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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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Stara. Hat Vater es so eingerichtet, weil er mich auf diese Weise im Auge behalten kann?
    Sie konnte hören, dass ihr Vater formelle Grußworte mit einem anderen Mann wechselte. Die Stimmen verstummten, dann drängte ein sanfter Druck in ihrem Kreuz sie vorwärts. Sie und Vora bewegten sich auf einen dunklen Fleck innerhalb der weißen Mauern zu. Sie gingen hindurch und traten in ein goldenes Licht.
    Vora leitete sie durch das Licht in einen anderen hellen Raum. Sie hörte Türen zuschlagen, dann stieß Vora einen langen Seufzer aus.
    »Wir sind im Brautzimmer, Herrin«, erklärte die Sklavin. »Es gibt sie in allen Herrenhäusern, aber sie werden nur für Hochzeiten geöffnet. Schaut Euch um, wenn Ihr wollt. Es wird eine Weile dauern, bis die Männer mit ihren Verhandlungen fertig sind.«

    »Was für Verhandlungen?«, fragte Stara, während sie die Gaze anhob. Sie befanden sich in einem kleinen Raum, der einzig mit einer langen Bank möbliert war. In jeder Ecke brannten Lampen, die Helligkeit spendeten.
    »Ein Teil der Zeremonie. Obwohl alle Einzelheiten inzwischen vereinbart sein werden, werden sie zum Schein noch ein wenig feilschen. Euer zukünftiger Mann wird so tun, als hätte er Zweifel, Euer Preis sei zu hoch. Euer Vater wird Eure Tugenden auflisten und drohen, Euch wieder nach Hause zu bringen.«
    »Ha!«, rief Stara aus. »Das würde ich gern hören!« Sie betrachtete die Wände näher und entdeckte dort Fresken. Bilder von Männern und Frauen. Als ihr klar wurde, was sie taten, lachte sie. »Wie skandalös! Wenn irgendjemand in Elyne … ach, du meine Güte! Ich habe noch nie von jemandem gehört, der das getan hat!«
    »Es soll Euch auf Euer Hochzeitsbett vorbereiten«, erklärte Vora ihr.
    Sie sah die Frau an, und ihre Erheiterung verebbte. »Das scheint mir eine ein wenig... fortgeschrittene Betrachtungsweise für jemanden zu sein, der angeblich Jungfrau ist. Es dürfte sie wahrscheinlich eher erschrecken als erregen.«
    Vora zuckte die Achseln. »Männer und Frauen haben alle möglichen eigenartigen Vorstellungen, was das andere Geschlecht betrifft, und die meisten von ihnen sind falsch.« Ihr Blick wanderte zur Tür, als dahinter das Geräusch von Schritten laut wurde. »Schnell! Zieht die Kopfbedeckung herunter und setzt Euch hierher«, zischte sie.
    Nachdem sie sich auf die Bank hatte fallen lassen, spürte sie, dass Vora die Gaze zurechtzupfte. Die Tür wurde geöffnet.
    Ein einziger Mann trat ein. Er war zu jung, um ihr Vater zu sein.
    »Stara«, sagte er. Etwas in ihrem Geist blitzte auf. Die Stimme war vertraut, aber sie war sich nicht sicher, warum. »Willkommen in meinem Heim.«
    »Danke«, erwiderte sie.
    Er trat vor, bis er vor der Bank stand, dann griff er nach dem
Saum der Gaze und hob sie an. Als der Stoff ihr über den Rücken fiel, starrte sie ihn überrascht an.
    »Ashaki Kachiro!«
    »Ja«, sagte er lächelnd. »Dein Nachbar.«
    Aber mein Vater mag dich nicht, hätte sie gern gesagt. Er hat meine Gedanken gelesen, weil wir uns miteinander unterhalten haben. Aber Vora hatte gesagt, Kachiro sei auch kein Feind ihres Vaters, erinnerte sie sich. Sie drehte sich zu Vora um. Die Sklavin zuckte die Achseln.
    »Ah, deine Sklavin. Ich habe sie gekauft, damit du ein vertrautes Gesicht hier hast, während du mit deinem neuen Leben beginnst.«
    Stara wandte sich ihm wieder zu und lächelte ihn begeistert an. »Danke! Nochmals danke.«
    Er erwiderte ihr Lächeln und hielt ihr die Hand hin. »Komm mit mir. Ich habe ein Festmahl zubereiten lassen. Ich hoffe, es wird nach deinem Geschmack sein.«
    Sie beugte sich vor und überließ ihm ihre Hand. Er führte sie aus dem Brautzimmer zurück in den Raum mit dem goldenen Licht. Als sie sich umschaute, sah sie mehrere Lichtkugeln dicht unter der Decke schweben. Magie. Ich habe noch nie gesehen, dass Vater eine Lichtkugel geschaffen hätte. Der Raum war sparsam mit eleganten Möbeln eingerichtet, auf dem Boden lag ein dunkelblauer Teppich. Sie gingen auf zwei Stühle zu.
    Während der nächsten Stunden wurde Stara mit köstlichen Speisen bewirtet, die sowohl nach elynischer als nach sachakanischer Manier zubereitet waren, während sie sich mit einem Mann unterhielt, der sich sowohl für sie zu interessieren schien als auch ihr eigenes Interesse weckte. Ihm gehörten mehrere Landparzellen, von deren Ernten und Vieh er sein Einkommen bezog. Außerdem besaß er einige Wälder und handelte mit den Möbeln, die aus dem Holz hergestellt wurden. Seine Kunden

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