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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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sich seit dem Kampf in Tecurren verändert. Obwohl sie damals den Sieg davongetragen hatten, war der Magier seither zögerlich und voller Zweifel. Wenn er von dem Sieg sprach, tat er es mit einem Anflug von Bedauern. Dakon vermutete, dass Narvelan zum ersten Mal klar geworden war, dass er in diesem Krieg sterben könnte, und er hatte noch keinen Weg gefunden, um mit der Angst fertig zu werden. Oder vielleicht war es das Wissen, dass er einen anderen Menschen getötet hatte. Narvelan hatte Dakon gegenüber leise zugegeben, dass dieser Sieg ihn mit einem Gefühl des Unbehagens
erfüllte, selbst nachdem sie herausgefunden hatten, wie die Dorfbewohner von den Sachakanern behandelt worden waren.
    Vielleicht würde es Narvelan guttun, wenn der Druck der Entscheidungen ihm abgenommen wurde.
    »Ich habe schon vor einiger Zeit die Weisheit eines Rückzugs ins Glied erkannt«, sagte Dakon. »Schließlich gibt es reichlich andere Arbeiten, für die Magier benötigt werden. Ich konzentriere mich stattdessen auf den Unterricht der Meisterschüler. Wollt Ihr Euch mir anschließen?«
    Narvelan verzog das Gesicht. »Gerade weil ich nicht unterrichten wollte, habe ich mich so lange geweigert, einen Meisterschüler anzunehmen. Ich bin zu jung. Es macht mir keinen Spaß. Und ich bin nicht gut darin. Was wahrscheinlich der Grund ist, warum es mir keinen Spaß macht. Gelobt sei der König, dass er uns erlaubt, einen Diener als Quelle zu benutzen.«
    »Gewöhnt Euch nicht daran«, warnte Dakon ihn. »Ich bezweifle, dass irgendjemand es gutheißen würde, wenn er das Gesetz auf Dauer lockern würde. Es hat zu große Ähnlichkeit mit Sklaverei.«
    »Wir werden sehen«, erwiderte Narvelan. »Solange wir unseren Diener irgendwie bezahlen, scheint es mir eine vernünftige Lösung zu sein. Und wenn diese Idee zu vielen Magiern gefällt, wird es König Errik schwerfallen, das Gesetz wieder in Kraft zu setzen.«
    Dakon runzelte die Stirn, denn der hoffnungsvolle Unterton in Narvelans Stimme gefiel ihm nicht. Er hatte noch immer nicht entschieden, wie er auf die Bemerkung des jungen Magiers antworten sollte, als sein Diener herbeigeeilt kam.
    »Lord Werrin erbittet Eure Anwesenheit bei der Versammlung, Lord Narvelan«, sagte der Mann. Dann wandte er sich zu Dakon um. »Und Eure Anwesenheit ebenfalls, Lord Dakon.«
    Dakon tauschte einen verwirrten Blick mit Narvelan. Dann fiel ihm Tessia wieder ein, und er drehte sich zu ihr um.
    »Ich komme schon zurecht«, erklärte sie. »Ich habe reichlich
Arbeit, und Jayan hat sich erboten, mir zu helfen. Wir werden morgen beide nach Huswurz stinken.«
    »Zumindest wird das die Suche nach Euch erleichtern«, antwortete Dakon. Sie grinste, dann ging sie auf das Haus zu, in dem sie Quartier genommen hatten; die Besitzer hatten es den Magiern zur Verfügung gestellt, nachdem sie nach Imardin evakuiert worden waren. Dakon sah Narvelan an, der die Achseln zuckte und schließlich dem Diener zunickte, um ihm zu bedeuten, dass er sie zu Werrin führen solle.
    Von der Empfangshalle geleitete der Diener sie in einen Flur und blieb nach einigen Schritten vor einer geschlossenen Tür stehen. Er klopfte an, und eine Stimme erklang von der anderen Seite. Nachdem er die Tür geöffnet hatte, trat er zurück, um ihnen den Weg freizugeben. Lord Werrin stand neben einem großen, mit Papieren übersäten Tisch.
    »Ah, gut«, sagte Werrin. »Ich hatte gehofft, dass er Euch beide finden würde. Ich habe für jeden von Euch einen Vorschlag.« Er rieb sich die Hände und blickte zwischen Dakon und Narvelan hin und her. »Ich möchte nicht, dass ländliche Magier wie Ihr an den Rand gedrängt werden, nachdem wir jetzt so viele städtische Magier in der Armee haben. Vor allem dann nicht, wenn Ihr Eure gesamten Lehen verliert. Wir brauchen Euch hier, zumindest um die städtischen Magier daran zu erinnern, dass wir alle verlieren werden, wenn wir nicht zusammenarbeiten. Ihr müsst auch weiterhin Teil aller Pläne und Diskussionen sein, und um diesen Standpunkt zu bekräftigen, verleihe ich Euch beiden offizielle Ämter. Lord Dakon wird für die Lehrer und die Organisation des Unterrichts der Meisterschüler zuständig sein. Fällt Euch dafür ein guter Titel ein? Lehrermeister vielleicht?«
    Dakon kicherte. »Nein, der Ausdruck Lehrermeister ließe den Schluss zu, dass jeder, der sich freiwillig erböte zu unterrichten, ein Untergebener werden würde, und ich kann mir nicht vorstellen, dass das andere Magier zu einer Mitarbeit ermuntern

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