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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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williger zu fügen.
    Aber was werden die Konsequenzen sein, wenn all dies vorüber ist? Werden die Menschen weiter an diese Schauermärchen glauben? Wenn wir den Krieg verlieren, wird dieses Gerücht eine Besetzung durch die Sachakaner und eine Rückkehr zur Sklaverei nur umso beängstigender erscheinen lassen. Aber wenn wir siegen... dann wird es ein Grund mehr sein, die Sachakaner zu hassen. Wie weit uns dieser Hass führt, kann ich nicht einmal erahnen. Es ist schwer genug, sich einen Sieg über die Sachakaner vorzustellen - ein weit älteres und kultivierteres Volk und unsere ehemaligen Herrscher.
    Er ging weiter die Straße entlang, nur um festzustellen, dass ein langer Zug von Reitern und Karren ihm den Weg versperrte. Als er zu den ersten Wagen des Trecks hinüberschaute, sah er mehrere gut gekleidete Männer.
    Weitere Magier für unsere Armee, dachte Dakon. Ich hoffe, in diesen Karren befinden sich auch neue Schuhe.
    »Oh, gut«, erklang eine vertraute Stimmen neben ihm. »Ich hoffe, Sie haben auch ein oder zwei Heiler mitgebracht, oder zumindest einige Heilmittel und sauberes Verbandszeug.«

    Dakon drehte sich zu Tessia um. »Da bist du ja! Hast du gefunden, wonach du gesucht hast?«
    Sie rümpfte die Nase. »Mehr oder weniger. Der Stadtheiler hat seine Preise so sehr erhöht, dass man ihn dafür ins Gefängnis werfen sollte. Ich musste einer verrückten Witwe am Stadtrand einen Besuch abstatten. Sie gibt alle möglichen lächerlichen Dinge in ihre Heilmittel, deren Nutzen nicht bewiesen ist, daher habe ich stattdessen Zutaten gekauft.« Sie hob einen Korb voller Pflanzen, frischer wie getrockneter, unter denen er Krüge und eingewickelte Gegenstände sehen konnte. »Ich werde die ganze Nacht arbeiten müssen, um mir meine eigenen Mittel zusammenzumischen.«
    Der Geruch der Pflanzen war nicht besonders angenehm. Als die letzten Diener und Karren an ihnen vorbeigezogen waren, bedeutete Dakon Tessia, ihm zu folgen, und ging hinter dem Treck her.
    »Sollten wir diesen Stadtheiler einstellen?«, fragte er. Trotz der Bemühungen der Sachakaner, jeden zu töten, dem sie begegneten, gelang es einigen Menschen, aus den angegriffenen Städten zu entkommen. Viele dieser Flüchtlinge hatten Verletzungen, und Tessia hatte jeden freien Augenblick damit verbracht, sie zu behandeln.
    »Nein. Selbst wenn er nicht zu alt dafür wäre, würde er so viel Geld von Euch verlangen, dass er am Ende des Krieges der einzige reiche Mann im Land wäre, ganz gleich, wer als Sieger aus dem Kampf hervorgeht.«
    »Wir könnten es ihm befehlen«, meinte Dakon.
    Ein Glitzern trat in ihre Augen, dann erlosch es, und sie schüttelte den Kopf. Aber am Ende verriet sie ihre Zweifel doch, indem sie sich auf die Unterlippe biss. »Nun, wir könnten alle Heiler gut...«
    »Lord Dakon, ist das unsere Verstärkung?«
    Sie beide drehten sich um und sahen Lord Narvelan mit langen Schritten auf sie zukommen.
    »Unsere Armee«, bestätigte Dakon.
    »Das wurde auch Zeit«, sagte der junge Magier. »Was schätzt Ihr, wie viele sich uns diesmal angeschlossen haben?«

    »Etwa fünfzig.«
    »Dann hat der König seine Sache gut gemacht. Lasst uns mal sehen, wer hier ist.«
    Sie beschleunigten ihren Schritt, überholten Karren und Diener und schlossen langsam zu den Magiern an der Spitze des Zugs auf, als sie die Häuser erreichten, die Werrin und Sabin beschlagnahmt hatten, als Versammlungsort für die Magier. Die beiden Anführer standen bereits auf den Stufen des ersten Hauses und warteten darauf, die Neuankömmlinge zu begrüßen.
    Die frisch eingetroffenen Magier zügelten ihre Pferde, saßen ab und tauschten Grußworte mit dem Gesandten und dem Schwertmeister des Königs. Drei von ihnen verschwanden mit den beiden Anführern im Haus.
    »Und so verlagern sich die Machtverhältnisse abermals«, bemerkte Narvelan. »Und wir wandern in der Hierarchie weiter nach unten.«
    »Ihr habt Euch bisher sehr gut gehalten«, erwiderte Dakon. »Werrin hört immer noch auf Euch.«
    Narvelan nickte. »Ich denke, diesmal werde ich würdevoll meinen geziemenden Platz einnehmen. Nachdem ich Sabin während der letzten Wochen zugehört habe... Er ist weit klüger und besser geeignet als ich. Ein wahrer Krieger. Alles, was ich mir überlegt und vorgeschlagen habe, wirkt neben seinem strategischen Verständnis banal und naiv. Und es ist schön, einen Teil der Verantwortung an andere abgeben zu können.«
    Dakon sah seinen Freund an, dann wandte er den Blick ab. Narvelan hatte

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