Magie
die der anderen.
Während die Nachzügler sich der Schar um Takado anschlossen, kam eine große Gruppe von Männern um eine Biegung in der Straße geritten. Lichtkugeln schwebten über ihnen und ließen ihre Waffen und die perlenbesetzten Kleider glitzern. Hanara hielt Ausschau nach den Ringen des Kaisers und bemerkte hie und da ein Funkeln von Gold.
Es mussten mindestens vierzig Magier sein. Von ihren Sklaven war nichts zu sehen.
Der Mann an der Spitze der Gruppe war hochgewachsen, faltig und hatte weiße Strähnen in seinem dunklen Haar. Er führte die Männer näher heran und blieb in zehn Schritten Entfernung stehen. Mit durchgedrücktem Rücken und hocherhobenem Kopf ließ er den Blick über Takados Leute gleiten, bis er seine Aufmerksamkeit wieder auf Takado selbst richtete.
»Kaiser Vochira sendet seine Grüße«, sagte er. »Ich bin Ashaki Nomako.«
»Willkommen, Ashaki Nomako«, erwiderte Takado. »Soll ich dem Kaiser meine Grüße durch Euch übermitteln lassen, oder habt Ihr die Absicht, zu bleiben und Euch uns anzuschließen?«
Irgendwie gelang es dem Mann, sich noch höher aufzurichten.
»Kaiser Vochira hat beschlossen, die Bemühungen, Kyralia wieder unter den Einfluss des Reiches zu bringen, zu unterstützen, und er hat mir den Befehl gegeben, Euch alles an Hilfe zur Verfügung zu stellen, was benötigt wird, einschließlich dieser Armee von Sachaka treu ergebenen Magiern.«
»Das ist überaus großzügig von ihm«, sagte Takado. »Mit Eurer Hilfe können wir Kyralia schneller erobern und mit geringerer Gefahr für meine Gefährten. Wenn die Eroberung mit der Unterstützung des Kaisers stattfindet, umso besser. Unterstützt der Kaiser auch meine Führung dieser Armee?«
»Selbstverständlich«, antwortete Nomako. »Ehre, wem Ehre gebührt, das ist sein Motto.«
»Dann seid mir doppelt willkommen«, sagte Takado. Er trat vor, überwand den Abstand zwischen ihnen und streckte die Hand aus. Nomako saß ab und ergriff sie. Dann ließen beide Männer die Hände sinken, und Takado deutete mit dem Kopf auf Nomakos Gefolgschaft. »Habt Ihr schon gegessen? Wir haben früher am Abend einen ganzen Reber geröstet, und es ist vielleicht noch etwas davon übrig.«
»Nicht nötig«, antwortete Nomako. »Wir haben bei Sonnenuntergang gegessen. Unsere Sklaven warten darauf, dass wir nach ihnen schicken...«
Während Nomako über praktische Angelegenheiten sprach, fiel Hanara auf, dass der Blick des Mannes sich veränderte, wann immer Takado wegsah. Berechnend, dachte Hanara. Er ist nicht hierhergekommen, weil er mit Takado übereinstimmt. Wir wussten immer, es würde Kaiser Vochira nicht gefallen, dass Takado die Dinge selbst in die Hände genommen hat. Ein Schauder böser Ahnung überlief Hanara. Dieser da wird versuchen, die Macht für den Kaiser zurückzugewinnen. Und es wird ihm nicht so leicht fallen, wie er denkt.
33
D ie Zahl der Magier, Meisterschüler und Diener, die die sachakanischen Eindringlinge verfolgte, hatte sich inzwischen um ein Vielfaches vergrößert. Über siebzig Magier, ebenso viele Meisterschüler und Diener, die als Quellen Verwendung fanden, sowie sämtliche Diener, Karren und Tiere, die benötigt wurden, um eine Armee zu versorgen, boten einen beeindruckenden Anblick.
Es sieht jetzt wirklich wie eine Armee aus, überlegte Tessia. Da Dakon einer der Ratgeber der Armee war, blieb sie neben ihm fast an der Spitze der Gruppe. Vor ihr ritten Werrin, Sabin, Narvelan und einige städtische Magier. Wenn sie hinter sich blickte, füllte ein Meer von Magiern und Meisterschülern die Straße. Nur wenn die Straße eine Biegung machte, konnte sie einen Blick auf die Diener und die Vorratskarren erhaschen.
Wie sie wusste, glaubten Sabin und Werrin, dass es unsicher sei, die Armee so weit auseinanderzuziehen, aber sie hatten keine Wahl, da die Straßen schmal waren und oft zwischen niedrigen Felswänden verliefen. Es hatte Ärger mit einigen der jüngeren Magier gegeben, die davongeritten waren, um einen Obstgarten zu plündern. Anschließend waren sie über die Felder galoppiert und hatten ein Wettrennen veranstaltet.
Ich hätte gedacht, der Anblick der Opfer Takados und seiner Verbündeten müsste sie ernüchtert haben, überlegte Tessia, aber ich nehme an, die meisten Magier halten dies noch immer für ein großartiges Abenteuer.
Am Vormittag waren sie auf die ersten Opfer gestoßen. Späher hatten berichtet, dass Takado von der Hauptstraße nach Norden gezogen sei, durch das Lehen
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