Magie
Schlags hervorbrach und eine Armlänge von dem führenden Sachakaner entfernt abrupt endete. Der Schild des Mannes blitzte auf und offenbarte, dass er allein diesen Magier umgab.
»Sie schirmen nur sich selbst ab«, murmelte Narvelan.
»Werrin ist draußen!«, rief Tarrakin.
Und tatsächlich, die andere Gruppe Kyralier war zum Vorschein gekommen. Sie verteilten sich über die gesamte Breite der Straße, als wollten sie den Sachakanern den Weg versperren, die Magier voran, dicht gefolgt von den Meisterschülern. Die Sachakaner ließen magische Schläge auf sie los, aber die Schilde der Kyralier hielten. Die Luft zischte, als beide Seiten einen Hagel von Blitzen austauschten.
Ein Kampf wie dieser sollte theoretisch, wie Dakon wusste, eine einfache Angelegenheit sein; die Frage war, welcher Seite die Macht schneller ausging. Er kam nur dann zustande, wenn sich jede Seite ihrer überlegenen Kraft sicher war oder die Stärke des Gegners unterschätzte. Aber für gewöhnlich spielte in der Praxis die eine oder andere List eine Rolle. Wie zum Beispiel jetzt, als Narvelans Gruppe im Hinterhalt auf den richtigen Moment zum Eingreifen wartete. Oder ein neuer magischer Trick. Oder der Fehler einer der Parteien.
»Sie sind hinreichend abgelenkt«, sagte Narvelan und blickte zu seiner Gruppe zurück. »Es wird Zeit.«
Wie geplant traten Dakon und die anderen Magier hinter Narvelan und legten ihm die Hände auf die Schultern. Dakon machte sich bereit, Macht in sich zu sammeln und sie auf Narvelans Anweisung hin weiterzugeben.
Hinter ihnen wurden Schritte laut. Dakon hörte Tessia scharf die Luft einsaugen, und Jayan fluchte. Als er sich umdrehte, sah er einen Mann in der Lücke zwischen den Häusern stehen und sie überrascht anstarren. Ein Sachakaner, der nicht gekleidet war wie ein Sklave.
»Jetzt!«, blaffte Narvelan.
Ohne zu wissen, ob Narvelan den Sachakaner bemerkt hatte, nahm Dakon Macht auf und sandte sie durch seinen Arm weiter. Hitze schoss an seinem Gesicht vorbei zu dem Sachakaner hinüber, und er zuckte zusammen. Der Schild des Sachakaners hielt für einen Moment, dann brach er nach innen ein. Sein Gesicht schwärzte sich und zog sich in die Länge, während er zu schreien versuchte, aber die Hitze des Feuerschlags musste seine Stimme sofort verbrannt haben.
Als der Mann zu Boden fiel, murmelte Narvelan etwas Unverständliches. »Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut funktionieren würde!«
»Einen Moment lang habe ich mir Sorgen gemacht, dass Ihr ihn nicht gesehen hättet«, sagte Jayan leise.
»Erst im letzten Augenblick. Ich dachte, wir kümmern uns am besten um ihn zuerst.« Narvelan blickte zu der Schlacht hinüber, die noch immer auf der Straße tobte. »Also dann. Es wird Zeit, den übrigen Sachakanern zu zeigen, wozu wir jetzt in der Lage sind.«
Als sie sich abermals um Narvelan scharten, durchzuckte Dakon ein winziger Stich der Angst. Ich kann nicht umhin, mich zu fragen, wie viel Macht ich verbrauche. Wie lange wird das, was ich gesammelt habe, reichen? Wie lange wird es dauern, es zu ersetzen? Ich schätze, das ist die größte Ungewissheit eines magischen Krieges. Dann wuchs seine Entschlossenheit. Aber ich möchte lieber am Ende so leer sein wie ein Meisterschüler, als zu riskieren, dass diese Bastarde weiter Kyralier töten.
»Jetzt!«, sagte Narvelan abermals. Macht floss, und ein denkbar schwacher Schimmer in der Luft verriet den Pfad seines Schlags. Er traf auf den Schild des ihnen am nächsten stehenden Sachakaners. Der Mann heulte auf, taumelte vorwärts und erstarrte dann mit erhobenen Armen und vor Anstrengung angespanntem Gesicht.
»Mehr!«, rief Narvelan. Dakon schloss die Augen und verstärkte den Strom von Magie, der von ihm selbst zu seinem Freund floss.
Er hörte einen Wutschrei von der Straße, dann ein triumphierendes Lachen von Bolvin. »Das war’s!«
»Jetzt der Letzte«, murmelte Narvelan.
Der Letzte? Dakon öffnete die Augen. Zwei Sachakaner lagen reglos auf der Straße; über einem von ihnen stieg ein Rauchfaden auf. Der Anführer stand jetzt Narvelan zugewandt da, das Gesicht verzerrt vor Zorn. Oder ist das Angst? Er begann, auf ihr Versteck zuzugehen.
»Wir sollten uns zeigen«, meinte Tarrakin.
»Verführerisch«, erwiderte Narvelan. »Aber wir wollen ihnen nicht zeigen, was wir tun, solange es nicht unbedingt notwendig ist. Nicht einmal den Sklaven. Schnell jetzt. Geben wir ihm den Rest.«
Dakon drückte die Hand auf Narvelans Schulter und sammelte
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