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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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Wohlwollen und den Schutz ihres Vaters hätten sie kein Geld, kein Geschäft und kein Land, das sie erben würden.
    Aber das wäre besser als der Tod, nicht wahr? Sie könnten nach Elyne gehen. Noch während ihr dieser Gedanke durch den Kopf ging, wusste sie, dass dies keine annehmbare Möglichkeit war. Nachira wäre nicht in der Lage, das Leben in einem anderen Land zu bewältigen, und Ikaro würde sich Sorgen machen, dass sein Vater ihm das Leben noch von der anderen Seite der Grenze aus zur Hölle machen könnte, da er durch ihre Mutter Handelsbeziehungen in Elyne hatte.
    Mutter würde niemals irgendetwas tun, um uns zu schaden, dachte Stara. Aber sie würde vielleicht nicht wissen, dass sie es täte. Man könnte sie mit einer List dazu bringen.
    Als sie Schritte hörten, erstarrten beide Frauen und schauten zur Tür hinüber. Ikaro trat ein, und Nachira stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    Ikaro lächelte. »Er ist noch nicht zurückgekommen, und sie erwarten ihn erst in einigen Tagen.« Er setzte sich, und seine Miene wurde ernst, als er seine Frau ansah. »Aber ich habe andere Neuigkeiten gehört, die gerade erst eingetroffen sind. Der Kaiser hat offiziell seine Unterstützung der Invasion Kyralias erklärt und ruft die Magier auf, seiner Armee beizutreten. Wenn Vater davon erfährt, wird er mich in den Kampf schicken.«
    Stara hörte, dass Nachira scharf die Luft einsog. Die Eheleute schauten einander einen Moment lang an, dann wanderte ihr Blick zu Stara.
    »Du wirst deine Entscheidung früher treffen müssen, als wir gehofft hatten, Stara.« Ikaro griff nach Nachiras Hand. »Wir haben darüber gesprochen und sind übereingekommen, dass es das Mindeste wäre, dir zu geben, worum du gebeten hast. Ich werde dich höhere Magie lehren.«
    Stara schaute zu Vora hinüber. Die Frau lächelte und nickte zustimmend. Eine Woge unterschiedlicher Gefühle schlug über Stara zusammen. Zuerst Hilflosigkeit, dann Abscheu vor sich selbst. Ich werde mich fügen. Ich werde einen Fremden heiraten
und sein Kind gebären, nur weil mein Vater ein Ungeheuer ist. Wie jämmerlich bin ich eigentlich? Dann stieg ein seltsamer Stolz in ihr auf, gefolgt von Entschlossenheit. Aber ich werde mich nicht einfach fügen, ich treffe eine Entscheidung - ich rette einem Menschen das Leben. Zu guter Letzt kam das Grauen, das nicht von ihr abfiel, sondern sich in sie hineinfraß, als hätte es ein Heim in ihren Knochen gefunden. Wenn Vater einen abscheulichen Mann ausgewählt hat, werde ich nicht dasitzen und es hinnehmen. Ikaro wird mir vielleicht helfen, aber wenn er es nicht kann, werde ich eine Möglichkeit finden, mir selbst zu helfen.
    Dann wurde ihr klar, dass sie vom ersten Augenblick an, als sie von Nachiras und Ikaros Dilemma erfahren hatte, entschlossen gewesen war, ihnen zu helfen. Das war vielleicht töricht, weil sie darauf vertrauen musste, dass sie die Wahrheit sagten und die Gefahr für Nachiras Leben nicht erfanden, um Stara gefügig zu machen. Aber all ihre Sinne sagten ihr, dass die Angst der beiden echt war. Sie konnte sie in jeder ihrer Gesten sehen, konnte sie beinahe in der Luft riechen.
    »Dann werde ich es tun«, erklärte sie. »Ich werde heiraten und Vater hoffentlich einen Erben verschaffen.«
    Beide lächelten, dann wurden ihre Mienen ernst, und schließlich lächelten sie wieder, während sie sich abwechselnd bei ihr bedankten und entschuldigten. Nachira begann zu weinen; Ikaro tröstete sie. Angesichts ihrer offenkundigen Zuneigung zueinander wurde Stara leicht ums Herz, aber bald darauf senkte sich wieder dunkle Schwere auf sie herab.
    Oh, Mutter, ich werde heiraten und ein Kind bekommen, und du wirst nicht da sein, um mir zu helfen und die Erfahrung mit mir zu teilen. In diesem Moment wusste Stara, dass das Grauen, das sie empfand, nicht nur der Aussicht galt, ihr Leben in die Hände eines Fremden zu geben, sondern der Tatsache, dass sie in Sachaka gefangen sein würde. Sie würde nichts Vertrautes um sich haben und niemanden, mit dem sie offen und ehrlich sprechen konnte. Dies war kaum die Umgebung, in der sie gehofft hatte, ein Kind großzuziehen.
    Nachira stand abrupt auf. »Wir müssen ein wenig Raka miteinander teilen, um das Abkommen zu besiegeln«, erklärte sie.
    »Ich werde den Raka holen«, sagte Vora, und ihre Gelenke knarrten, als sie sich erhob. Sie sah Ikaro an. »Ihr solltet jetzt Eure Seite des Abkommens erfüllen, Herr.«
    Er lachte leise. »Du hast recht, Vora. Wir können nie wissen, ob

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