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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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hat was gesagt? Zieht er die gleiche Art von Schlüssen, was mich betrifft? Oder die anderen weiblichen Meisterschüler und Magier?« Sie schüttelte den Kopf. »Oder die Dienerinnen? Arbeiten sie so hart, um uns zu unterstützen, nur um behandelt zu werden wie... wie...?«
    Kendaria verzog das Gesicht und nickte. »Es waren nicht
wenige Frauen, die zu mir gekommen sind, um mich nach einem Mittel zur Empfängnisverhütung zu fragen. Was glaubt Ihr, wer mir das Papeagewürz besorgt hat? Das ist keine Zutat für ein Heilmittel.«
    Tessia konnte vor Entsetzen nicht sprechen. Sie zog es in Erwägung, Lord Dakon davon zu berichten. Er würde es an Magier Sabin weitergeben, davon war sie überzeugt. Aber würde irgendjemand irgendetwas deswegen unternehmen? Selbst wenn sie es untersagten, würden die Männer, die die Dienerinnen ausnutzten, nichts darum geben.
    »Ist es wahr, was sie über Euch erzählen?«, fragte Kendaria ein wenig zögerlich.
    Tessia schüttelte ihre Gedanken ab und sah die Heilerin ab. »Was sagen sie denn über mich?«
    »Dass Ihr mit Magie heilen könnt. Dass Ihr einen gebrochenen Rücken wieder in Ordnung gebracht habt.«
    »Oh.« Tessia lächelte. »Es ist wahr, und es ist auch wieder nicht wahr. Ich habe versucht, Magie zu benutzen, um zu heilen, aber noch habe ich keine Möglichkeit dazu gefunden. Ich konnte nicht mehr tun, als gebrochene Knochen wieder an die richtige Stelle zu bringen, eine Wunde geschlossen zu halten, während sie vernäht wurde, oder eine Blutung zu stillen. Und ich habe vor kurzem herausgefunden, wie ich die Schmerzpfade zusammendrücken muss, um einen bestimmten Teil des Körpers zu betäuben. Aber das ist alles.«
    »Also, wie habt Ihr den gebrochenen Rücken geheilt?«
    »Er war nicht gebrochen. Die Knochen waren nur verschoben.«
    »Aber... woher habt Ihr gewusst, dass sie nicht gebrochen waren?«
    Tessia hielt inne. Natürlich, gewöhnliche Heiler konnten nicht in die Körper ihrer Patienten hineinschauen. Mir war gar nicht bewusst, was für ein großer Vorteil das ist. Ich habe eine geringere Meinung von den Heilern gehabt, weil sie falsche Diagnosen stellen, obwohl sie in Wirklichkeit gar keine Schuld daran trifft.
    »Ich bin in der Lage, in Menschen hineinzuschauen«, erklärte sie.

    Kendaria lächelte. »Ihr mögt vielleicht nicht in der Lage sein, mit Magie tatsächlich zu heilen, aber was Ihr tun könnt, ist wunderbar.« Dann verblasste ihr Lächeln ein wenig. »Was der Grund ist, warum die Heiler nicht glücklich über das sind, was Ihr tut. Seid nicht überrascht, wenn sie versuchen, Euch aufzuhalten. Sie machen sich Sorgen, dass sie ihre reicheren Kunden verlieren werden, wenn Magier heilen können.«
    »Wie könnten sie mich aufhalten?«
    »Indem sie den König davon überzeugen, dass Ihr, weil Ihr nicht von der Gilde ausgebildet wurdet, aus Unwissenheit mehr Schaden als Nutzen stiften könntet. Oder dass Magier den Heilern alle Arbeit wegnehmen werden, was dazu führen wird, dass sie es sich nicht mehr leisten können, gute Werke zu tun und Menschen zu heilen, die es sich nicht leisten können, Magier zu bezahlen. Nicht dass sie das besonders häufig täten.«
    Tessia lachte leise. »Mit anderen Worten, sie haben Angst, dass sie am Ende nichts Besseres mehr sein werden als ein niederer Dorfheiler.«
    »Ja.« Kendaria sah sie ernst an. »Unterschätzt sie nicht. Sie sind die mächtigste Gilde in der Stadt. Sie würden nicht kampflos aufgeben, was sie haben.«
    »Ich werde vorsichtig sein«, versicherte Tessia ihr. »Ich werde keinen Aufruhr in der Gilde stiften und dann verschwinden, wie mein Großvater es getan hat. Er sagte immer, sein Fehler sei es gewesen zu versuchen, sie allzu schnell zu verändern. Er hätte mehr Erfolg gehabt, wenn er seine Veränderungen so langsam vollzogen hätte, dass sie sie gar nicht bemerkt hätten. Aber er war jung und ungeduldig, und Menschen starben … Was ist das für ein Geschrei?«
    Die Rufe im Hintergrund wurden stetig lauter und zahlreicher. Kendaria lauschte stirnrunzelnd.
    »Lauft! Steigt in die Wagen!«
    »Sie kommen!«
    »Lasst alles liegen! Lauft einfach!«
    Plötzlich waren überall Menschen, die schreiend zwischen den Zelten umherhuschten. Diener kamen zum Vorschein. Aus dem Zelt der Heiler drangen fragende Rufe. Ein Mann
eilte auf Kendaria zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie kreischte vor Schreck auf.
    »Die Armee ist auf dem Weg hierher, und die Sachakaner sind dicht dahinter. Wir müssen alle in

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