Magie
Auspeitschung oder des Todes.«
»Ich habe auch keinen Sinn darin gesehen, bis ich hierhergekommen bin.«
Dachido zog die Augenbrauen hoch und sah Takado überrascht an. »Dann bist du also seiner Meinung?«
»Vielleicht.« Das Knarren einer sich öffnenden Tür ertönte, und Takado drehte sich um. Rauch wogte aus dem Gebäude, gefolgt von einem Mann. Der Mann sah sie und versuchte wegzulaufen, prallte jedoch gegen eine unsichtbare Mauer. Als Magie ihn zu den beiden Magiern hinüberzog, begann er zu schreien. »Ich teile seine Meinung jedoch nicht so weit, dass ich es selbst versuchen würde.«
»Welchen Sinn hat es, ein Land zu übernehmen, nur um es den Menschen zu gestatten, all ihren Reichtum und ihre Freiheit zu behalten?«, sagte Dachido.
Der Mann, der zu fliehen versucht hatte, fiel auf die Knie, aber die Magie zerrte ihn über den gepflasterten Boden. Er wimmerte, als er mit roten, blutenden Knien vor Dachido landete.
»Bitte«, flehte er. »Lasst mich gehen. Ich habe nichts Unrechtes getan.«
»Er gehört dir«, sagte Takado zu Dachido.
»Bist du dir sicher?«
»Natürlich. Mache ich jemals ein Angebot, dessen ich mir nicht sicher bin?«
»Nein.« Dachido zog sein Messer. Juwelen glitzerten im Sonnenlicht, als er vor den Mann hintrat und die Klinge auf
die entblößte Haut im Nacken legte. Eine feine, rote Linie von Blutstropfen erschien.
Hanara wartete gelangweilt. Er hatte dies zu viele Male in seinem Leben beobachtet, um noch mitzuzählen, obwohl die Prozedur bisher nur selten zum Tod geführt hatte. Als er aus den Augenwinkeln eine herannahende Gestalt sah, drehte er sich um. Asara kam näher. Sie sagte nichts, als sie sie erreichte, sondern wartete höflich, bis Dachido dem Mann all seine Stärke genommen hatte. Dann ließ er sein Opfer zu Boden fallen und zuckte leicht zusammen, als er die Frau an seiner Seite bemerkte.
»Asara«, sagte er. »Hattest du eine gute Ernte?«
Sie kicherte. »Das ist eine interessante Art, es auszudrücken. Ja, ich habe mehr als ersetzt, was ich verbraucht habe. Und du?«
»Mühelos.«
Sie schaute Takado an. Hanara sah Respekt in ihren Augen, der nicht zur Gänze hinter ihrer kühlen, zurückhaltenden Fassade verborgen blieb. »Was jetzt, Takado?«
Takado musterte die anderen Magier nachdenklich. Sie standen in der Mitte eines Platzes, der zu allen Seiten von Häusern umringt war und durch die Hauptstraße geteilt wurde. »Wir haben hier alles erreicht, was wir erreichen mussten. Ein Anfang. Eine Botschaft. Der Beginn unseres Marsches auf Imardin.«
»Werden wir heute Nacht hierbleiben?«
»Nein.« Takados Augen waren dunkel. »Ich glaube, die nächste größere Stadt an der Hauptstraße heißt Halria. Wenn wir uns beeilen, werden wir immer noch einen Vorsprung vor unseren Verfolgern haben.«
»Noch eine Stadt an der Hauptstraße? Was ist, wenn sie dies voraussehen und eine weitere Gruppe von Magiern versammeln, die sich uns in den Weg stellt?«, fragte Dachido. »Wir könnten zwischen zwei Gruppen in die Falle geraten.«
»Wir werden die Straße zuvor verlassen«, erwiderte Takado. »Aber für eine Weile können wir noch Städte einnehmen, die nach wie vor voller Menschen sind. Städte, die nicht vor unserem Kommen gewarnt wurden. Städte, von denen sie nicht
erwarten, dass wir sie angreifen.« Er lächelte. »Im Krieg muss es ein wenig Willkür geben. Anderenfalls wäre er nicht so interessant.«
Asara lächelte. Ein kalter Schauder überlief Hanara. Er verspürte ein eigenartiges Gefühl, halb Furcht, halb Stolz. Einerseits wollte er sich von diesen drei Menschen entfernen, andererseits verspürte er auch den Drang, zu bleiben und zu beobachten, was sie taten. Noch nie im Leben hatte er Magier ihre vollen Kräfte demonstrieren sehen. Heute hatten sie ein Dorf verbrannt und in Trümmer gelegt, während sie kaum mehr Anstrengung gezeigt hatten als einen eindringlichen Blick oder ein Stirnrunzeln. Doch er wusste, dass sie ihre Grenzen noch immer nicht erreicht hatten. Es würde schrecklich und prachtvoll sein, wenn sie es taten. Sein Herz schwoll in seiner Brust, obwohl es das Blut schneller pumpte.
Und ich werde dabei sein, um es zu sehen.
30
D as typische sachakanische Haus war überaus weitläufig und locker in einzelne Quartiere zu jeweils mehreren Räumen unterteilt. Ihr Vater lebte im Meisterquartier. Stara bewohnte das angrenzende Familienquartier, Ikaro und Nachira lebten im Quartier des Sohnes - in dem Teil des Hauses, der für den Erben des
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