Magie
Schlacht stattfinden wird? In der Stadt?«
»Nein«, antwortete er. Meint sie meine Idee, eine Gilde der Magier zu gründen? »Das würde die Menschen in Gefahr bringen, sowohl durch unsere Magie wie auch durch die des Feindes. Außerdem könnten von Häusern, die getroffen werden, Trümmer herabfallen. Wir werden die Stadt verlassen, um uns ihnen entgegenzustellen. Was meinst du mit tö...?«
»Wo, glaubst du, wäre der beste Platz, um die Schlacht zu beobachten?«
Ein Stich der Sorge durchzuckte ihn. Sie sollte außer außerhalb der Gefahrenzone bleiben. Aber er bezweifelte, dass sie das tun würde, daher sollte er sich besser auf einen sicheren Ort besinnen, den er ihr vorschlagen konnte. »Irgendwo an einer erhöhten Stelle, je näher beim Palast, umso besser. Meide Häuser. Du solltest nicht in einem Haus sein, falls es von einem fehlgegangenen Schlag getroffen wird.«
»Aber ein fehlgeleiteter Schlag könnte mich ohnehin treffen.«
»Wenn deine Füße auf dem Boden stehen, brauchst du dich lediglich mit einem Schild zu schützen. Wenn du dich in einem einstürzenden Haus befindest, hättest du ein wenig mehr am Hals.«
»Ah.« Sie grinste. »Ich verstehe, was du meinst.«
Ihm schien sich das Herz in der Brust zu verkrampfen. Ich glaube nicht, dass ich es ertragen könnte, wenn sie sterben sollte ... Er drängte den Gedanken beiseite. »Also, was hast du gemeint mit...?«
Ein Gong erscholl und übertönte seine Worte. Tessia wandte sich ab. Seufzend folgte Jayan ihrem Blick zu dem Karren in der Mitte des Platzes. Der König war zurückgekehrt und stieg wieder hinauf. Sabin folgte ihm mit einem großen Klöppel. Man hatte einen wuchtigen goldenen Gong in einem Rahmen neben dem Karren aufgestellt; wahrscheinlich hatte man ihn vom Palast hierhergerollt.
Magier und Meisterschüler rückten näher heran. Dakon erschien mit Narvelan und den anderen Anführern. Als er Jayan und Tessia entdeckte, winkte er sie zu sich. Gemeinsam bahnten die beiden sich einen Weg zwischen den Magiern hindurch an seine Seite, wo sie eigenartigerweise auf Mikken trafen. Der junge Mann sah Jayan entschuldigend an.
»Tut mir leid, dass ich verschwunden bin. Sie haben mich als Boten rekrutiert«, murmelte er.
Dakon beugte sich vor. »Wir haben es mit weiteren Sachakanern zu tun«, eröffnete er Jayan. »Sie sind vor einigen Tagen im Süden aufgetaucht und auf dem Weg hierher.«
Mutlosigkeit stieg in Jayan auf.
»Wie viele?«, fragte er.
»Etwa zwanzig.«
Das wird gewiss nicht genug sein. Nicht gegen die Stärke von Tausenden. Aber dann durchzuckte ihn ein neuer Gedanke: Wenn Takado glaubte, sie seien der kyralischen Armee, die durch ihr Volk gestärkt wurde, nicht gewachsen, würde er nicht von neuem angreifen.
Dakon blickte zu Tessia hinüber. »Der König hat gesagt, dass die Meisterschüler, falls wir diese Schlacht verlieren, Kyralia verlassen sollen.«
Sie öffnete den Mund zu einem Protest, aber Dakon hob die Hand, um ihr Einhalt zu gebieten.
»Die Sachakaner werden euch alle töten. Ihr habt nur eine
einzige Chance - ihr müsst euch jenseits der Grenze in Sicherheit bringen. Dann könnt ihr vielleicht in Zukunft darauf hinarbeiten, Kyralia zurückzugewinnen.«
Sie schloss den Mund und nickte. Die Menge war inzwischen verstummt, und alle wandten sich dem König zu.
»Volk von Kyralia«, begann Errik.
Während der Herrscher das Wort an die Menge richtete, mit einer ähnlichen Ansprache wie der, die er bei seiner Ankunft gehalten hatte, diesmal jedoch voller Dank und Lob, wanderte Jayan zu der kleinen Gruppe von Elynern, die in der Nähe standen. Sie wirkten entspannt und sorglos. Einige von ihnen machten einen gelangweilten Eindruck, obwohl der Anführer König Errik mit nachdenklicher Aufmerksamkeit beobachtete. Dakon hatte ihm erzählt, dass Ardalens Trick für die Elyner keine Offenbarung gewesen sei.
Ich frage mich, welche anderen magischen Tricks sie die ganze Zeit über gekannt haben, von denen wir erst jetzt Kenntnis erhalten haben. Ob man sie dazu überreden könnte, sie mit uns zu teilen? Vielleicht im Austausch für eine Mitgliedschaft in einer Magiergilde? Er sah zu Tessia hinüber. Hält sie diese Idee wirklich für töricht?
Plötzlich begannen alle zu jubeln, und Jayan stimmte in den Jubel ein.
»Heute Nacht wird Sachaka lernen, das Volk zu fürchten, das einst sie gefürchtet hat«, rief der König. »Heute Nacht endet das sachakanische Reich für immer!«
Weiterer Jubel brandete auf. Der König
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