Magie
mehr Macht.
»Jetzt!«
Der Schlag ließ den Sachakaner innehalten, überwand jedoch nicht seinen Schild. Er erwiderte den Angriff, und Narvelan zuckte unter dem Schlag zusammen. Der Schlag des Feindes war hell und enthüllte die Gruppe von Kyraliern in den Schatten des Gebäudes.
»Sendet weiter Macht«, stieß Narvelan mit zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich benötige sie auch für den Schild.« Er stieß einen leisen Seufzer der Erleichterung aus.
»Er wird nervös«, bemerkte Jayan.
Und tatsächlich, der letzte Sachakaner blickte von Narvelans Gruppe zu der von Werrin hinüber. Dann wich er langsam vor beiden Gruppen zurück.
»Versetzen wir ihm noch einen letzten Schlag«, sagte Narvelan. »Bevor er uns entkommt.«
Dakon fragte sich, wie sein Freund unter der Last der Hände auf seinen Schultern stehen konnte. Er bündelte Macht in sich. Narvelan sagte etwas. Macht strömte hinaus. Gleichzeitig kam aus Werrins Richtung ein Schlag. Der Sachakaner stieß einen wahnsinnigen Wutschrei aus und taumelte rückwärts.
Dann flog er in einem Sprühregen von Blut durch die Luft. Seine Glieder krümmten sich, und er landete mit einem Knirschen auf dem Boden. Und rührte sich nicht mehr.
Triumphschreie gellten in Dakons Ohren. In ihrem Eifer, einen
besseren Blick auf ihre gefallenen Feinde werfen zu können, schoben Magier und Meisterschüler ihn auf die Straße hinaus. Narvelan ging grinsend auf Werrin zu. Die beiden Männer ergriffen einander bei den Armen wie zu einem förmlichen Gruß. Dakon hörte nicht, was sie sagten. Er nahm weiter unten an der Straße Gestalten wahr, die aus Häusern huschten und davonrannten.
Sklaven. Zu seiner Erleichterung versuchte niemand, sie mit Magie anzugreifen oder an der Flucht zu hindern. Er bemerkte, dass Tessia auf den Leichnam des sachakanischen Anführers hinabblickte, ihre Miene eine Mischung aus Faszination und Abscheu. Als er neben sie trat, sah sie zu ihm auf.
»Magie verursacht einzigartige und schreckliche Wunden«, sagte sie.
Er betrachtete den Leichnam. Der Körper des Mannes war von den beiden Schlägen, die ihn aus zwei verschiedenen Richtungen getroffen hatten, zerquetscht und verkrümmt.
»Er muss sofort gestorben sein.« Sie schaute die Straße hinunter. »Besser als das, was er anderen angetan hat. Ich werde vielleicht die Tasche meines Vaters brauchen.«
»Soll ich den Dienern ein Zeichen geben?«, fragte Jayan und sah Dakon an.
Dakon spürte, wie der Jubel des Sieges verebbte. Einen Moment lang fragte er sich, wie Tessia so kühl und nüchtern sein konnte. Sie hat es von ihrem Vater gelernt. Er durfte sein Urteil nicht von Gefühlen trüben lassen. Aber diese Fähigkeit hat er niemals so sehr gebraucht, wie Tessia in letzter Zeit.
»Ja, aber sprich zuerst mit Lord Werrin darüber.«
Jayan nickte und eilte davon. Tessia bemerkte es kaum, da ihre Aufmerksamkeit auf die kleine Halle weiter unten an der Straße gerichtet war. Dakon lächelte schief. Wenn er nicht mit ihr ging, würde sie allein nach den Opfern der Sachakaner suchen. Er bedeutete ihr, ihm zu folgen, und machte sich daran, die Überlebenden von Tecurren zu finden und zu befreien.
Als der Abend dämmerte, erreichte Dachidos Gruppe Takados Lager. Der Magier war der Erste gewesen, dem Takado den Vorschlag gemacht hatte, einige Verbündete auszuwählen und mit ihnen auf eigene Faust herumzustreifen. Hanara glaubte, dass sein Herr das getan hatte, weil er Dachido vertraute. Dovaka dagegen hatte selbst beschlossen, es so zu halten. Takado hatte nicht protestiert. Er hatte beinahe den Eindruck gemacht, als ermutige er den anderen in seinem Vorhaben. Hanara wusste es besser und machte sich Sorgen, was der wahnsinnige Ichani allein anstellen würde. Aber er war froh darüber, dass er auf diese Weise weniger Zeit in der Gesellschaft des Mannes verbringen musste.
Während das Lager sich ausdehnte, wurde Hanara klar, dass Dachidos Gruppe gewachsen war. Er sah sich um, zählte und stellte fest, dass die Gruppe inzwischen dreimal so groß war wie bei Takados letzter Begegnung mit Dachido. Zu den Neuankömmlingen zählte auch eine Frau, stellte er fest. Sie kam mit Dachido näher, während Takado sich erhob, um seinen Verbündeten zu begrüßen.
»Ich sehe, du hast einige Freunde um dich geschart, Dachido«, sagte Takado, bevor er sich lächelnd zu der Frau umwandte. »Asara. Es ist viel Zeit vergangen, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind.«
Ihr Lächeln war schwach. »In der Tat. Zu viel.
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