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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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wohl unter ihnen ist? Sie erinnerte sich an sein scheues, nervöses Lächeln. Hat er uns wirklich verraten, indem er fortgegangen ist, um Takado zu berichten, dass das Dorf ohne Schutz war? Ich dachte, er sei glücklich oder zumindest erleichtert darüber, in Sicherheit und frei zu sein. Wahrscheinlich habe ich ihn nie wirklich verstanden.
    »Oh, da fällt noch einer und noch einer«, murmelte Kendaria. »Ist auf unserer Seite schon jemand gefallen?«
    Tessia betrachtete die kyralische Linie. »Nein.« Eine Gestalt am entgegengesetzten Ende der Linie erschien ihr vertraut. Ihr Herz tat einen Satz, als sie ihn erkannte.
    Jayan. Da ist er. Er lebt.
    Er hatte eine Hand auf Lord Everrans Schulter gelegt. Lady Avaria stand in derselben Gruppe. Andere Magier gaben ihr Macht, wie Tessia bemerkte. Sie fragte sich, welcher der beiden Eheleute die Schläge führte und welcher den Schutzschild aufrechterhielt.
    Als sie sich wieder der anderen Seite zuwandte, erregte ein Sklave ihre Aufmerksamkeit, der vom Schlachtfeld floh. Während Tessia ihn beobachtete, stolperte er und fiel mit dem Gesicht nach unten zu Boden. Dann hoben sich seine Füße in die Höhe, und er rutschte zu der sachakanischen Linie zurück, wobei er sinnlos die Hände in die Erde krallte. Als er in Reichweite seines Herrn kam, packte der Magier ihn am Arm. Eine Klinge blitzte auf. Ein Augenblick der Stille verstrich. Dann
wandte der Sachakaner sich wieder der Schlacht zu, und der Sklave blieb reglos hinter ihm liegen.
    Tessia konnte den Blick nicht von dieser winzigen Gestalt abwenden. Ich habe soeben etwas mit angesehen, von dem ich so viele Male in Lektionen gehört habe, etwas, das in gestellten Schlachten demonstriert wird. Ein Sachakaner tötet einen Sklaven, um Macht zu gewinnen. Aber das bedeutet ...
    »Siegen wir?«, fragte Kendaria ein wenig atemlos und schaute Tessia an. »Wir siegen doch, nicht wahr? Auf ihrer Seite sind mehr Kämpfer gefallen.«
    »Das lässt sich nur schwer sagen.«
    Ein Sachakaner tötete einen Quellsklaven nur dann, wenn ihm die Macht ausging. Wenn er verzweifelt war. Kurz darauf beobachtete sie, wie der Sachakaner, der seinen Sklaven getötet hatte, hinter einen anderen Magier trat. Er kämpfte nicht länger.
    Aber nicht alle Sachakaner suchten den Schutz ihrer Verbündeten. Obwohl über die Hälfte von ihnen inzwischen tot war oder den Schutz anderer Magier suchte, fuhr der Rest fort, zuversichtlich zu kämpfen. Sie zwang sich, die kyralische Seite zu betrachten, und ihr wurde leichter ums Herz.
    Kein Kyralier war gefallen. Sie schaute genauer hin. Nur eine Gruppe hatte den Schutz einer anderen gesucht. An den Kleidern, die sie trugen, erkannte sie in ihnen die Elyner.
    Ah! Die Elyner haben gewiss keine Magie von den Kyraliern genommen. Es wäre zu anmaßend gewesen, Magie von Menschen anzunehmen, die nicht ihre eigenen Landsleute sind. Und die Kyralier hätten sich vielleicht auch nicht erboten, Fremden Magie zu übertragen. Nicht einmal Fremden, die gekommen sind, um uns zu helfen.
    Eine Woge der Erregung stieg in ihr auf. »Es sieht allerdings vielversprechend aus«, bemerkte sie.
    Kendaria lachte leise. »Das tut es, nicht wahr?«
     
    Kein Getreide verbarg Hanara vor den Blicken der Kyralier oder gönnte ihm eine Illusion von Schutz vor der Magie, die auf ihn zu schoss. Wann immer ein Schlag in seine Richtung
zuckte, duckte er sich, aber jedes Mal prallte der Schlag an Takados Schild ab.
    Nur ein Dutzend Schritte entfernt ging ein sachakanischer Magier explosionsartig in Flammen auf. Jene, die hinter ihm Zuflucht gesucht hatten, sprangen hastig beiseite. Einer stolperte über einige Sklaven, die die Hände nach ihrem toten Herrn ausstreckten. Er drehte sich um und verfluchte die Männer, dann legte sich ein nachdenklicher, berechnender Ausdruck über seine Züge. Einen Moment später trat er vor, packte den Arm eines Sklaven und zog mit einer einzigen fließenden Bewegung sein Messer hervor. Das Protestheulen des Sklaven endete abrupt, als der Mann begann, ihm Macht zu entziehen.
    Die anderen Sklaven erhoben sich und flohen. Als der Magier fertig war, hatten sie sich zwischen den Sklaven verschanzt, die die Pferde hielten. Der Magier runzelte die Stirn und zog sich unter den Schutz eines Schildes zurück. Hanara sah, dass die Augen des toten Sklaven offen standen und zu seinem toten Herrn hinüberstarrten. Er schauderte.
    Dann blickte er zu Takado auf. Ist er stark genug? Kann er es mit Nomakos Verstärkungstruppen

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