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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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Tür erreichte, stellte sie zu ihrer Erleichterung fest, dass auch diese offen war. Sie brauchte nicht einzubrechen, um hineinzugelangen. Aber was war, wenn schon ein anderer die Karten gestohlen hatte? Der Gedanke ließ sie innehalten, eine Hand an der Tür. Dann wurde ihr bewusst, dass sie Schluchzen hören konnte und die Stimme eines Mannes, der einen Namen wiederholte.
    Und diese Stimme war ihr vertraut. Allzu vertraut.
    Sie tauschte einen Blick mit Vora, dann trat sie durch die Tür. Der Raum war so klein und wohlgeordnet, wie sie ihn in Erinnerung gehabt hatte. Ein großer, mit Pergamenten und Schreibutensilien bedeckter Schreibtisch zog sich über eine Seite des Raums. An der gegenüberliegenden Wand stand ein schmales Bett. Auf dem Bett saß ihr Mann und wiegte den bewusstlosen Chavori in den Armen.
    Nicht bewusstlos, korrigierte sie sich, als sie das Blut sah, das seine Brust und ein Teil seines Gesichtes bedeckte. Tot.
    Kachiro blickte zu ihr auf, und ihr Herz krampfte sich zusammen beim Anblick der Trauer, die sie in seinen Zügen sah. Er blinzelte, und ein Ausdruck des Erkennens trat in seine Augen, die sich vor Überraschung weiteten.
    »Stara?«
    »Kachiro«, flüsterte sie, eilte zu ihm und kniete vor ihm nieder. »Oh, Kachiro. Es tut mir so leid.«
    Er schaute auf Chavori hinab, und sie konnte den Kampf sehen, der folgte. Furcht, weil er bloßgestellt worden war, vermutete sie. Dann Hass, wahrscheinlich auf sich selbst, weil er diese Furcht empfand. Dann füllten seine Augen sich mit Tränen, und er schlug sich eine blutbefleckte Hand vors Gesicht. Sie beugte sich vor, um ihm über den Kopf zu streichen.
    »Ich weiß, dass du ihn geliebt hast«, sagte sie. »Ich weiß … alles.« Er zuckte zusammen und starrte sie an. »Vergiss nicht, dass ich in Elyne aufgewachsen bin.« Sie lächelte schief. »Du brauchst nicht zu befürchten, dass ich dich verurteile. Ich verstehe sogar, warum du mich geheiratet hast.«
    »Es tut mir leid«, stieß er heiser hervor. »Ich bin ein schrecklicher Ehemann.«

    Sie zuckte die Achseln. »Ich verzeihe dir. Wie könnte ich das nicht tun? Du bist ein guter Mann, Kachiro. Du hast ein gutes Herz. Ich bin stolz darauf, deine Frau zu sein.« Dann stand sie auf und streckte ihm die Hand hin. »Komm mit nach Hause.«
    Er sah abermals Chavori an, dann stieß er einen tiefen Seufzer aus. »Ich will ihm eine anständige Leichenverbrennung verschaffen. Die Kyralier werden nicht wissen, wer er ist. Sie werden ihn begraben.«
    Ein kalter Schauder überlief Stara. Sie hatte diese sachakanische Sitte ganz vergessen. Dann schauderte sie abermals. Selbst Kachiro glaubt, dass die Kyralier gesiegt haben.
    »Ist seine Familie hier?«, fragte sie.
    »Nein. Sie sind alle fort. Oder tot. Genau wie die anderen. Motaro. Dashina. Sie alle. Ich bin der Einzige...« Er schloss die Augen und verzog das Gesicht.
    »Tu es«, drängte sie ihn. »Wenn du nichts dagegen hast, werde ich hier warten. Ich bin nicht sicher, ob ich so weit bin, dies mit anzusehen.«
    Er nickte, dann hob er den toten Chavori hoch und trug ihn hinaus. Der junge Mann wirkte plötzlich sehr gebrechlich und klein.
    Sobald er fort war, wandte sie sich den Karten zu und begann, sie durchzusehen.
    »Ich will sichergehen, dass keine Kopien zurückbleiben«, flüsterte sie Vora zu. »Keine Notizen oder Skizzen. Nichts, das irgendjemandem verrät, dass dieser Ort, den er mir beschrieben hat, existiert.«
    Die Karten auf dem Tisch zeigten Vulkane im Norden, mit Lavaströmen, die durch gekräuselte, rote Linien angedeutet wurden. Als ihr klar wurde, wie nahe er dem Vulkan gekommen sein musste, um diese Karte zu zeichnen, hielt sie inne. Er war mutiger, als er zu sein schien. Ein Stich der Trauer durchzuckte sie. Was hätte er sonst noch erfunden und entdeckt, hätten die Kyralier seinem Leben nicht allzu früh ein Ende gemacht?
    In der Ecke des Raums standen mehrere Röhren wie diejenigen, in denen Chavori seine Karten transportiert hatte. Stara nahm eine davon, öffnete ein Ende und kippte die Pergamentrollen
auf den Tisch. Eine nach der anderen rollte sie sie auf. Sie zeigten die Küste Sachakas. Sie fluchte leise. Wir lange würde Kachiro brauchen, um Chavoris Leichnam zu verbrennen und zurückzukehren?
    Als sie einen unglücklichen Seufzer von Vora hörte, drehte sie sich um. Die alte Frau durchblätterte Pergamentbündel in einer kleinen Truhe, öffnete die Deckel und schüttelte den Kopf.
    »Er hat eine schreckliche Handschrift«,

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