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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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dass jene in der Stadt, vor denen die Frauen geflohen waren, sie entdecken und erkennen würden. Jetzt mussten sie mit der wahrscheinlichen Bedrohung rechnen, dass die Eindringlinge sich an den Bewohnern Arvices rächen würden. Und ohne Magier, die die Gesetze durchsetzten, bestand obendrein die Gefahr eines Angriffs durch gesetzlose freie Männer, die sich das Chaos zunutze machten. Die sie vergewaltigen und ausrauben und später behaupten würden, es seien die Kyralier gewesen.
    Hier sind wir wahrscheinlich in Sicherheit ... solange Kachiro zurückkehrt. Was werden die Kyralier mit den Magiern tun, die die Schlacht überleben? Selbst wenn sie Kachiro nicht töten, bezweifle ich, dass er uns vor ihnen beschützen könnte ...
    Das sprach dafür, die Stadt zu verlassen. Sie verringerten ihr Risiko auf das einer Entdeckung und der Begegnung mit gesetzlosen freien Männern. Oder mit verzweifelten Männern. Oder Sklaven. Die Sklaven würden die Arbeit vielleicht einstellen, sobald kein Herr mehr da war, der ihnen Befehle erteilte,
und ohne Sklaven, die sich ums Vieh kümmerten und Nahrungsmittel lieferten, würde in Arvice eine Hungersnot ausbrechen.
    Wir könnten unterwegs durchaus verzweifelten oder gesetzlosen Menschen begegnen, aber ich sollte in der Lage sein, sie mit Magie abzuschrecken. Doch wohin können wir gehen?
    Sie dachte an Elyne und an ihre Mutter. Aber sie hatte versprochen, den Verräterinnen zu helfen, und sie konnte sie nicht dorthin bringen. Nicht jetzt, da Geschichten über die Ermordung von Sachakanern in Capia hier in Arvice die Runde machten. Hoffentlich erinnert sich niemand daran, dass Mutter mit einem Sachakaner verheiratet war, was sie in den Augen eines Fanatikers ebenfalls zu einer Sachakanerin machen könnte. Kachiro hatte eine Botschaft nach Elyne geschickt, um Nachforschungen über das Schicksal ihrer Mutter anzustellen, aber es war keine Antwort gekommen.
    »Viele, viele andere Sachakaner verlassen die Stadt«, berichtete Vora weiter. »Auf jeder Straße, die aus der Stadt hinausführt, haben sich lange Reihen von Wagen und Menschen gebildet.«
    »Wohin gehen sie?«
    »Wer weiß?«, antwortete Vora. »Vielleicht wollen sie Zuflucht bei Freunden in deren Domänen suchen? Oder Sachaka überhaupt verlassen?«
    »Haben wir Freunde auf dem Land? Oder werden wir in unsere Zuflucht zurückkehren?«
    »Die Zuflucht liegt zu dicht an der Straße nach Kyralia«, meldete Nachira sich zu Wort. »Wenn es irgendwo anders eine Möglichkeit gegeben hätte, hätte Tavara uns dorthin geschickt, statt uns in die Stadt zurückzubringen.«
    Vora nickte. »Ich fürchte, das ist zutreffend.« Sie hielt inne. »Wohin wir auch gehen, wir werden für eine Weile für uns selbst sorgen müssen.«
    »Wir sind es gewohnt zu arbeiten«, stellte die ältere Frau fest.
    »Aber wir sind es nicht gewohnt, Felder zu bestellen oder Vieh zu versorgen«, rief Vora ihr ins Gedächtnis. Dann lächelte
sie. »Doch ich bin davon überzeugt, dass wir zurechtkommen werden. Schwieriger wird es sein, andere davon abzuhalten, uns das wegzunehmen, was wir haben.«
    »Stara verfügt über Magie. Sie kann sie aufhalten.«
    Stara spürte, dass ihr Gesicht warm wurde, als alle Frauen sich zu ihr umdrehten, um sie anzulächeln.
    »Sie hat nur ihre eigene Magie«, warnte Vora sie. »Magier, die die Stärke von Sklaven genommen haben, werden stärker sein als sie.«
    »Warum geben wir ihr dann nicht unsere Stärke?«, fragte Nachira. Die Frauen verfielen in Schweigen, während sie fragende Blicke tauschten. Alle nickten. »Die meisten Magier werden ihre Macht ohnehin während der Schlacht verbraucht haben«, fuhr Nachira fort. »Am Ende wird Stara stärker sein als sie.«
    Die ältere Frau runzelte die Stirn. »Es ist besser, wenn sie nie erfahren, dass wir etwas haben, das sie wollen«, sagte sie düster. »Besser, wenn wir irgendwo ein Versteck finden.«
    »Oh«, sagte Stara.
    Ein Versteck. Unauffindbar ...
    »Ich kenne einen Ort.« Staras Puls beschleunigte sich. »Einen Ort in den Bergen. Aber ich weiß nicht, wie man dorthin gelangt.« Mutlos ließ sie die Schultern sinken. Vielleicht könnte ich Chavoris Karten benutzen? Ich müsste sie zuerst in die Hände bekommen. Sie blinzelte, als ihr bewusst wurde, dass sie aufgestanden war. Die Frauen sahen sie erwartungsvoll an. Diese erstaunlichen Frauen. Anpassungsfähig. Stark. Wir werden es schaffen. Wir werden fortgehen und unsere eigene Zuflucht gründen. Sie wandte sich an

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