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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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haben. Mir wäre es lieber, wenn ihr beide, du und Tessia, eine Chance hättet, euch im Falle eines Angriffs zu verteidigen. Und falls es tatsächlich dazu kommen sollte, wirst du vielleicht abermals
das Kommando über die Meisterschüler übernehmen müssen.«
    Die Armee war vor einer Weile von der Hauptstraße abgebogen - ein schwacher Versuch, mögliche Verfolger zu verwirren. Stattdessen folgten sie jetzt einer unbefestigten Straße, die zwischen zwei Hügeln hindurchführte. Von der Hauptstraße aus waren sie nicht zu sehen, aber sie hatten, wie Jayan vermutete, so deutliche Spuren hinterlassen, dass selbst der unerfahrenste Späher sie finden musste.
    Die Straße schlängelte sich durch niedrige Hügel und flache Täler. Der Abend senkte sich übers Land, und hatte bald alles in Dunkelheit gehüllt. Späher, die die Straße entlanggaloppiert waren, meldeten keine Verfolger. Die Sachakaner waren in das Dorf Lonner zurückgekehrt und schienen sich dort für die Nacht niedergelassen zu haben.
    Schließlich erschienen vor ihnen die geisterhaft weißen Mauern von Gebäuden. Bei mehreren davon handelte es sich um Lagerhäuser, eines hatte viele Türen, und Jayan vermutete, dass es ein Quartier für Diener war. Das zweistöckige Wohnhaus war offensichtlich die Residenz des Besitzers.
    »Wo sind wir hier?«, fragte er Dakon.
    »Dies ist Lord Franners Weinkellerei.«
    »Oh.« Jayan verzog das Gesicht.
    Dakon lachte leise. »Sein Wein mag nicht besonders gut sein, aber er hat reichlich zu essen anzubieten. Und er meinte, es sei besser, wir bekommen es statt der Sachakaner.«
    »Gibt es einen weiteren Eingang zu diesem Tal?«
    »Ja.« Dakon lächelte anerkennend. »Darauf hat Sabin geachtet. Wir werden hier nicht in der Falle sitzen.«
    Als die Armee sich zwischen den Gebäuden versammelte, sah Jayan, dass Werrin sich im Sattel umdrehte und den Blick suchend über die Menge gleiten ließ. Dann entdeckte er Dakon und winkte ihn heran.
    »Ah, die unausweichliche Zusammenkunft«, murmelte Dakon. Er sah zuerst Tessia an, die den ganzen Nachmittag über schweigsam gewesen war, dann Jayan. »Werdet ihr beide allein zurechtkommen?«

    Jayan grinste. »Selbstverständlich. Und wir werden kaum allein sein.« Er deutete auf die Armee um sie herum.
    Dakon nickte, dann ritt er zu Werrin und der kleinen Gruppe von Magiern hinüber, die sich um ihn scharte. Jayan schaute Tessia an und zuckte die Achseln.
    »Willst du die Gegend erkunden?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Avaria hat mich gebeten, heute Abend zu ihr zu kommen.«
    Jayan tat seine Enttäuschung mit einem Achselzucken ab. »Dann sehe ich dich beim Abendessen, wann immer das sein wird.« Er blickte zu den Sternen auf. »Ich werde dafür sorgen, dass unsere älteren Mitschüler sich anständig benehmen.«
    Tessia verdrehte die Augen. »Du bist nicht länger für sie verantwortlich, Jayan.«
    »Ist es so schwer zu glauben, dass ich mich an der Gesellschaft anderer Meisterschüler erfreue?«, fragte er.
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Die wichtigere Frage ist, ob sie deine Gesellschaft erfreulich finden.«
    Dann wendete sie ihr Pferd und ließ es so schnell davontraben, dass er keine Zeit mehr hatte, sich auf eine Erwiderung zu besinnen. Einen Moment lang sah er ihr nach, dann schob er die Sehnsucht, die ihn zu befallen drohte, beiseite und hielt in der Menge Ausschau nach den Gesichtern bekannter Meisterschüler. Er hätte am liebsten ein wenig geschlafen, aber er hatte Hunger, und der Schlaf konnte warten, bis er gegessen hatte.
    Refan stand mit vier anderen Meisterschülern vor einem der großen Bauernhäuser, daher ging Jayan zu ihm hinüber. Einer der Meisterschüler kam ihm bekannt vor. Als er näher trat, blickte der Junge auf und grinste, und Jayan riss die Augen auf, als er ihn erkannte.
    »Mikken!«, rief Jayan und ließ sich von seinem Pferd gleiten. Als er sich umsah, fing er den Blick eines Dieners auf, der vortrat, um die Zügel zu übernehmen. Dann ging er auf Mikken zu und umfasste zur Begrüßung dessen Arme. »Wann bist du hier angekommen?«
    Mikken erwiderte die Geste. »Vor einigen Stunden. Glücklicherweise
bevor die Armee die Straße verlassen hat, sonst wäre ich den Sachakanern in die Arme gelaufen.«
    »Wie bist du den Sachakanern auf dem Pass entkommen? Nein, warte, ich wette, diese Geschichte ist eine lange.«
    »Lang, aber nicht besonders interessant.« Mikken zuckte die Achseln. »Es sei denn, du findest Geschichten, in denen der Held Essen stiehlt

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