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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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Flaschenhals schnupperten. Jayan erkannte einen Geruch, den er mit Dienern und Holzmöbeln in Verbindung brachte. Plötzlich grinste Refan. »Seht mal her.«
    Er blickte abermals zu den Magiern hinüber, dann ging er zum hinteren Teil des Lagerhauses. Nach etwa hundert Schritten schleuderte er die Flasche auf den Boden. Sie zerschellte. Als die anderen Meisterschüler sich um ihn geschart hatten, schickte Refan einen leichten Feuerschlag zu den Scherben.
    Eine Hitzewelle fegte über sie hinweg, als die Flammen hoch aufschossen. Das Feuer erstarb ebenso schnell, und dort, wo auf dem harten, trockenen Boden Gräser sprossen, blieben kleine, zuckende Flammen zurück.
    »Das war fantastisch!«, stieß einer der jüngeren Meisterschüler atemlos hervor. »Lasst es uns gleich noch einmal machen!«
    »Wartet.« Mikken starrte auf den schwelenden Boden. »Ich habe eine Idee.«
    Alle drehten sich zu ihm um, aber er blieb still und hielt den Blick weiter gesenkt.
    »Nun?«, fragte jemand.
    Mikken schüttelte den Kopf. »Könnt Ihr das hören?«
    Plötzlich standen alle sehr still da und lauschten. Ein rhythmisches
Trommeln drang an Jayans Ohren. Das Geräusch war schwach, kam aber offenkundig von irgendeinem vierbeinigen Tier. Vielleicht von mehr als einem Tier. Was immer es für Geschöpfe waren, sie kamen näher. Er wandte sich zu dem Geräusch um; es kam von den Bäumen her, die sich als dunkle Silhouetten in einigen hundert Schritt Entfernung abzeichneten.
    Plötzlich tauchten aus der Düsternis drei Pferde auf. Auf ihnen saßen drei Reiter. Das ferne Licht spiegelte sich auf exotischen Mänteln und Messergriffen und in leuchtenden Augen.
    »Sachakaner!«, zischte Refan.
    »Lauft!«, heulte Mikken auf.
    »Bleibt zusammen!«, rief Jayan, riss einen Schild hoch und rannte hinter ihnen her.
    Dann fluchte er, als der erste Schlag beinahe seine Barriere zerschmetterte. Er verstärkte sie. Wie lange kann ich mich gegen drei höhere Magier verteidigen, die wahrscheinlich über die Stärke von Dutzenden Quellsklaven verfügen? Als ein anderer Schlag auf seinen Schild drosch, zuckte er zusammen. Oder vielleicht doch nicht? Wenn sie uns verfolgt haben, hatten sie wahrscheinlich keine Zeit, um nach der Schlacht allzu viel Macht zurückzugewinnen.
    Refan hatte das Lagerhaus beinahe erreicht, aber er war jetzt so weit entfernt, dass Jayan nicht sicher sein konnte, ob er ihn noch beschirmte. Er kam schlitternd vor der Tür zum Stehen, packte sie und riss sie auf. Dann stürzte er sich mit unnatürlicher Geschwindigkeit in das Gebäude.
    »Nicht dort hinein!«, stieß Jayan hervor. »Wenn sie Feuerschläge benutzen...« Aber Refan war verschwunden, und die anderen rannten hinter ihm her. Jayan folgte ihnen seufzend. In der Dunkelheit stolperte jemand, und er hörte das Geräusch von brechendem Glas und nahm den Geruch von Weißwasser wahr. Dann flammte eine Lichtkugel auf. Jayan sah sich hektisch um, nahm das gewaltige Gebäude mit Regalen voller Flaschen in sich auf, ebenso wie die Meisterschüler, die einander keuchend anstarrten, während sie endlich begriffen, wie gefährlich
dieser Ort für einen Kampf war. Dann bemerkte er die wimmernde Gestalt auf dem Boden.
    »Refan?« Jayan trat neben den Jungen und kniete nieder.
    »Tut weh«, keuchte Refan. »Rücken. Tut weh. Kann nicht... kann die Beine nicht bewegen.«
    Jayan fluchte, als ihm klar wurde, dass Refan von einem magischen Schlag in das Lagerhaus geschleudert worden sein musste.
    Von draußen erklang das Geräusch von Hufschlägen. Sie brachen ab, und an ihre Stelle traten Schritte. Jayan sah sich um, betrachtete die Flaschen und blickte dann in den hinteren Teil des Gebäudes. Wir sitzen in der Falle. Sie brauchen nur einen winzigen Funken Magie, um dieses Gebäude in Brand zu stecken. Und es wird erheblich mehr vonnöten sein, um uns zu schützen.
    Um uns zu schützen... oder sie? Der Funke einer Idee ließ sein Herz vor Aufregung rasen.
    »Schnell«, zischte er den anderen zu. »Zieht ihn nach hinten und wartet - und tut es sanft. Wenn ich ›jetzt‹ sage, brecht durch die Mauer und seht zu, dass ihr nach draußen kommt.«
    Refan schrie vor Schmerz, als sie ihn bewegten. Sie ließen ihn los, als hätten sie sich an ihm verbrannt. Jayan sah eine Bewegung in der Tür.
    »Hebt ihn auf und schafft ihn hinaus!«, brüllte er. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck und Überraschung. Sie packten Refan, ohne auf sein Geschrei zu achten, und zogen ihn weg. Jayan folgte ihnen, wobei er

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