glaubte er, einen denkbar schwachen Schrei zu hören, ohne ihn indes orten zu können. Wahrscheinlich bilde ich es mir nur ein.

    Ein Mann trat um eine Ecke des Gebäudes.
    Einen Moment lang standen sie alle wie erstarrt da. Der Fremde trug nichts als eine schmutzige Hose, bemerkte Dakon. Ein Sklave.
    Dann ächzte der Mann und bog sich in der Mitte durch. Der Schlag, der in traf, schleuderte ihn mitten auf die Dorfstraße. Dakon sah Narvelan und die anderen Magier an. Alle bis auf Bolvin taten das Gleiche. Der junge Magier zuckte die Achseln. »Er hat mich überrascht.«
    Weiter unten an der Straße wurde ein Ruf laut.
    »Haben sie Werrins Gruppe entdeckt?«, murmelte Narvelan und spähte um die Ecke des Hauses. »Ich denke, ja. Jetzt werden wir sehen, ob sie fliehen oder kämpfen.«
    Die Magier und die Meisterschüler warteten. Aus dem Dorf kamen weitere Rufe. Die fernen Schreie brachen ab, und Dakon drehte sich der Magen um. Er hatte es sich nicht eingebildet.
    Dann erklang ein Donnern, und Dakons Herz setzte einen Schlag aus.
    »Das Signal«, flüsterte Tarrakin. »Sie kommen gemeinsam hervor, um sich uns entgegenzustellen.«
    Ein weiteres Donnern folgte dem ersten, aber es war ein Doppelschlag, das Signal für einen Hinterhalt. »Sind alle vier Sachakaner da?«, fragte Dakon Narvelan, der immer noch um die Ecke schaute.
    »Nein. Nur drei. Einer von ihnen könnte gerade das tun, was wir auch tun: sich anschleichen, um den Gegner überraschen zu können.«
    Irgendwie klang es töricht und unpassend, die Sachakaner als »Gegner« zu bezeichnen, als seien sie bloße Spielsteine. Narvelan zog sich von der Ecke zurück.
    »Werrin ist bereit herauszukommen. Wir müssen hinter diese drei Sachakaner kommen. Und weiter nach dem fehlenden vierten Mann Ausschau halten.«
    Sie huschten zwischen den Gebäuden weiter. Bald befanden sie sich im Rücken der drei Sachakaner, die jetzt die Straße entlanggingen.

    »Kommt heraus und stellt Euch, ihr Feiglinge!«, rief einer der Sachakaner. »Wir wissen, dass ihr hier seid.«
    Dakons Herzschlag beschleunigte sich, als hinter einem Gebäude der Strahl eines magischen

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