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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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immer über den Pass gelangen und sich uns anschließen können. Wir werden Kyralia übernehmen, Stück um Stück, Magier um Magier, bis alles uns gehört.«
    Es folgte eine Pause, während alle Magier Takado überrascht anstarrten. Dann begannen sie zu jubeln und hoben zustimmend ihre Becher. Asara sah Dachido an, dann zuckte sie die Achseln und hob ebenfalls ihren Becher. Dachido tat das Gleiche, wobei er Takado die ganze Zeit über mit nachdenklicher Bewunderung anschaute.
    Dovaka ist tot! dachte Hanara, als er herbeieilte, um Takados Becher wieder aufzufüllen. Der Wahnsinnige ist tot. War das von Anfang an Takados Plan? Wollte er sich Dovakas nur entledigen? Und dem Rest dieser Verbündeten demonstrieren, warum sie seinen Rat annehmen und Befehle befolgen sollten? Aber andererseits wollte er vielleicht, dass die Kyralier einige Sachakaner töteten; auf diese Weise konnte er die volle Unterstützung seiner Verbündeten erringen. Und wenn einige Sachakaner sterben mussten, dann sollten es am besten diejenigen sein, auf die er sich nicht verlassen konnte...
    Hanaras Gedanken überschlugen sich vor Staunen. Wahrhaftig, sein Herr war brillant. Und während er soeben vier Verbündete verloren hatte, hatte er zur gleichen Zeit beträchtlich mehr Verbündete gewonnen.

28
    D ie ganze Nacht über konnte Jayan den Gedanken, dass er im Bett eines Toten schlief, nicht abschütteln.
    Statt alle Magier in das Haus des Dorfmeisters zu zwängen, hatten die Dorfbewohner ihnen Betten in den unbewohnten Häusern des Dorfes zur Verfügung gestellt. Jayan hatte sich danach gesehnt, in einem richtigen Bett zu schlafen, aber als ihm klar wurde, dass er, Dakon und Tessia Quartier im Haus einer Familie nahmen, die den Tod gefunden hatte, konnte er sich nicht mehr entspannen.
    Zuerst lag er wach, während Erinnerungen an den Tag sich vor seinem inneren Auge abspulten. Dann kam der Schlaf, doch er wurde wieder und wieder von Alpträumen verscheucht.
    Wir haben gesiegt, dachte er. Warum habe ich also plötzlich schlimme Träume?
    Es war vielleicht einfach der Anblick der toten Dorfbewohner, die die Sachakaner gefoltert hatten. Dann waren da noch die Geschichten, die die Überlebenden erzählt hatten. Hinzu kamen die gepeinigten Augen der jungen Frauen, die sie aus den Räumen gerettet hatten, in die der Feind sie eingeschlossen hatte. Einige von ihnen waren viel zu jung, als dass sie ein solches Martyrium hätten ertragen dürfen.
    Oder es konnte auch die Schlacht selbst gewesen sein, beängstigend und erregend gleichzeitig, die ihn zu sehr aufgewühlt hatte, als dass er hätte schlafen können. Immer wieder analysierte er alles - jeden Schritt, jede Entscheidung. Aber noch ein anderer Gedanke nagte an ihm, ein Gedanke, der ihn mehr beunruhigte, als er erwartet hatte.

    Es war das erste Mal, dass ich getötet habe. Oh, ich habe nur die Macht dazu bereitgestellt und den Schlag nicht ausgeführt, aber ich hatte dennoch einen Anteil am Sterben anderer Menschen. Es waren nicht Schuldgefühle oder Bedauern, die ihm zusetzten. Die Sachakaner waren Eindringlinge. Sie hatten Kyralier getötet. Und nachdem er gesehen hatte, was die Sachakaner den Dorfbewohnern angetan hatten, wusste er, dass er nicht gezögert hätte, die tödlichen Schläge selbst zu führen.
    Aber er konnte nicht umhin zu spüren, dass etwas in ihm sich verändert hatte, und er war sich nicht sicher, ob es eine Veränderung zum Guten war. Er verübelte es den Sachakanern - allen Eindringlingen -, dass sie dies herbeigeführt hatten. Es gab kein Zurück, die Veränderung ließ sich nicht ungeschehen machen. Ironischerweise verstärkte dies nur noch sein Verlangen, sie aus Kyralia zu vertreiben - selbst wenn es bedeutete, wieder töten zu müssen.
    Als die Morgendämmerung kam, stand Jayan auf, wusch sich und seine Kleider, trocknete Letztere mit Magie und zog sie wieder an. Er wartete in der Küche des Hauses, bis Dakon und Tessia aus ihren Zimmern erschienen und sich zu ihm gesellten. Dakon ging zu einem Schrank und öffnete die Türen.
    »Es kommt mir falsch vor, ihre Vorräte zu verzehren«, sagte er.
    Jayan und Tessia tauschten einen Blick.
    »Entweder isst sie jemand, oder sie verderben«, erwiderte sie.
    »Und es ist nicht so, als würden wir etwas stehlen«, fügte Jayan hinzu.
    Dakon seufzte und holte altbackenes Brot, gesalzenes Fleisch und Eingemachtes hervor. Tessia erhob sich und suchte Teller und Besteck heraus. Schweigend verzehrten sie ihr Mahl.
    Sie wirkt

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