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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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rückwärtsging und den Blick nicht von den drei Sachakanern abwandte, die das Lagerhaus betraten. Er riss seinen Schild hoch, um sich und die Meisterschüler hinter sich zu schützen.
    Zwei Männer und eine Frau, bemerkte er. Einer kommt mir bekannt vor. Gewiss ist das nicht Takado. Er hätte seine Armee nicht verlassen und riskiert, sich mit nur zwei anderen Magiern als Unterstützung an uns heranzuschleichen.
    Die Sachakaner starrten ihn an. Sie lächelten. Sie kamen immer näher, schlenderten förmlich, als hätten sie alle Zeit der Welt. Er konnte die Meisterschüler zurückweichen hören. Refans
Schreie hatten sich in ein Wimmern verwandelt. Und noch jemand wimmerte. Oder weinte.
    »Wir sind ganz hinten«, sagte Mikken.
    Gleichzeitig blieben die Sachakaner stehen. Er sah, dass sie den Kopf drehten, während sie einander anschauten, um stillschweigend übereinzukommen, dass es an der Zeit sei, den Jungen den Garaus zu machen.
    »Raus aus dem Gebäude! Sofort!«, brüllte Jayan. Im selben Moment verstärkte er seinen Schild und sandte eine breit gestreute Salve von Feuerschlägen aus.
    Weißes Licht erfüllte den Raum vor ihm. Er nahm sengende Hitze wahr, dann spürte er, wie etwas ihn am Kragen packte und rückwärts zerrte. Er schlug auf dem Boden auf, aber die Hand an seinem Kragen ließ nicht los, und im nächsten Moment rutschte er über den Boden, durch eine Lücke in der Mauer des Lagerhauses. Die Mauer stürzte plötzlich ein, und wieder umschlang ihn Hitze, wenn auch nicht mehr so grimmig wie zuvor.
    Dann hatte er aufgehört zu schlittern. Als er aufblickte, sah er in Mikkens grinsendes Gesicht. Die Brust des Meisterschülers hob und senkte sich heftig, und sein Gesicht war vor Anstrengung gerötet. Mikken ließ seinen Kragen los.
    »Du bist ganz schön schwer«, bemerkte der junge Mann. Dann grinste er. »Und ich denke, es hat funktioniert.«
    Jayan rappelte sich hoch, betrachtete schnell die anderen Meisterschüler, die neben dem reglos am Boden liegenden Refan standen, und wandte sich dann wieder dem Lagerhaus zu. Es brannte lichterloh, die Flammen mussten das Weißwasser schon verzehrt haben und näherten sich inzwischen dem Holz der Regale, der Wände und des Dachs.
    Er nahm eine Bewegung wahr. Drei Gestalten rannten auf die Bäume zu. Sie sind also nicht tot. Er war nicht so enttäuscht, wie er es erwartet hatte. Ich habe nie wirklich gedacht, dass es sie töten würde, aber sie müssen eine Menge Macht verbraucht haben, um sich zu schützen. Er horchte in sich hinein und verspürte eine neue Art der Erschöpfung, die zu der körperlichen Müdigkeit hinzukam. Genauso wie ich.

    »Ihnen sind die Pferde weggelaufen«, sagte Mikken und drehte sich um. »Da kommen die Magier. Wir werden eine Menge zu erklären haben.«
    Jayan sah die Schar der Magier, die auf sie zugeeilt kamen, und nickte.
    »Ja. Wir sollten ihnen nicht erzählen, warum Refan so erpicht darauf war, die Gebäude zu erkunden, in Ordnung?«
    »Ich werde es nicht tun, wenn du es nicht tust. Und ich werde dafür sorgen, dass die anderen ebenfalls Schweigen bewahren.«
    Als er davonging, lächelte Jayan. Dann erinnerte er sich an den Preis, den Refan für ihr kleines Abenteuer bezahlt hatte, und alle Befriedigung über die Schwächung der Sachakaner war vergessen.
    Ich hätte ihn besser beschützen sollen. Ich hätte erst gar nicht zulassen dürfen, dass er uns an einen Ort führte, an dem die Magier uns nicht mehr schützen konnten. Dies ist alles meine Schuld. Er sah Dakon eilig näher kommen, und seine Schultern sackten herab. Jetzt wird er mich nicht mehr in die höhere Magie einweihen wollen. Und ich werde ihm keine Vorwürfe machen.
     
    Als das Donnern die Luft zerriss, erschien es Tessia wie die Antwort auf ihre stillen, von Herzen kommenden Wünsche. Avaria hatte sie mit zwei anderen weiblichen Magiern bekannt gemacht, Magierin Jialia und Lady Viria. Beide Frauen hatten Tessia genauestens befragt.
    »Seid Ihr wirklich von Anfang an mit den Magiern gereist, die die Sachakaner verfolgt haben?«, fragte Viria.
    »Ja«, antwortete Tessia und unterdrückte einen Seufzer. Dachte die Frau etwa, sie hätte das alles nur erfunden?
    »Waren die anderen Meisterschüler höflich zu Euch? Haben sie irgendwelche ungehörigen Vorschläge gemacht?« Jialia hielt inne und beugte sich vor. »Es hat doch keiner von ihnen versucht, sich Euch aufzuzwingen, oder?«
    »Nein, sie waren alle sehr wohlerzogen«, versicherte Tessia ihnen. »Außerdem würde

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