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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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entgegnete sie energisch. »Es ist nichts darin, das ich nicht ersetzen kann.«
    Er sah sie abermals an und öffnete den Mund, um zu sprechen, aber in diesem Moment kam ein anderer Meisterschüler näher.
    »Was werden wir tun?«, fragte er. »Sollen wir vor ihnen hergaloppieren? Oder zur Seite weichen und sie vorbeilassen?«
    »Sie werden langsamer«, sagte Mikken.
    Er hatte recht. Die Pferde an der Spitze hatten vom Galopp in den Trab gewechselt und gingen schließlich im Schritt. Lord Sabin und der König ritten voraus. Sie ließ den Blick über die Gesichter wandern und seufzte vor Erleichterung, als sie Lord Dakon entdeckte. Er ritt auf einem anderen Pferd, wie ihr auffiel.
    Aber irgendetwas stimmte nicht. Wo war der Rest der Armee? Als ihr klar wurde, wo er geblieben sein musste, begann sie ihr Gedächtnis zu durchforsten nach den Namen jener, die gefallen sein mussten. Den Namen der Toten.
    Als die Magier stehen blieben, sahen sie einander an, dann wandten sie ihre Köpfe und begannen zu zählen. Tessia las die gleiche erschrockene Erkenntnis in ihren Gesichtern. Einige blinzelten sogar gegen Tränen an.

    Ein Drittel, durchzuckte es sie. Wir haben ein Drittel verloren. Und wo ist Lord Werrin?
    Sie sah, wie der König sich zu Sabin vorbeugte und zurück auf die Straße deutete. Sabin nickte und richtete sich in den Steigbügeln auf.
    »Meisterschüler, schließt euch euren Meistern an«, befahl er. »Wir reiten nach Imardin.«
    Als er sein Pferd vorwärtsdrängte, hörte Tessia Jayan fluchen. Er ließ sich in den Sattel zurückfallen, nachdem er kurz zuvor aufgestanden war, um über die Köpfe der Magier hinwegzuschauen.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Sie kommen«, antwortete er. »Die Sachakaner kommen. Wir hätten Kaltbrücken räumen lassen sollen. Jetzt ist es zu spät dafür.«
    Gleichzeitig griffen sie nach den Zügeln, schlugen ihren Pferden die Fersen in die Flanken, und ihre Reittiere stürmten los.
     
    Die Sklavin hatte gesagt, Stara solle in einer Stunde gut gekleidet im Herrenzimmer erscheinen, um ihrem Mann zu helfen, ihren Gast, Chavori, zu unterhalten. Vora war erheitert gewesen, denn diese Stunde Zeit, die er seiner Frau jetzt zur Vorbereitung ließ, war die Spanne, die Stara auf ihre Veranlassung hin benötigt hatte, um sich für den Besuch bei Meister Motara zurechtzumachen. »Er lernt schnell«, bemerkte sie, während sie zwei kunstvoll bestickte Wickeltücher aufs Bett legte. »Das blaue oder das orangefarbene?«
    »Das blaue«, antwortete Stara.
    »Ich gebe Euch recht. Das orangefarbene ist besser geeignet für größere Zusammenkünfte, bei denen Ihr vielleicht Aufmerksamkeit auf Euch lenken wollt. Das blaue Tuch ist von einer ruhigeren Farbe und besser geeignet für einen Abend mit nur einem Besucher.«
    Als Stara angekleidet und behängt war mit Schmuck, erklärte Vora, sie sei bereit. »Vergesst meinen Rat nicht, Herrin«, sagte die Sklavin und drohte Stara spielerisch mit einem Finger.

    Stara kicherte. »Wie könnte ich? Er ist gut aussehend, aber er ist nicht so gut aussehend. Hast du etwas von Nachira gehört?«
    »Nicht mehr seit ihrer letzten Nachricht.« Vora seufzte. »Die Sklaven erzählen, sie sei krank, aber es widerstrebt ihnen, mehr zu sagen.«
    »Was nicht überraschend ist, wenn Vater vielleicht ihre Gedanken liest und sie dafür tötet, dass sie seine Pläne verraten haben. Ich kann noch immer nicht glauben, dass er und Ikaro nach Kyralia aufgebrochen sind, ohne es mir mitzuteilen.« Sie schüttelte den Kopf. »Sie müssen sich direkt nach meiner Hochzeit auf den Weg gemacht haben, aber Vater hat kein Wort gesagt.«
    »Den Sklaven zufolge ist Nachiro ebenfalls am Tag nach Eurer Hochzeit erkrankt.«
    Stara sah Vora an. »Gibt es irgendetwas, das wir tun können?«
    »Die Hoffnung nicht aufgeben?«, meinte Vora seufzend, dann deutete sie auf die Tür. »Euer Ehemann und sein Gast warten.«
    Obwohl Stara den Weg inzwischen kannte, führte die Sklavin sie durch die Flure zum Herrenzimmer. Als sie die Tür erreichten, traten sie ein, und Vora warf sich zu Boden. Kachiro und Chavori betrachteten soeben eins der Möbelstücke, die Motara entworfen hatte. Stara schüttelte einen Arm, sodass ihre Armbänder gegeneinanderklirrten. Die beiden Männer blickten auf.
    »Ah«, sagte Kachiro. »Meine Frau ist endlich erschienen.«
    Kachiro streckte lächelnd die Arme nach ihr aus und winkte sie heran. Sie ging auf ihn zu und ergriff seine Hände. Er küsste ihre Knöchel, dann ließ er

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