Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
Vom Netzwerk:
Ikaro herzulaufen.
    »Werde ich weitere Lektionen benötigen?«, fragte sie.
    »Nein.« Er lächelte. »Du lernst schnell.«
    Sie warf in gespieltem Stolz den Kopf in den Nacken. »Ich schätze, ich bin ein Naturtalent.«
    Ikaro lächelte flüchtig, dann wurde er nachdenklich. »Vielleicht wärest du tatsächlich eins gewesen, hättest du nicht in Elyne Magie erlernt. Dann wäre Vater in jedem Falle gezwungen gewesen, dich zu unterrichten.«
    »Oder dich töten zu lassen«, murmelte Vora. »Wie die meisten Naturtalente.«
    Stara starrte die beiden ungläubig an, dann schüttelte sie den Kopf. »Das ist doch gewiss nicht wahr. Ich weiß, dass Sachakaner Sklaven töten, die Naturtalente sind. Töten sie auch Mitglieder ihrer eigenen Familie?«
    »Naturtalente sind…« Ikaro suchte nach dem richtigen Wort.
    »Gefährlich«, warf Vora ein, während sie aufstand und ihr Kissen an seinen früheren Platz zurücklegte. »Die Ashakis sehen es nicht gern, wenn die Entscheidung darüber, wer Magie benutzen darf und wer nicht, nicht bei ihnen liegt.«
    »Es ist jedenfalls besser, das Wort Naturtalent gar nicht zu benutzen«, warnte Ikaro sie. »Du wirst außerdem vorsichtig sein müssen, wenn du dich stärkst, falls das deine Absicht ist.
Von Gesetzes wegen darf ein Magier keine Macht von den Sklaven eines anderen ohne die Zustimmung des Besitzers nehmen. Nicht einmal ich darf mich hier ohne Erlaubnis stärken. Alle Sklaven hier gehören Vater.«
    »Vora eingeschlossen?«
    »Sie eingeschlossen.«
    »Also haben wir gerade ein Gesetz gebrochen.«
    Er zuckte die Achseln. »Wir haben keine höhere Magie benutzt, um jemanden zu stärken, nur um zu unterrichten.«
    »Nun, das Sammeln von Macht ist im Augenblick nicht mein Ziel. Ich möchte lediglich sicher sein, dass ich alle Fähigkeiten besitze, die ich vielleicht benötigen werde, wenn … nun ja...«
    »Ich verstehe«, sagte Ikaro mit einem schiefen Lächeln. »Nachdem ich dich um all diese Jahre beneidet habe, stelle ich fest, dass ich dir so viel Freiheit wie möglich wünsche, damit du überleben und glücklich sein kannst.«
    Sie lächelte und tätschelte seine Hand. »Und ich wünsche mir dasselbe für euch beide.«
    »Nun, in diesem Fall...«, sagte Vora.
    Sie alle drehten sich zu der Sklavin um. »Es gibt noch eine Fähigkeit, die Stara benötigt. Eine, die ihr eines Tages das Leben retten könnte.«
    Ikaro sah Stara fragend an. Sie zuckte die Achseln zum Zeichen, dass sie keine Ahnung hatte, wovon die Sklavin sprach. Aber ich will es wirklich wissen, dachte sie.
    »Und was wäre das für eine Fähigkeit?«, erkundigte Ikaro sich.
    Voras Lächeln war verschlagen. »Wie man jemanden tötet, während man das Bett mit ihm teilt, Herr.«
    Nachira schlug eine Hand vor den Mund und sah ihren Mann mit weit aufgerissenen Augen an. Ikaro lächelte, aber sein Gesicht hatte sich leicht gerötet.
    »Wie soll ich sie das lehren?«, fragte er Vora.
    »Ihr erklärt es mir«, erwiderte die Frau mit herausforderndem Blick. »Das ist offenkundig möglich, ohne Inzucht zu begehen oder Eure Gemahlin zu beleidigen.«

    Ikaro nickte. »Du hast recht. Vater hat mir erklärt, wie man es macht, obwohl ich nie Grund hatte, diese spezielle Kunstfertigkeit anzuwenden, sodass ich keine Ahnung habe, ob ich es richtig hinbekommen würde.« Er drehte sich wieder zu Stara um. »Für Frauen ist es anscheinend leichter als für Männer. Der Zeitpunkt ist entscheidend.«
    Sie sah ihn erwartungsvoll an. »Inwiefern?«
    »Im Augenblick der... ehm... höchsten Wonne verschwindet die natürliche Barriere, von der wir vorhin gesprochen haben. Weißt du... wovon ich spreche?«
    »Ja«, antwortete sie. »Ich kenne den Höhepunkt, von dem du redest.« Die Röte in seinem Gesicht hatte sich noch weiter vertieft, wie sie bemerkte. »Ich vermute, ich werde es spüren, wenn die Barriere verschwindet.«
    »So hat man es mir erzählt.« Er holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus, dann blickte er zu Nachira hinüber, die erheitert wirkte. »Wie bei der gewöhnlichen Methode der höheren Magie ist die Quelle hilflos, sobald der Abfluss ihrer Macht beginnt. Aber wenn dieser Abfluss von Energie unterbrochen wird, schließt sich die natürliche Barriere wieder; falls du also jemandes Tod herbeiführen willst, musst du so lange magische Energie aufnehmen, bis du ihm seine Macht ganz genommen hast. Natürlich wüssten wir es zu schätzen, wenn du mit der Ermordung deines Mannes warten würdest, bis du ein Kind zur Welt

Weitere Kostenlose Bücher